Du bleibst, Sie leben Chapter 51-54

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Kapitel 51

-Negans Sicht-

Scheiße. Was für eine Scheiße dachte ich mir während ich Daryl in meinen Armen hielt. Ich muss ihn erst mal beruhigen und ihn hier rausbringen. "Daryl... lass uns hier weggehen." Er ignorierte mich und weinte weiter in meine Schulter. Sanft strich ich über sein Haar und fing an mich dadurch selbst zu beruhigen. Ich löste ihn von mir, stand auf und griff seinen Arm um ihn hochzuziehen. Er rieb sich seine Tränen aus den Augen und versuchte sich ebenfalls zu beruhigen. Ich lief zur Belles Leiche und umwickelte ihren Körper mit ihrem kaputten, weißen Kleid was mittlerweile eher rot als weiß war, um sie hochzuheben und nach draußen zu tragen. Daryl folgte mir schweigend und wir gingen gemeinsam wieder nach oben. Oben angekommen liefen mir ein paar meiner Leute entgegen um mir zu sagen, dass es draußen keine Spur von ihr gibt, aber nachdem sie die Leiche in meinen Armen sahen war ihnen bewusst, dass sie die Suche nun abbrechen konnten. "Ich will, dass ihr euch hier alle aufstellt. Neben einander in 20 Reihen. Jeder einzelne soll anwesend sein." erklärte ich ein paar meiner Leute, worauf sie nickten und es den anderen weitergaben. Ich lief mit Daryl hinter mir weiter nach draußen. Als wir beide draußen waren nahm Daryl sich eine Schaufel die an der Wand lehnte und wir liefen ein Stück weiter. Ich dachte der große Baum der vor meinem Fenster stand wäre ein guter Platz ihr Grab zu graben, so könnten wir immer darauf hinabschauen. Dort angekommen fing Daryl an zu schaufeln, in der Zwischenzeit machte ich Belle etwas sauber, zumindest im Gesicht. Ich bemerkte, dass ihr mehrere Zähne fehlten und ihre Nase gebrochen war. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und schaute sie mir noch einmal an.

Nach circa zwanzig Minuten war das Loch tief genug. Ich übergab Belle Daryl der sie ebenfalls noch einmal anschaute bevor er sie vorsichtig in das Loch legte. "Ich hab leider keinen Sarg." sagte ich während ich mir Leiche anschaute. "Ist doch egal. Sie ist tot." sagte Daryl kühl und schaute weiterhin auf sie. Daryl kramte in seiner Tasche herum und holte einen Plüschbären raus. Er schaute sich ihn an und legte ihn dann in das Loch hinzu. Es war ihm nicht egal. Er überspielte nur mal wieder seine Traurigkeit. Er hätte gerne einen Sarg gehabt. Ich kramte ebenfalls in meiner Tasche herum und holte das Spielzeughandy heraus was eigentlich für ihren Geburtstag in ein paar Tagen gedacht war. "Ist nicht so toll wie der Bär von Daryl aber... was besseres konnte ich nicht finden." sagte ich und legte es ebenfalls dazu. Ich bückte mich und griff Belles Hand um mir ihre Rote Schleife zu nehmen die sie immer noch festhielt. "Diese Schleife hat ihr so viel bedeutet. Sie würde wollen, dass ihr Vater weiterhin darauf aufpasst." sagte ich und hielt Daryl die Schleife hin. Daryl nahm die Schleife entgegen und steckte sie erst einmal in seine Hosentasche. Er schaufelte das Loch wieder zu und ich griff mir mein Besser was sich an meinem Bein befand. In den Baum der hinter ihr war, ritzte ich Namen, Geburtstag und Sterbetag ein. Wir sammelten noch ein paar Blumen und dekorierten das Grab. Nach stundenlanger Arbeit war es endlich fertig. Es war mit Blumen, Spielsachen und Kerzen überseht. Ich wandte meinen Blick von dem Grab ab und schaute mir Daryl an. Sein Kiefer zuckte und er schluckte regelmäßig. Seine Augen waren leer und er starrte nur vor sich her. "Komm. Gehen wir rein." sagte ich und ging voraus. " 2 Jahre. Ich kannte sie nur 2 Jahre und trotzdem hab ich mich wie ihr Vater gefühlt..." ich blieb stehen und drehte mich um, um Daryl anzusehen." Aber das war zu früh. Sie hätte mich niemals so ansehen dürfen und ich hätte es ihr niemals erlauben sollen. Ich bin kein Vater. Väter beschützen ihre Kinder. Ich habe sie nicht beschützt. Ich habe sie sterben lassen. Ich habe sie verprügeln, gedemütigt, vergewaltigen, verwandeln und sterben lassen." Wieder ging ich zu Daryl der nach wie vor mit leeren Augen auf das Grab starrte. "Daryl. Sieh mich an." Er brauchte eine Weile doch dann sah er mich an. Sanft nahm ich sein Gesicht in die Hände und schaute ihm in die Augen. "Belle hat dich geliebt. Wie einen Vater. Das waren ihre Gefühle und daran konntest du und wirst auch niemals etwas ändern können. Und auch du hast sie geliebt wie eine Tochter und daran wirst du auch nichts ändern können. Das Band zwischen Vater und Tochter wird niemals reißen, es verbindet euch bis auch nach dem Tod." Mit meinem Zeigefinger tippte ich zwischen seine Brust. "Sie ist immer noch da drin. Sie hätte nicht gewollt, dass du so etwas denkst. Sie hat sich ihren Papa ausgesucht. Also akzeptiere ihre Entscheidung und hasse dich nicht selbst für das was passiert ist. Denn das was passiert ist, hat nichts mit dir zutun. Du hast ihr ein Geschenk zu ihrem Geburtstag gesucht. Du hast an sie gedacht, du hast etwas für sie getan. Das alleine beweist, dass du es Wert bist einen Vater genannt zu werden. Das ist das was Belle an dir liebte, das ist das was ich an dir liebe. Deine Fürsorge. Jetzt. Jetzt werden wir den Verantwortlichen finden und werden ihm die Scheiße aus dem Leib prügeln." Daryl schaute traurig zu Boden, doch seine Augen funkelten wieder etwas.

Du bleibst. Sie leben.Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang