*du ddu du ddu*

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Titelsong: du duu du duu - BLACKPINK

Titelsong: du duu du duu - BLACKPINK

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Ich weiß nicht mehr wie lange ich dort am Boden kniete und weinte. Mein kompletter Körper war mit Angst und Unsicherheit erfüllt. Denn woher sollte ich wissen was auf mich zukommt? Oder besser noch: woher sollte ich wissen ob ich hier lebend raus kommen würde? Ist Samuel so etwas zu zutrauen? So viele Fragen schießen durch meinen Kopf. Was wird hier unten passieren? Was hat er überhaupt mit mir vor? Wird er mich hier unten verhungern lassen? Oder schlimmer: wird er mir etwas antun? 

Eine Angewohnheit von mir lässt mich die ganze Zeit umher gehen, während ich versuche mir auf all diese Fragen eine Antwort zu geben. Unbewusst inspiziere ich meine Umgebung. Durch diesen modrigen Geruch, der Kälte und der Dunkelheit komme ich zu dem Fazit, dass ich eventuell in einem Weinkeller bin. Ich war zwar noch nie in einem aber ungefähr so habe ich sie mir immer vorgestellt. Halt, nein, das stimmt nicht. Ich war doch schon mal in einem aber nicht in einem alten, so wie dieser hier, sondern in einem neuen. Vor ungefähr einem halben Jahr war ich mit Spencer bei einer Wein Verkostung, es war traumhaft.

Wir fuhren ziemlich früh los, damit wir vor der Verkostung noch etwas Zeit hatten, um uns das Areal ein wenig anzusehen. Dieser Tag war einfach perfekt. Es hatte alles gestimmt. Das Wetter war super, wir hatten Sonnenschein und die Temperatur war auf angenehme 22 Grad. Und die anderen Teilnehme waren auch sehr freundlich. Wir waren lustiger Weise alles Pärchen aber so unterschiedlich wie es nur hätte sein können. Ein Pärchen wird mir vermutlich immer in Erinnerung bleiben. Sie beide waren, glaube ich, um die 60 Jahre, sie hießen Mr. und Mrs. Humphrey und sie hatten einen tollen Humor. So wie sie ihre Beziehung führten , hatte ich mir immer die perfekte Ehe vorgestellt, in der man sich gegenseitig aufziehen konnte ohne, dass der andere es ernst nehmen würde und einfach über die Bemerkungen lachen könnte. Man merkte auch, dass Mrs. Humphrey die Hosen an hatte. Mr. Humphrey gab es sogar zu. Er meinte nur 'Ja das stimmt, denn so ist sie glücklich, ich bin glücklich und gleichzeitig habe ich meine Ruhe'. Spencer fand diese Bemerkung so lustig, dass er sich die ganze restliche Verkostung zu Mr. Humphrey gesellte. So unterhielt ich mich viel mit seiner Frau. Sie sagte mir, dass als sie beide jung waren, Spencer und ich ihnen sehr ähnlich waren. Das lies in mir den Hoffnungsschimmer aufkeimen, dass wir auch so eine tolle Zukunft vor uns hatten.. Ich erinnere mich so gerne an dieses Erlebnis zurück und jedes mal breitet sich dabei ein Lächeln auf meinen Lippen aus.

Erschrocken sehe ich in Richtung der Stufen als ich höre, dass sie aufgeschlossen wird. Der Hall der Schritte wird immer leiser je näher sie kommen. Samuel kommt mit einem Tablett in meine Richtung. Er bleibt kurz stehen, nickt in Richtung des Tisches, um mir zu befehlen, dass ich zu ihm kommen soll und bewegt sich ebenfalls zu dem kleinen Tisch. Das Tablett stellt er ab und deckt auf, wenn man es so nennen kann. "Setz dich." befiehlt er und setzt sich auf den Stuhl, der näher bei ihm steht. Ich analysiere die Situation und setzte mich anschließend zögernd auf den anderen Stuhl. Auf den Tellern liegen Sandwiches und ein bisschen Gemüse.

"Es tut mir leid weil ich dich vorhin angeschrien habe." Sam sieht von seinem Teller zu mir auf. Ich gebe keinen Mucks von mir, denn ich weiß nicht was ich tun oder sagen soll. "Ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Es ist nun mal dieser Spencer, der dich verdirbt und kaputt macht. Er passt einfach nicht zu dir, er ist ist der Falsche. Ich bin der Richtige für dich." Meine Hände werden auf meinem Schoss zu Fäusten und ich fange an innerlich zu kochen. Seine Stimme klingt für diese Situation zu normal. Der Tonfall ist so als würden wir in einem Café sitzen und wie normale Freunde plaudern. Statt dessen redet der Entführer mit seiner Gefangenen. Das ist alles so surreal für mich.. Er räuspert sich als er merkt, dass ich nicht auf seine Bemerkung reagiere. "Jedenfalls möchte ich mich mit diesem Abendessen bei dir entschuldigen. Ich weiß es ist nichts besonderes aber ich habe es mit Liebe gemacht. Hoffentlich schmeckt es dir." Er lächelt, nimmt eine Hälfte des Sandwiches von seinem Teller und beißt lächelnd hinein. Ich sehe auf den Teller, mein Magen knurrt. Wer weiß was er da hinein getan hat. Am liebsten würde ich nichts davon essen aber ich sterbe fast vor Hunger. "Möchtest du nichts essen?" Ich sehe zu ihm auf. "Doch, nur.." "Glaubst du etwa ich würde dir schaden wollen? Ich würde dir doch nie etwas antun." "Du hast mich im Café niedergeschlagen!" entfährt es mir wütend. "Das war doch nicht so gemeint. Ich habe das für dich getan, damit du hier ein besseres Leben hast." Samuel legt seine rechte Hand auf den Tisch und möchte nach meiner Hand greifen. Aber ich mache keine Anzeichen dafür, dass ich eine meiner Hände von meinem Schoss nehme. Wütend kräuselt er seine Lippen und zieht seine Hand wieder zurück. "Warum verhältst du dich so? Ich tue doch alles für dich. Damit wir hier endlich glücklich sein können." knurrt er und sieht mich noch wütender an als seine Stimme klingt. "Vielleicht weil du mich hier gegen meinen Willen gefangen hältst?!" fahre ich ihn an. Wie krank ist dieser Mann? Er schlägt mich nieder, entführt mich und sperrt mich hier und sagt mit felsenfester Überzeugung, dass er das alles für mich tun, damit ich ein besseres Leben habe? Mit ihm? Nie und nimmer!

"Sam, warum tust du das alles?" frage ich ihn mit einem flehendem Ton in meiner Stimme. "Damit wir endlich glücklich sind! Das habe ich doch gesagt! Hör mich doch zu!" schreiend steht er auf und der Stuhl kippt hinter ihm um. Diese schnelle Handlung lässt mich erschrocken zu ihm aufsehen und nach Luft schnappen. Mit großen Augen sehe ich ihn. Eins ist mir klar: er ist unberechenbar. Irgendwie muss ich mich mit ihm arrangieren. So impulsiv wie er ist, macht er mir echt Angst. Denn, dass jemand mit mir so schreit, bin ich überhaupt nicht gewohnt. "Sam.." ich stehe langsam auf und versuche ihn mit meiner versucht ruhigen stimme zu besänftigen. Samuel sieht mich gebannt und immer noch wütend an und beobachtet jeden meiner Bewegungen. Mit klopfendem Herz mache ich einen Schritt auf ihn zu. "ich.. äh.. es tut mir leid." ungläubig schauen mich seine Augen an. "Was tut dir leid?" beleidigt und immer noch wütend tritt er von einem Fuß auf den anderen und dreht sich mit seinem kompletten Körper zu mir, um mich genauer zu beobachten. "Na, dass ich dich gerade so angegangen bin. Ich weiß doch, dass du nur das Beste für mich willst." Mach ich da gerade das Richtige, indem ich ihn bestärke und versuche ihm glauben zu lassen, dass ich auf seiner Seite bin? Mein Instinkt sagt ja aber irgendwie habe ich trotzdem Zweifel. Ein paar Schritte bleibe ich vor ihm stehen. "Du verstehst mich also?" Sams Körperhaltung wird etwas lockerer und sein Gesicht wird sanfter. Seine Stimme ist mit Hoffnung erfühlt. Ich nicke, mit einem tiefen Atemzug hole ich mir Kraft. Er überwindet die kurze Distanz zwischen uns und nimmt mich hektisch mit festem Griff in den Arm. "Ich bin so froh, dass du es einsiehst." freut er sich, schmiegt sich an mich und atmet meinen Duft ein. Diese Situation ist mir so unangenehm, dass ich mich versteife und hoffe, dass dieser Moment bald vorbei ist. Und ich habe Glück, denn er lässt in der nächsten Sekunde von mir los aber hält mich an meinen Schultern mit festem Griff fest. "Wollen wir nun endlich zu Abend essen?" seine Augen glänzen voller Freude und sieht kurz zu dem Tisch und schließend wieder in meine Augen. "Du musst doch sehr müde und hungrig sein, nach dem heutigen Arbeitstag." "Das stimmt." ich lächle ihn an. "Na dann." Samuel lässt mich los und drückt mich sachte zu meinem Stuhl. Ich setze mich und Sam nimmt wieder mir gegenüber Platz. "Ist es nicht schön gemeinsam zu essen und den Tag ausklingen zu lassen?" Ich nicke und nehme nun doch einen Bissen. "Schmeckt's?" Ich schlucke runter und sehe ihn an. "Ja. Ich merke, dass du es mit viel Liebe gemacht hast." "Das freut mich!"

Ich werde versuchen diesen Schein aufrecht zu erhalten und ihn glauben zu lassen, dass ich mit ihm glücklich wäre, nur zur Sicherheit. Vielleicht schaffe ich es ihn gut genug aus zu tricksen, damit er mir so viel Vertrauen schenkt, damit ich irgendwie die Möglichkeit bekomme zu fliehen oder zumindest um Hilfe zu rufen. Er wird mir bestimmt nichts antun so lange ich seine Freundin spiele. Lächelnd sehe ich ihn an als er mir von seinem heutigen Morgen erzählt. Wenn er wüsste, dass ich sein Spielchen insgeheim umdrehe, würde er bestimmt wahnsinnig werden. Diese Genugtuung lässt mein Lächeln sogar aufrichtig erscheinen, da bin ich mir sicher.

Who waits for LoveWhere stories live. Discover now