26. Klopf Klopf

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Ich wollte das klären. ,,Nein, Karma, ich will mit dir reden. Bitte bleib kurz."
Er lachte bitter. ,,Du willst reden? Vielleicht bist du einfach zu unfähig, um zu verstehen, dass ich nicht mit dir reden will. Ich will nach Hause. Lass mich los."

Ich sah ihn trotzig an. Nein, das will ich nicht.

Stirnrunzelnd lehnte ich mich nach hinten, so weit, dass er von mir mitgezogen wurde und haltlos zurück ins Zimmer taumelte. Seine Überraschung war praktisch für mich. Ich schubste ihn schwungvoll auf mein Bett, rannte zurück zur Tür und verriegelte sie.

,,Was soll der Scheiß?!" Genervt kletterte er aus dem Bett und stand im nächsten Moment wieder vor mir.
,,Jetzt hör mir doch erst mal zu", motzte ich mit gedämpfter Stimme und presste meinen Rücken gegen die Tür.

,,Ich habe das nicht extra gemacht. Ehrlich. Es ist nur... heute ist so viel passiert. Ich bin gerade irgendwie durch den Wind. Ich habe vergessen dir zu schreiben und die Anrufe habe ich nicht mitgekriegt, weil mein Handy auf stumm ist. Ich würde das nie extra tun, nur damit du mitten in der Nacht, in der Kälte, herkommst, um zu gucken ob es mir gut geht. Echt!"

Er musterte mich, verdrehte die Augen und ließ sich wieder auf mein Bett fallen.
,,Du machst mich so fertig. Scheiß Idiot", murmelte er und vergrub das Gesicht in den Händen.

Diesmal sagte ich nichts. In gewisser Weise hatte er ja auch Recht, ich war echt ein Idiot. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht und war dafür extra noch einmal den ganzen Weg hergekommen, nur um mich chillend in meinem Zimmer vorzufinden...

Er zeigte es zwar nicht, aber Karma konnte sich durchaus um andere Sorgen. Ich ging zu ihm und drückte ihn beschämt an meine Brust. ,,Es tut mir wirklich leid."
,,Vergiss es einfach", sagte er, obwohl ich nicht wusste, ob er gerade mit mir, oder mit sich selbst redete. ,,Aber du bist echt blöd, weißt du das?"

Also doch mit mir.

Ich seufzte. ,,Ja. Weiß ich. Aber du magst mich trotzdem, oder?", fragte ich und grinste schwach. Er legte wortlos die Arme um mich und zog mich auf seinen Schoß. Seinen Kopf versenkte er in meiner Schulter.

Für einen Moment schien er nachzudenken, bevor er sprach: ,,Ich habe mich in dich verliebt, Nagisa. Ich weiß weder wie, noch warum. Es ist einfach passiert. Ich denke mal das ist der Grund, warum ich dir nicht lange böse sein kann."

Mir wurde warm ums Herz. So richtig warm. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Bedürfnis zu quietschen wie eine Quietscheente. So ein Geräusch würde meine Gefühle nämlich am besten ausdrücken.

Wieso ist er denn plötzlich so sentimental?

Ich lächelte glücklich. ,,Ich liebe dich auch, Karma.."
Er umarmte mich noch enger. Es war doch lachhaft, wie wohl ich mir gerade fühlte...

Doch schon nach wenigen Sekunden seufzte er auf und ließ mich los. ,,Wie auch immer. Genug Kitsch für heute. Ich sollte gehen."
Er wartete ab, dass ich von seinem Schoß herunterstieg.

,,Neeein", kicherte ich und schmiegte weiterhin meinen Körper an seinen. ,,Es ist nie kitschig genug."
Er errötete. ,,Morgen, okay? Jetzt hab ich echt keine Lust darauf."

Nachgebend ließ ich ihn los und setzte mich neben ihn aufs Bett. ,,Du kannst doch einfach hier schlafen", schlug ich vor.
Er schüttelte sofort den Kopf. ,,Äh, nein danke. Aber du schläfst morgen bei mir."

Meine Stimmung ging mit einem mal den Bach unter, als ich mich an mein Versprechen erinnerte. ,,Och nee..."
,,Oha", machte Karma beleidigt und öffnete wieder die Balkontür. ,,Findest du es etwa so schlimm, bei mir zu übernachten?"

Er wusste ganz genau, warum ich nicht wollte. Sein Grinsen war unverkennbar.
,,Nein. Du weißt warum."
,,Hahaha, du hast es selbst gesagt, weißt du nicht mehr? Irgendwas von 'Ich werde bei dir übernachten und einmal dieses Kleid anziehen! Jetzt küss mich, weil darin bist du voll gut!'."

,,Das hab ich nie so gesagt!", lachte ich. ,,Du bist gemein..."
Karma nahm meine Wangen zwischen die Hände. ,,Du bist süß."

Er küsste mich kurz. Seine Lippen waren kühl. Ich lächelte ihn an. Dass er noch einmal hergekommen war, hatte meinen Abend wieder schöner gemacht... Ich wünschte, er würde doch hier schlafen.

Aber dann fiel mir etwas auf.
,,Wie hast du mich gerade genannt?", fragte ich verdutzt. Er lächelte und ließ meine Wangen los. Mir schlug die kalte Nachtluft entgegen.

,,Schlaf gut, und bis morgen. Zum dritten Mal jetzt", sagte er matt und ging auf das Balkongeländer zu.
Ich nickte. ,,Bis morgen, Karma. Pass bitte auf dich auf."

Ich weiß, ich weiß. Was für eine Ironie.

Er sah mich noch einmal an und hob provokativ die Augenbrauen. ,,Soll ich dir schreiben, wenn ich Zuhause bin?"
Ich wich verlegen seinem Blick aus. Er schnaubte belustigt, kletterte über das Geländer und wurde im nächsten Moment von der Dunkelheit verschluckt.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang