Brown-eyed, rich Problem (Colorful Eyes 2)

1.: Distraction

Spoileralarm: Alle die 'The blue-eyed, engaged Problem' noch nicht gelesen haben, aber es noch wollen, sollten das zuerst tun und dann hier weiterlesen.

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Ein Jahr später:

„Sky, hast du dir das gut überlegt? Ich finde es zwar schön, dass du wieder glücklich bist, aber nachdem ich dir geholfen habe dein Herz in den letzten vier Tagen wieder zusammenzubasteln, habe ich ein wenig Angst, dass du dich da ein zweites Mal in etwas, vor allem mit demselben Typen, verrennst."

Ich höre Sky laut durch den Handylautsprecher seufzen: „Ja, ich weiß, dass es nicht zwangsläufig meine beste Idee ist, aber ich leide erst vier Tage, sprich der Rückschlag wird nicht sonderlich groß sein. Außerdem bin ich mir sicher, dass ich es bereuen würde, nicht zu wissen, ob wir beide eine Chance haben."

Sofort möchte ich ihr widersprechen, aber irgendetwas sagt mir, dass ich sie nicht umstimmen kann und bevor ich einen Streit mit ihr vom Zaun breche, behalte ich meine Meinung lieber für mich. „Okay Sky, ich wünsche dir viel Spaß, aber sollte irgendetwas sein, dann ruf mich an."

„Ja, das mache ich. Ich muss jetzt auflegen. Falls es zu etwaigen sexuellen Interaktionen kommt, werden wir zu ihm fahren, dann kannst du in Ruhe schlafen, wenn du von deinem Treffen mit dem Richter kommst." Ein dankender Laut kommt über meine Lippen und schon hat sie aufgelegt. Sky weiß, dass ich als Begleitdame arbeite, dass ich aber mit manchen auch für Geld schlafe, habe ich nie ausgesprochen. Vielleicht kann sie es sich denken, vielleicht nicht, aber es tut in meinen Augen nichts zur Sache.

Auch wenn ich die Abenteuerlustigere von uns beiden bin, ist Sky diejenige, die sich beinahe augenblicklich auf andere Menschen einlassen kann. Sie besitzt diese Fähigkeit, komplett unvoreingenommen jemandem zu begegnen. Dieses Maß an Grundvertrauen in die Menschen habe ich schon immer bewundert, auch wenn ich es bis zu einem gewissen Grad naiv finde. Schon als Teenager war sie die, die sich in die größten Spinner verliebt hat und sich dann ganz klassisch ihr Herz brechen hat lassen. Andere Menschen lernen dazu, aber sie ist wieder, wie auf null zurückgesetzt, in die nächste Schwärmerei verfallen. Sex hat in den meisten Fällen für sie mit Liebe zu tun und Liebe mit Vertrauen. Aber wenn man es genau betrachtet ist es Geld, dass dir alles bringt. Geld bringt dir Vertrauen, weil es jeden gleich verwundbar macht. Geld bringt dir Liebe, weil man sich dadurch viele andere Sorgen ersparen kann und sich dadurch etwas so utopischen wie der Liebe hingeben kann - und Sex und Geld gehören doch schon seit Anbeginn der Zeit zusammen. Ich finde es von Tag zu Tag schon fast witzig wie viele, vor allem reiche und auch oftmals nicht hässliche Männer, bereit sind, für Sex zu zahlen, aber beschweren werde ich mich sicher nicht, denn es lässt mich meine Rechnungen bezahlen. So ganz verstanden, dass Sky Sex und Liebe auf eine Stufe stellt, habe ich noch nie, vielleicht weil ich noch nie so wirklich verliebt war, aber wenn ich mir anschaue, was für ein Drama dabei entstehen kann, bin ich darüber gar nicht so unglücklich. In Gedanken versunken, schließe ich die Wohnungstür auf. Noch im Flur ziehe ich meinen Pulli aus und öffne meine Jeans, nur um mich kurz darauf unter der Dusche mit angenehm kühlen Wasser berieseln zu lassen.

Frisch geduscht und nur mit einem Handtuch um meinem Körper und eines auf meinem Kopf, gehe ich in mein Schlafzimmer. Wie meistens bei einem Erstkunden greife ich zu einem klassischen Kleinen Schwarzen. Hochgeschlossen, aber dafür mit einem riesigen Rückenausschnitt. Vorsichtig lege ich das Kleid auf meinem Bett ab und wende mich der Wahl meiner Unterwäsche zu. Mit einer schwungvollen Bewegung ziehe ich die dazugehörige Kommodenlade auf und stehe vor meiner bunten Auswahl von Spitze, Satin und Seide. Auch wenn ich primär nur als Begleitung arbeite und diese Stoffstückchen nur wenige zu sehen bekommen, ist einfach das Wissen, was ich darunter trage, ein Push für mein Selbstbewusstsein. Verträumt lasse ich meine Finger über die farblich sortierte Wäsche wandern, bis ich bei einem dunkelblauen Set ankomme. Ohne darüber nachzudenken nehme ich den dazugehörigen Tanga heraus und ziehe ihn an. Nur den Stoff auf meiner Haut zu spüren lässt mich die letzte Woche im Schnelldurchlauf erneut erleben.