16. Der Schlüssel

Bắt đầu từ đầu
                                    

Das Knirschen stoppte für eine Sekunde, als ich über seine Worte nachdachte. Kayano-Chan...
Sie hatte zwei Bilder in meinem Kopf. Ihr lächelndes Gesicht, wenn sie über etwas schönes sprach, aber das andere - ein Kuss. Ein Kuss mit Nagisa.

Ich führte meinen verzögerten Schritt fort und zuckte mit den Schultern.
,,Nein. Wie gesagt, sie nervt mich ein bisschen. Aber ich mag sie nicht, nicht."
,,Nicht nicht", wiederholte Nagisa. ,,Okay..."

Als wir am Strandhaus ankamen, nahm er seine Hand aus meiner Tasche. Auf den Straßen war uns niemand begegnet, aber hier, im Hotel, war es noch erstaunlich aktiv.

Zielstrebig ging ich zur Rezeption. Nagisa folgte mir mit einem fragenden Blick. ,,Karma, zum Jungenschlafzimmer geht es da lang. Oder willst du in den Aufenthaltsraum? Der-"

Ich brachte ihn mit einem Schnipsen vor seinem Gesicht zum Schweigen.
,,Hallo. Ist Keiko Mijagi hier?", fragte ich die Frau an der Rezeption. ,,Ich muss dringend mit ihr sprechen", erklärte ich und lächelte.

Sie sah überrascht auf. ,,Mijagi? Ja, sie hat gerade Nachtschicht. Wer bist du denn?"
,,Sie ist meine Tante. Sie wollte mir schreiben wo sie Nachtschicht hat, aber anscheinend hat sie es mal wieder vergessen, hahah. Deshalb dachte ich, Sie wüssten vielleicht wo sie ist."

Sie nickte verstehend. Dann sah sie Nagisa an.
,,Und du?", fragte sie an ihn gewandt. Ich wollte gerade antworten, aber er kam mir zuvor. ,,Ich bin nur ein Freund von ihm..."

,,Ah", sagte sie und suchte in ihren Unterlagen. ,,Keiko putzt gerade im Speisesaal. Könntet ihr ihr noch sagen, dass ihre Schicht schon in zwanzig Minuten zu Ende ist? Hanase kommt doch noch."

Ich lächelte noch breiter. ,,Klar, mach ich."
Sie bedankte sich und ich ging mit Nagisa im Schlepptau los. Als wir weit genug von ihr entfernt waren, fing er auch schon an.

,,Du hast sie ja ganz schön um den Finger gewickelt. Wieso denn das alles? Und wer ist diese Mijagi?", fragte er verwirrt.
,,Die Putzfrau, die uns letztens gesehen hat", erklärte ich und öffnete die Tür zum Speiseraum.

Sie war tatsächlich da und erschrak, als sie uns sah. Nagisa riss die Augen auf. ,,Die?! Warum willst du mit ihr sprechen, Karma? Und woher kennst du sie?"
,,Ich erzähl dir später alles. Warte bitte hier, ja?"

Ich schlenderte auf sie zu und winkte. ,,Heey."
Sie wich vor mir zurück und hielt den Wischmop wie ein Schild vor ihre Brust.
,,Was willst du?", fragte sie.

,,Deinen Schlüssel", sagte ich direkt.
Sie runzelte die Stirn. ,,Was?"
Ich verdrehte die Augen. ,,Du arbeitest hier, also musst du doch einen Schlüssel zu allen Zimmern haben, oder nicht? Gib ihn mir."

Sie sah zwischen Nagisa und mir hin und her und schien zu verstehen. ,,Warum sollte ich auf dich hören? Hast du keine Angst, dass ich es weitererzähle?", fragte sie dann und stemmte die Hände in die Hüften.

Vermutlich wollte sie selbstsicher oder einschüchternd wirken, aber die Nervosität stand ihr klar ins Gesicht geschrieben. Jetzt gerade sah sie aus wie ein kleiner, unwichtiger, schwacher Fisch. Blubb blubb.

,,Wenn du willst, dass dein Boss von deiner Affäre erfährt, dann bitte. Vergiss nicht, ich habe immer noch das Foto", sagte ich, hielt mein Handy hoch und zeigte es ihr.

Sie seufzte und bückte sich zu einer Tasche runter. ,,Na schön... Ja, mit dem Schlüssel lassen sich alle Türen im Hotel öffnen. Die Zimmer im dritten Stock sind... beliebt. Soweit ich weiß gibt es auch keine neuen Reservierungen."

Widerwillig hielt sie ihn mir hin. ,,Aber du hast versprochen es zu löschen, wenn du dir sicher bist, und ich habe es keinem erzählt! Also warum hast du es noch?", zischte sie dann.

Ich schnappte ihn breit grinsend und hielt ihn hoch. ,,Hierfür. Ach ja, ich habe mich als deinen Neffen ausgegeben. Sonst hätte ich nicht mit dir reden können", erwähnte ich nebenbei. ,,Ich soll dir ausrichten, dass du in zwanzig Minuten Schluss hast. Irgendjemand kommt doch."

Sie schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Ernsthaft? Ich habe nicht mal Geschwister!"
Ich lachte. ,,Falls jemand nach uns fragt, vielleicht so ein komischer Typ mit einer Perrücke, hast du uns nicht gesehen, ja? Gute Nacht!"

Ich wandte mich ab und ging zurück zu Nagisa, welcher an der Tür auf mich wartete. In seinem Gesicht klebte ein einziges Fragezeichen. Gerade wollte er etwas sagen, ich zog ihn aber aus dem Raum und schloss die Tür.

,,Was war das denn? Was für ein Foto? Woher kennst du sie überhaupt? Und warum der Schlüssel?", bombardierte er mich mit Fragen und folgte mir die Treppen hoch zum dritten Stock.

Ich erzählte ihm von Mijagis Affäre mit ihrem Kollegen, dass ich sie fotografiert und erpresst hatte. Er hörte mir schweigend zu, seine ungläubige Miene verdunkelte sich immer mehr.

,,Sie hat mir sogar angeboten, mit ihrem Körper zu bezahlen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie mich sofort so ernst nimmt", fügte ich zu der Erklärung hinzu und schüttelte nachdenklich den Kopf.

,,Sie war eben verzweifelt, Karma", sagte er.
Ich sah ihn an und lachte. ,,Ja ich weiß. Und ich weiß auch, dass das nicht cool von mir ist", fügte ich noch hinzu, als er den Mund öffnete. ,,Aber ich habe nicht vor, irgendjemandem dieses Foto zu zeigen. Es ist nur eine leere Drohung. Wir profitieren davon."

Er seufzte. ,,Und warum?", fragte er dann. Ich grinste vielsagend. ,,Naja, durch den Schlüssel können wir endlich mal wieder ganz alleine sein..."

How to love an Assassin ♡ KarmagisaNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ