drei

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Armin's POV

* * *

"Ja, aber Mama! Eren hat mich schon lange nicht mehr gesehen. Da ich ja in die Stationary Police gehe und er an die Scouting Legion sehen wir uns nie.", gab ich zu bedenken.
"Und Eren ist noch immer mein bester Freund.", fügte ich noch halblaut dazu.

Eren und ich gingen nicht auf die selben Schulen. Meine ist eine für fortgeschrittene Schüler.
Naja, eigentlich eine Schule für 'Genies', aber ich sage nicht gerne. Es klang so, als wäre ich was Besseres als die, die an die normale Schule gehen. Und dies ist schlichtweg nicht der Fall.

Obwohl meine Eltern all das Geld in meine Bildung steckten, hatte ich nie das Gefühl, dass ich klüger war als meine Kollegen. Meine Stärken waren nunmal in Mathematik und Sprachen. Dafür bin ich eine totale Niete in Sport. Eren hingegen ist da Spitze! Ich beneide ihn regelrecht dafür.

Meine Mutter starrte mich mit einem undefinierbaren Blick an. Er schien streng und zeigte eine leichte Abneigung. Jedoch erkannte ich auch Verständnis.

"Ich weiss nicht, Armin. Kommst du überhaupt pünktlich in die Schule?", fragte sie und biss in ihr eigenes Brötchen.

"Natürlich, Mama! Ich bin 16. Ich schaffe das schon.", erinnerte ich sie und grinste breit.

Mein Vater räusperte sich und lächelte dann.
"Ach ja, Eren. Was für ein lebensfreudiger Junge. Ich habe ihn wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Früher war er ja tagtäglich bei uns.", murmelte er und betrachtete dabei sein Toastbrot. "Wie alt wird er denn?"

"17! Er ist ja ein Jahr älter als ich.", antwortete ich glücklich und konnte gar nicht fröhlicher sein, da mein Vater Eren wohl noch immer mochte.

"Vom Verhalten her aber eher zehn.", gab meine Mutter zu bedenken und ich drehte meinen Kopf sofort zu ihr, leicht beleidigt über diese Aussage. Sie hatte ihn ja nicht direkt beleidigt, aber so wie sie es aussprach, klang es verächtlich. "Ich würde es besser finden, wenn du mit den Leuten aus deiner Klasse etwas machst. Neulich kam doch dieses Mädchen zu uns. Annie hiess sie? Sie war fürsorglich und intelligent. Sehr gut erzogen!"

"Eren ist nunmal so.", nuschelte ich gegen mein Brötchen bevor ich wieder daran knabberte. "Und er hat sich sowieso geändert. Ich meine, du hast ihn ja schon seit über einen Jahr nicht mehr gesehen.", verteidigte ich ihn mit sanfter Stimme.
Das Geschwärme über Annie liess ich unkommentiert.

Annie kam vorbei, weil wir zusammen einen Vortrag in Biologie halten mussten. Natürlich, Annie war ganz lieb zu mir. Aber dies hiess noch lange nicht, dass ich mit ihr befreundet sein muss.

"Bessere Freunde hättest du dir aber schon suchen können!", sagte meine Mutter nun härter und ich musste leer schlucken. Sie hatte ja keine Ahnung, wie viel er mir bedeutet und wie oft er mir früher geholfen hatte.

"Schatz, jetzt sei nicht so.", mischte sich mein Vater ein, als er meinen betrübten Blick sah. "Armin hat es bestimmt satt, immer mit diesen oberschlauen Schüler abzuhängen, welche nichts von Spass verstehen!"

Ich schaute ihn von meinem Blickwinkel an und lächelte leicht. "Danke, Papa.", flüsterte ich und schaute auf meinen Teller.

"Pah, er wird schon sehen, was gut für ihn ist. Meinetwegen darfst du zu ihm. Aber wehe ich höre von deinem Lehrer, dass du zu später dort warst oder nicht ganz nüchtern gewirkt hast! Du weisst ja, was ich von Alkohol denke!", drohte mir meine Mutter und zeigte mit ihrem abgebissenem Brötchen auf mich.

Just friends, right? || ereminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt