‡K A P I T E L 6‡

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Ryuzaki, wir müssen reden.
Light konnte diese Worte einfach nicht aussprechen. Hatte er Angst vor der Konfrontation?
Diese Worte waren doch so einfach, wieso wollte kein Ton aus seinem Mund kommen?
Der Student atmete tief ein. Jetzt oder nie. Irgendwann ist es zu spät.

"Light."
L hatte seinen Gedankengang unterbrochen. Schweigend sah er ihn an.
"Jetzt frisst du etwas in dich hinein", meinte L und sah Light aus emotionslosen, schwarzen Augen an. "Nein, ich denke nur nach", gab er zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
Lüge. Irgendwann muss ich mit ihm reden.

Es war spät, L tippte immer noch wie verrückt am Computer herum, während Light langsam den Schlaf suchte. Dieses Tippen brachte ihn noch in dem Wahnsinn. "Ryuzaki, wie wäre es, wenn du dich endlich schlafen legst?", fragte er und vergrub seinen Kopf im Kopfkissen. "Warum?", entgegnete L kalt.
Weil ich deine Nähe brauche.
"Weil ich bei dem Lärm nicht schlafen kann."
Nur das Surren des Computers füllte den Raum.
"Meinetwegen", murmelte der Detektiv schließlich, nachdem sie lange im Schweigen verharrten. Schnell schaltete er seine Gerätschaften ab und schlüpfte unter die Bettdecke.

Dieses bösartige Lachen, es wurde lauter und wirkte bedrohlicher. Mit Tränen in den Augen beobachtete Light, wie der Schwarzhaarige in seinem Arm die Augen langsam und für immer schloss. Das Lachen wollte nicht aufhören. Das schlimmste daran war, dass Light sein eigenes Lachen wiedererkannte. Der Fremde kicherte leise in sein Ohr, dann berührte ihn eine warme Hand an seiner Schulter...

Light schreckte hoch, die Kette rasselte dabei ein wenig. Seine weit aufgerissenen Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit in dem Zimmer.
"Ich dachte, du wolltest schlafen", zischte L müde und zog sich die Decke über den Kopf. Der Braunhaarige musste einfach lächeln, als er ihn in seiner typischen Haltung auf der Seite liegen sah. Ihm wurde ganz warm ums Herz. Er legte sich wieder hin und rückte ein wenig näher an den Schwarzhaarigen heran, und er könnte schwören, dass L's Herzschlag ein wenig schneller geworden ist.

Wieder wachte Light alleine auf. L hockte wieder vor seinem Computer und tippte auf der Tastatur herum.
Nur die Arbeit im Kopf.
Er setzte sich auf und zog sich sein Nachthemd über den Kopf. Wie immer blieb es an der Kette hängen, doch da hatte der Student bereits eine Lösung parat. Jedes seiner Oberteile besaß mittlerweile kleine Knöpfe am rechten Ärmel, sodass er sie nur öffnen musste. Diese zu befestigen war eine harte Arbeit- für Misa. Er hatte ihre Liebe zu ihn perfekt dafür ausnutzen können.

Light trottete zum Schrank, doch da klopfte es an der Tür. "Ich geh schon", seufzte er und auf dem Weg zur Tür zog er L ein wenig vom Schreibtisch weg. Er öffnete sie, sofort wanderte seine Hand zu seiner Stirn. Matsuda stand grinsend davor. Dieses Grinsen verschwand jedoch und er wurde rot, kam ins Schwitzen, als Light oberkörperfrei vor ihm stand.
"H-hab ich e-euch gerade ge-gestört?", stotterte er und hob entschuldigend die Hände.
"Matsuda, ich bin gerade erst aufgewacht, es ist nicht immer so, wie du es dir denkst", knurrte er genervt.
Spatzenhirn.

"Dann ist ja gut", seufzte der Polizist leise und sah wieder selbstbewusst zu Light. "Wie wäre es, wenn wir in unserer Freizeit ein wenig Cluedo spielen? Mit Ryuzaki könnte das ganz schön lustig werden."
Der Braunhaarige blickte über seine Schulter zu L, der sich gerade auf seinem Stuhl drehte.
Als dieser dann zu ihm sah, dachte Light, er könnte seinen Augen nicht mehr trauen. Errötete L etwa?

"Ja, das wäre wohl eine interessante Abwechslung", stimmte der Detektiv zu und drehte sich wieder weg.
Matsuda jubelte, vollführte Freundensprünge, und Light fragte sich, wie er es wohl überhaupt zum Polizisten gebracht hat.

⑵⑷/⑺ | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠWhere stories live. Discover now