Tag 2 - Ich kann es nicht vergessen

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„Du kannst hier schlafen, wenn du willst." Ihre Augen schienen in mich durchzublicken. Ich verstand schon, sie war gekränkt, aber sie übertrieb nun maßlos. Es war ja nicht der Fall, dass ich sie mit einer anderen betrogen hätte. Es gab seit der Zeit mit ihr keine andere. 

"Ich weiß, dass du müde bist, Noah. Man sieht es dir an." Ich wollte aber nicht schlafen gehen. Ich wollte ihr diese verfluchte Wette erklären, wessen Einsatz ich fallen lassen hatte. Es ging um ein neues Auto. Ich brauchte aber keines, wenn sie nicht an meiner Seite stand. 

"Ich will aber nicht, Babe." 

"Noah", genervt seufzte sie aus. Es interessierte mich aber wenig, wie genervt sie darüber war. Also nahm ich ihre Hände in meine. Sie ließ es selbst zu. 

"Ich bin nicht dein Babe."

Ich schluckte. Es wieder zu hören, störte mich. Es nervte immer mehr. Warum verstand sie nicht? 

"Babe, du bleibst es." 

"Noah." 

"Ich weiß, ok?" 

Mittlerweile lag das Handtuch am Boden neben der restlichen schmutzigen Wäsche von mir. 

"Du hast das nicht verdient. Du hast einen Typen, der dich nicht wegen einer Wette attraktiv fand, verdient. Nicht ein nervliches Wrack, welches etliche Mädchen entjungfert hat. Einen Typen, der eine Vorbildfunktion bildet, vor allem für seinen jüngeren Bruder. Kein Arschloch. Ich weiß. Gott, ich weiß." Ich rang nach Atem. 

"McKenzie. Ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, dass du dich in mich verliebst. Und dann wurdest du von Tag zu Tag immer hübscher, du hast regelrecht gestrahlt. Ich konnte nicht anders. Schlussendlich hatte ich mich in dich verliebt. Du musst mir glauben" 

"Wie Noah? Sag mir wie und ich mache es." Wieder bildeten sich Tränen in ihren Augen und mir wurde wieder mulmig. Gott, wie ich dieses Ungewisse hasste. 

"Für mich ist es genauso nicht einfach", klärte sie mit weinender Stimme. 

"Ich will dir glauben. Ich will dir verzeihen. Ich will in deinen Armen liegen und alles vergessen."

"Sag es nicht." Abrupt unterbrach ich sie. Ich wollte es nicht hören. Nicht jetzt, wo ich noch nicht einmal angefangen hatte, sie vom Gegenteil zu überzeugen. 

"Noah." Ich schwenkte meinen Kopf und ließ doch meine Hände an ihrem Gesicht verweilen. 

"Ich liebe dich, McKenzie. Reicht das nicht?" 

"Es tut mir leid, Noah. Aber ich kann es nicht vergessen." 

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