Kapitel 44: Nichts zu verlieren

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Abwehrend hob ich die Hände. "Nein, nein, ich will nicht stören. Ich wollte nur Eris wieder abholen, er ist einfach fortgelaufen, wissen sie-"

"Ach, musst nicht so bescheiden sein!", rief der Wildhüter strahlend und schob mich einfach in seine Hütte hinein.

Perplex ließ ich ihn gewähren und fand mich sogleich neben Fang, Hagrids Hündin wieder, welche vor mir auf dem Boden lag.

Ich sah mich um. Das Innere der Hütte bestand aus einem einzigen, großen Raum, vor dessen Fenster Gardinen gezogen waren.
Von der Decke hing alles Mögliche an Kräutern, Haaren, Federn und weiteren magischen Gegenständen.
In einer Ecke stand ein großes, mit einer Flickendecke bedecktes Bett, daneben war eine Kommode, auf der mehrere Gegenstände verteilt lagen und in der Mitte des Raumes befand sich ein Kamin, neben dem- ich stockte kurz- der Hippogreif, Seidenschnabel lag. Warum war er hier?

Ich ließ meinen Blick weiter zu dem Esstisch zu meiner Rechten wandern und stutzte erneut.

"Ach, du bist das", stellte Daugherty fest, welche auf einem der Stühle saß, die um den Tisch herum standen.
Auf ihrem Schoß lag Eris und ließ eine Pfote hinab baumeln.

Ich hob eine Augenbraue. "Was machst du hier? Und was hat Eris auf deinem Schoß-"

Daugherty grinste. "Ich besuche einen Freund. Und ein Anderer hat mich besucht."
Sanft strich sie über ein Ohr von Eris, welcher zufrieden schnurrte.

"Wie machst du das?", fragte ich erstaunt.

Verwundert blickte Daugherty auf. "Was meinst du?"

Ich nickte in Eris' Richtung. "Wieso vertraut er dir so schnell? Auf meinen Schoß würde er nie einfach so gehen."

Hagrid schloss die Tür und ließ sich auf dem Stuhl neben Daugherty nieder. "Margie kann gut mit Tieren. Is immer zu mir gekommen und hat geholfen."

Lächelnd klopfte er auf einen Stuhl neben sich.
"Setz' dich, Sam. Margies Freundin ist auch meine Freundin."

Daugherty stöhnte genervt. "Wir sind keine Freunde. Und nenn' mich nicht Margie, du Riesenbaby."

Hagrid irgnorierte sie und zwinkerte mir zu. "Hör nich' auf sie. Komm an den Tisch und nimm dir ne'n Keks."

Unschlüssig blickte ich von Hagrid zu Marge, dann zu Eris und wieder zurück, ohne mich zu rühren.

Auf einmal setzte Eris sich auf, machte einen Katzenbuckel und sprang zwischen Daughertys Armen hindurch von ihrem Schoß.

Gemächlich lief er auf mich zu und rieb seinen Kopf an meinem Bein.

Verdutzt starrte ich ihn an. Er hatte noch nie seinen Kopf an meinem Bein gerieben.

Hagrid lachte. "Er möchte, dass du bleibst!", rief der Riese, "jetz' komm aber her, sei nich' so schüchtern!"

Endlich ließ ich mich von Eris nach vorne drängen und nahm schließlich auf dem Stuhl Platz, den Hagrid mir angeboten hatte.

Der Kniesel tapste hinüber zu Seidenschnabel und legte sich ebenfalls neben den Kamin.

Daugherty, welche mir gegenüber saß, starrte mich skeptisch an.
"Warum hast du sie eingeladen, Hagrid?", sie wandte sich an den Halbriesen, "wolltest du nicht etwas mit mir besprechen?"

Augenblicklich wich die Freude aus Hagrids Gesicht und er wirkte beklommen. Sein Blick huschte unsicher zu mir. "Jetz' kann ich sie ja nich mehr wegschicken. Aber in ein paar Wochen weiß es eh die ganze Schule."

"Was denn?", zischte Daugherty, "jetzt raus damit Hagrid, was ist los!?"

Ihr Blick huschte zu mir und augenblicklich fühlte ich mich wie ein Eindringling. Das was jetzt kam, war eigentlich nicht für meine Ohren gedacht.

She Who Can Not Be Named Where stories live. Discover now