Kapitel 22: Ich bin nur ein Kellner

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"Nein du hast mich heute den ganzen Tag an der Backe", nuschelte Collin gegen meine Halsbeuge.

"Oh okay... Das ist schön"

Natürlich. Natürlich traue ich mich wieder nicht Collin von dem aufeinander-treffen mit diesen Typen zu erzählen. Ich könnte mich selbst Ohrfeigen. Diese verdammte Feigheit. Collins leise und gleichmäßige Atemzüge verraten mir, dass er wieder eingeschlafen sein muss. Da ich ihn auf keinen Fall noch einmal wecken möchte, bleibe ich bei ihm liegen.

Erst gegen 14 Uhr wacht Collin wieder auf. Noch ganz verschlafen drückt er mich noch näher an sich.
"Mhh so könnte ich immer aufwachen", murmelte er gegen meinen Rücken. Überfordert wie ich die Aussage verstehen oder einordnen soll, lasse ich sie unkommentiert. Vermutlich hatte er einfach etwas schönes geträumt oder fühlt sich wirklich erholt und ausgeschlafen. Doch ehe ich meine Gedanken weiter verselbstständigen können, knurrt mein Magen mehr als laut und lässt mich erröten. Durch die zugezogenen Rollläden ist Collins Zimmer in Dunkelheit gehüllt, weswegen er meine Röte Gott sei dank nicht sehen kann.

"Ich habe auch einen Bärenhunger. Vielleicht finde ich was Essbares, um uns etwas schönes zu kochen.", kommentiert Collin mein Magenknurren, streckt sich und steht auf. Kaum liegt er nicht mehr an mir wird mir eiskalt, was ich auf seine Körperwärme zurückführe. Noch nicht bereit Collin in die Küche bleibe ich liegen, werde aber bald von einem verdammt leckeren Geruch umnebelt. Neugierig, aber vor allem hungrig, schleiche ich in die Küche. Es riecht wirklich herrlich. Ich versuche mich unauffällig zu tarnen und greife neben Collin nachdem Schrank mit den Tellern, um den Tisch zu decken, aber auch um einen Blick in die Töpfe zu werfen.

Kichernd räuspert sich Collin und meint:" Du könntest auch einfach fragen was ich hier zusammen Koche."

"Oh.. Ich dachte du merkst es nicht", antworte ich leicht beschämt.

Collin fängt an zu lachen:"Dann musst du aber unbedingt noch an deiner Unauffälligkeit arbeiten. Aber nur für dich.. Es gibt Spaghetti Carbonara. Okay eher Bandnudeln Carbonara, Spaghettis waren alle. "

"Klingt trotzdem unglaublich lecker", antwortete ich grinsend in voller Vorfreude auf das Essen. Auch wenn meine Tarnung aufgeflogen ist, decke ich den Tisch und setzte mich brav wartend hin. Und das Essen? Es schmeckte wirklich so herrlich wie es gerochen hat.

"Hörmal Dylan, was hältst du davon wenn wir heute mal was etwas außergewöhnliches Unternehmen, Ich kann die Bude langsam nicht mehr sehen und würde gerne hier raus, aber mit dir."

Ich schlucke hart. Eigentlich habe ich mich schon dran gewöhnt, seit dem zusammentreffen mit diesen Typen, in der Wohnung zu bleiben. Sie ist wie eine sichere kleine Blase für mich, in die niemand eindringen kann. Doch sein Blick hat etwas leicht flehendes und ich möchte ihn auch nicht enttäuschen. Es scheint ihm ja wirklich wichtig zu sein, weshalb ich mir einen Ruck geben und nicke.

"Wohin möchtest du denn? Oder was möchtest du Unternehmen"

"Überraschung. Aber ich denke es wird dir gefallen", grinst er wissen und überlegen?

Ich mag Überraschungen eigentlich absolut nicht, weil ich mich dann auch nicht mental auf irgendwas vorbereiten können. Allein dieser Gedanke löst in mir Nervosität und Unbehagen aus. Aber ich will ihm es nicht verderben. Irgendwie werde ich das schon überstehen, denke ich mir ohne zu wissen, dass ich etwas ganz anderes als seine Überraschung überstehen muss.

Bis zum Abend machen wir nicht mehr viel, außer etwas Fernsehen. Collin geht gerade Duschen, als mir klar wird, dass ich gar nicht weiß welche Klamotten ich für seine "Überraschung" brauche. Als ich höre, dass er die Dusche abgestellt hat, klopfe ich an der und schreie ihm durch die Tür zu.

Dunkelheit und LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt