Kapitel 17 "Zarte Bande"

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Saphyre

Mit Hades zu reisen war ebenso wenig angenehm wie per Blitz zu reisen. Seine Kraft war wie ein Wirbel, der uns dort hin brachte wo er hin wollte. Seine Hand hielt meine fest in seiner, sein Blick konzentriert und distanziert.
Keiner von uns sprach, selbst Daemon versuchte einfach nur nicht zu kotzen und auf keinen Fall loszulassen.
"Wenn ich auf drei runter gezählt habe lässt ihr los. Nicht früher."
Sagte Hades gebieterisch.
Dike sah uns nickend an, warnend.
Philia nickte, Apollon grinste. Für meinen Bruder war das hier wahrscheinlich eher eine Art Spazierfahrt.
Daemon sagte nichts, er war eigenartig grün im Gesicht geworden und sah schwitzig aus. Seine Hände zitterten. Er würde doch nicht ...?
"Eins." Begann Hades. Ich schluckte und spannte meine Muskeln an, doch er fuhr mit dem Daumen über meinen Handknochen was mich erschaudern ließ und auf seltsame Art beruhigte.
Apollon zwinkerte mir zu, doch ich sah hinüber zu Daemon der mir ein ungutes Gefühl bescherte.
"Zwei."
Warten, wir müssten noch warten das wusste ich. Ich blickte zu Apollon, dessen Augen leuchteten, ich wusste dass er es auch wusste.
Daemons Augen verdrehten sich, sein Kopf kippte nach hinten und er ließ los.
"Daemon Nicht-" wollte ich noch rufen und nach ihm greifen, doch es war zu spät.
Der Kreis war bereits unterbrochen und wir wirbelten herum, Ich sah nur Farben und Wirbel, hörte nur Rauschen und fühlte nur die kühle Hand von Hades bis ich den Aufprall spürte und mich Dunkelheit umfing.
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Als ich erwachte spürte ich eine Hand die mir über die Stirn strich und lippen die meine Augenlider berührten.
"Wach auf Agápē."
Benommen öffnete ich meine Augen und blickte in die von Hades, dunkel und forschend. Er war zu nah, viel zu nah. Ich konnte ihn riechen, er roch wie Winter und Schnee und Schokolade.
Roch so...der Tod ?
Einmal mehr wurde mir bewusst dass er real war und dass er ein Mann war.
Ich wich zurück.
Seltsam, meine Alarmglocken meldeten sich was sie sonst nur in Manias Nähe getan hatten, doch diesmal schellten sie auf eine andere Weise.
Hades blinzelte und setzte sich aufrecht hin, erst jetzt bemerkte ich dass er vor mir gekniet hatte.
Aber nur aufsetzten konnte man es nicht nennen, denn er bewegte sich zu elegant...wie ein Raubtier.
Plötzlich fühlte ich mich sehr verletzlich und fuhr mir über die Stirn welche sich noch immer kühl von seinen lippen anfühlte.
"Was ist passiert?"
Oh heiliger Bimbam durch seine Kleidung konnte ich sehen wie seine Bauchmuskulatur sich beim Klang meiner Stimme anspannte, deren Konturen sich nun deutlich abzeichneten.
Alle Vorräte Ambrosias hätte ich darauf gewettet dass er ein Sixpack hatte...
Ich schluckte, meine Kehle plötzlich staubtrocken.
Er seufzte, fuhr sich dabei durch sein welliges dunkles Haar.
Was war nur los mit mir dass ich mich plötzlich wieder wie einer dieser weiblichen nach Typen sabbernden Teenager aufführte ?
"Dein Kamerad ist ohnmächtig geworden."
"So viel habe ich auch schon bemerkt."
Antworte ich ohne nachzudenken.
Er wirkte überrascht dass ich so schlagfertig antwortete, ein Lächeln umspielte seine sonst immer abweisend wirkenden Gesichtszüge.
"Dann wirst du wohl auch wissen dass er die Verbindung durchbrochen hat."
Ich nickte und setzte mich nun ebenfalls auf.
"Sind wir weit weg von der Schule ?"
Er schüttelte den Kopf.
"30 Minuten entfernt vielleicht. Ich war beinahe damit fertig uns dort hin zu bringen als Mr "mir ist nicht gut" entschied seinem Leiden nachzugeben."
Ich prustete los.
"Mr...was ?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Ist er das nicht? Er ist ähnlich wie Ares, Sturer Kopf, Machtgehabe und trotzdem ein Weichei."
Den Kopf schief legend sah ich ihn ernst an.
"Das sagt genau der richtige."
Seine Blitzenden Augen trafen meine, dunkel und beinahe ohne Licht wie mir auffiel.
Seine dichten dunklen Wimpern die seine leicht schrägen Augen einrahmten ließen ihn  noch seltsamer erscheinen.  Unreal.
In diesem Moment wirkte er wie ein todbringender Engel, bis ich bemerkte dass er mich belustigt angrinste.
Ich errötete und kehrte aus meiner Schwärmerei zurück.
Er hob eine Augenbraue. "Du scheinst nichts daraus gelernt zu haben oder?"
Verwirrt blickte ich auf.
"Woraus?"
Er lachte leise. "Daraus nicht mit dem Tod zu spielen."
Normalerweise war ich höflich und versuchte mein Mundwerk zu zügeln. Doch er brachte mich zur Weißglut.
"Du scheinst wohl Erfahrung damit zu haben ?"
Sein Lächeln verschwand.
"Du weißt gar nichts."
Argwöhnisch funkelte ich ihn an, obwohl mein Herz wie verrückt schlug.
Er verschränkte die Arme und stand auf.
"Wir sollten aufbrechen, Apollon ist bei deinem Kameraden und mein Neffe ist auch auf dem Weg. Euer Lehrer ist schon dort."
Genau genommen war ich auch seine Nichte..
Ich rappelte mich auf und folgte ihm als er losging.
"Woher weißt du das ?"
Über die Schulter hinweg sah er belustigt zu mir hinunter.
"Willst du immer alles wissen kleine Agápē ?"
Ich errötete, als er meinen richtigen Namen aussprach. Die Art wie er ihn aussprach...hatte etwas seltsam erregendes. Als würde er mich bei einem Kosenamen rufen der nur ihm erlaubt war. Bei keiner anderen Person reagierte ich auf diese Weise, jedesmal wenn mein Name von seiner Zunge rollte fühlte es sich an wie eine zarte Liebkosung. Es jagte mir kleine Schauer in den Rücken.
Schluckend klopfte ich mir den dreck von den Beinen.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet."
Einen Moment war er still und ich glaubte schon keine Antwort mehr zu bekommen, dann antwortete er leise:
"Ich kann die Energie Signatur ihrer Seelen spüren."
Wir liefen still nebeneinander her, Fragen brannten mir auf der Zunge.
Hades grinste.
"Frag."
Ich zog die Stirn kraus.
"Wie kommt es dass du immer weißt was ich denke?"
"Du bist meine Gefährtin ich weiß alles über dich aber du bist auch für andere ein offenes Buch." Sagte er mit dunkler samtener Stimme.
Ich öffnete langsam den Mund.
"Und..wie sehen die Energie Signaturen von Seelen aus?"
Ich wusste dass ich zu viel gefragt hatte als er stehen blieb und mich mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete.
Ehe ich mich versah hatte er mich gegen einen Baum gepresst und starrte zu mir hinunter. Eine dunkle Locke fiel ihm in die Augen und noch mehr als eben hatte ich das dringende Bedürfnis ihn zu berühren. War das der Bund der zwischen uns existierte? Ich erinnerte mich dass ich mich als Kind immer ruhelos und rastlos gefühlt hatte, aus Träumen aufwachte in denen er mich rief doch jetzt wo wir zusammen waren fühlte ich mich wie eine verdurstende die eine Quelle inmitten einer Wüste gefunden hatte.
Unwillkürlich leckte ich mir über die Lippen, was seinem forschen Blick nicht entging.
Er fluchte leise auf Griechisch doch es war wohl zu alt als dass ich es verstehen konnte.
Ein paar Minuten schloss er die Augen und atmete ruhig.
Als er sie wieder öffnete waren sie nicht wie zuvor, sondern von einer Sanftheit erfüllt die mir Gänsehaut bereitete.
"Seelen leuchten. Jede einzelne hat ihren eigenen Farbton...und ihre eigene Melodik."
Er stieß sich mit einer geschmeidigen Bewegung vom Baum ab und sah zum Himmel.
"Es dämmert. Wir sollten gehen."
Atemlos nickte ich und folgte ihm.
Die restliche Zeit sprachen wir nicht, doch ich kam nicht umhin ihn zu Mustern, trotz meiner schmerzenden Füße und dem Gefühl der Ausgelaugtheit.
"Du bist erschöpft."
Frustriert kickte ich auf seine Worte hin einen Stein weg doch stolperte darüber.
Unbewusst hatte ich mich automatisch an ihm fest gehalten und ehe ich mich versah hatte er mich in seine Arme gehoben und an seine Brust gepresst. Die bretthart war.
Bei allen Göttern....
Er grinste.
"Ich bin zu schwer!" Beschwerte ich mich und fuchtelte wild mit den Beinen die er fest im Griff hatte.
"Ich werde nie verstehen warum Frauen das immer sagen. Ihr seid alle einzigartig wie ihr seid, ob dünn oder kurvig wie ich es gerne nenne."
Meinte er trocken und drückte mich enger an sich.
"Also höre nun auf zu zappeln Agápē, ich lasse dich runter sobald wir angekommen sind."
Unerträglich arrogant und machthaberisch...immer mehr erfuhr ich über meinen Gefährten.
Das Tor welches den Eingang zum Gelände der Imisy markierte kam in Sicht, golden und mit dem mir inzwischen bekannt gewordenen verschnörkelten Eisen.
Hades gab ein schnauben von sich und ließ mich hinunter.
Ich sah Apollon an das Tor gelehnt stehen, sich durch sein blondes Haar fahrend und den seltsam verlegen drein blickenden Daemon angrinsend. Dike stand neben ihnen, die Arme verschränkt. Philia...wo war-
"Über dir!"
Ich zuckte zusammen als ich Philia hörte und runzelte die Stirn als er vor uns von einem Ast sprang. Grinsend und gut drauf wie immer, lief er auf mich zu und fasste mich bei den Schultern.
Hades Blick der kühl auf mir ruhte brannte mir förmlich Löcher in die Seiten und ich wusste nicht warum, aber ich konnte seine Wut irgendwie spüren.
Es war zwar nur schwach aber es war da.
Wie eine...zarte Bande.

Sooo dieses Kapitel habe ich in Rekordzeit geschrieben ! Es wurde höchste Zeit für ein bisschen Romantik 😎❤️ ich hoffe es hat euch gefallen und Ihr konntet euch alles gut vorstellen ?
Lasst mir ruhig ein paar Kommis da und stimmt für mich wenn es euch gefallen hat ^^

Lg Kimphoenixx aka Kimchee

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⏰ Last updated: Feb 23, 2020 ⏰

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