Ich beobachtete ihn kurz. "Es beschäftigt dich.", stellte ich fest.

"Ach was.", sagte er und lächelte kurz, bis der den Blick von der Flasche wegreissen konnte. "Es ist einfach komisch in letzter Zeit."

"Wie komisch? Worüber habt ihr euch gestritten?"

Er seufzte, nahm seinen vierten Schluck während dem ich meinen ersten nahm. "Es ist dumm. Total unnötig."

"Es ist nicht dumm wenn es dich traurig macht.", entgegnete ich. "Das ist so als würdest du dich selber belügen."

"Ach Armin, du hast ja recht.", sagte er, liess seinen Kopf in den Nacken fallen so dass er auf die Decke blickte. "Es beschäftigt mich wirklich. Jedoch möchte ich mich gleichzeitig nicht damit befassen, weil es mir Angst macht."

"Was macht dir Angst?"

"Ich.. kann es nicht recht sagen."

"Okay okay, gehen wir zurück zum Streit. Worum ging es da?"

"Naja, Mikasa und ich wollten in ein Café und was trinken. Irgendwie sind wir aber in der Bücherei gelandet. Mikasa hat ein Buch angesehen, dass um Hochzeiten ging. Sie hat als Witz gemeint, dass wir es uns kaufen sollten. Ich konnte aber nichts damit anfangen. Stattdessen wurde ich irgendwie unruhig und habe aus Versehen gesagt: 'Lieber nicht'"

Ich verzerrte das Gesicht, sagte jedoch nichts. Eren nahm seinen fünften Schluck und war somit fertig mit der ersten Flasche.

"Leider hat sie das gehört.", fuhr er fort, "Sie war natürlich entsetzt und fragte warum. Ich war so verwirrt, ich wusste selber nicht warum ich sagte, was ich sagte oder fühlte, was ich fühlte. Ich habe versucht mich irgendwie rauszureden. Schlussendlich habe ich aber trotzdem gestanden, dass ich es mir nicht vorstellen könnte, sie zu heiraten."

"Das hat ihr wohl den Rest gegeben."

"Genau. Ich hätte meine Wörter bedachter nutzen sollen, aber ich fühlte mich so komisch in diesem Augenblick."

"Was meinst du mit komisch?"

Eren drehte seinen Kopf zu mir und musste kurz lachen. "Bist du mein Therapeut?"

"Hä, was?"

"Na, du analysiert alles was ich sage. Dabei ist es meine Sache und nicht deine."

"Ja, aber es interessiert mich. Ich bin für meinen besten Freund doch da! Ich möchte wissen, wie ich dir helfen kann."

Wortlos starrte er mich an. Er schien überrascht über diese Worte. Ich wurde nervös unter seinem intensiven Blick, weshalb ich ihn zuerst unterbracht. Er klopfte mir auf die Schulter und stützte sich dagegen, als er aufstand.

"Ach Armin, was würde ich ohne deine schlauen Ratschläge tun?"

Beschämt lächelte ich und schaute zu ihm hoch. "Einen anderen finden mit guten Ratschlägen?"

"Das kommt nicht in Frage!", sagte er und lachte. "Ich bin noch viel zu nüchtern für solche Gefühlsgelaberei. Trink dein Bier aus, ich hol uns ein zweites."

"Hey, wenn das den ganzen Nachmittag so weiter geht, müssen wir uns Neues besorgen! Deine Eltern merken sonst noch was!", rief ich hinter ihm her als er zur Küche lief.

Just friends, right? || ereminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt