Make a Wish

35 2 0
                                    

Skyler


Quälend langsam öffne ich am nächsten Morgen die Augen.

Sie brennen und meine Wimpern kleben wie mit Kleister aneinander. Ich fühle mich wie gründlich zerkaut und wieder ausgespuckt und als mir wieder einfällt, was gestern Abend passiert ist, sitze ich sofort senkrecht im Bett.

Mein Leben ist eine absolute Katastrophe.

Wie soll ich das Grandma erklären? Und Zara? Sie hassen Jason sowieso schon. Das wird ihm den Todesstoß geben. Uns.

Warum mache ich mir darüber überhaupt noch Gedanken? Jason und ich sind geschiedene Leute.

Gott sei Dank haben wir keinen gemeinsamen Hund um dessen Sorgerecht wir uns streiten müssen. Es würde ein Rosenkrieg ausbrechen bei dem Vader, wie er sicherlich heißen würde, ein Scheidungskind mit zwei Wohnsitzen werden würde und Jason und ich würden ständig darüber streiten, bei wem er lieber leben möchte.

Ich glaube, ich werde verrückt.

Warum zur Hölle hat er das getan? Was hat er sich nur dabei gedacht?

Vermutlich hatte ich irgendwie gehofft er würde ins Makao kommen, um sich zu entschuldigen, um mich für sich zurückzugewinnen und mir seine ewige Liebe zu gestehen. Ich hatte immer schon einen dramatischen Hang zum Romantischen, den ich jedoch selbst unter Folter nicht zugeben würde.

Ich hatte eher erwartet, dass er mir bald einen Antrag machen würde, nicht das er sich in einer Nacht und Nebel Aktion von mir trennt. Aber hätte ich wirklich Mrs Skyler Crawford sein wollen? Zugegebenermaßen, schon ein wenig. Das widerspricht zwar komplett der emanzipierten Ansicht, die ich von mir selbst habe, aber was soll's. Es sind schon schlimmere Feministen als ich der Liebe zum Opfer gefallen.

Als langsam die Erinnerung an gestern Nacht zurückkommt, drehe ich mich panisch im Bett um.

Aber Cayden ist längst verschwunden.

Was habe ich getan???

Aus unerfindlichen Gründen versetzt es mir einen Stich in der Brust, dass er einfach verschwunden ist, ohne auch nur ein Wort mit mir zu wechseln. Ich verstehe diesen Mann nicht.

Hektisch suche ich mein Handy zwischen den Laken, doch bis auf eine entschuldigende Nachricht von Cody zeigt es leider keine neuen Nachrichten an. Das darf doch nicht wahr sein. In so einem Moment wünschte ich mir schon ich wäre mehr wie Zara und hätte eine ganze Mädchen-Clique, die mir gut zuredet und hilfreiche Ratschläge gibt. Wen soll ich jetzt bitte anrufen? Doch ich bin kein bisschen wie Zara und befinde mich vermutlich auch genau deshalb in dieser verzwickten Lage.

Meine Beziehung liegt in Scherben da.

Ich bin arbeitslos.

Und ich habe verdammt nochmal keine Freunde, außer Cody!

Außerdem habe ich mich an der Brust des superheißen, tätowierten Fremden ausgeheult mit dem ich ganze sicher keine Affäre habe, weil ich ihn unausstehlich finde.

Oder?

Jetzt hätte Jason wenigstens einen Grund mir eine Affäre zu unterstellen. Er darf das nie erfahren.

Hektisch gehe ich in meinem Kopf die Optionen durch und suche panisch nach einem Ausweg. Ich könnte noch einmal ins Makao gehen und Moto anflehen, mir meinen Job wieder zu geben. Ich könnte zu Jason gehen, und ihn anflehen mir endlich zu vertrauen. Doch ehrlich gesagt ist mir heute nicht danach den Tag auf den Knien zu verbringen.

Schlussendlich entscheide ich mich zumindest erst einmal aus der Autumn Villa zu flüchten. Grandma würde mir ohnehin nur unter die Nase reiben sie hätte es gewusst, Zara würde fluchen wie ein Seemann und auf Caydens Anblick kann ich ganz gewiss ebenfalls verzichten.

Kiss me in the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt