~Chapter Nine~

5.3K 391 19
                                    

Ich starrte in dunkelbraune Augen, die sich zu Schlitzen zusammengezogen hatten. Ich zwang mir ein leichtes Lächeln auf und zuckte die Schultern. Tausend Ausreden ratterten durch meinen Kopf und es kam, wie es kommen musste: Ich sprach genau das aus, was ich eigentlich nicht hatte sagen wollen

,,Na ja, ich wollte eigentlich eine Freundin besuchen..." Daniels Augenbrauen verschwanden fast unter seinem Haaransatz. ,,Und deswegen liegt sie bewusstlos im Flur?" ,,Eigentlich solltest du mir sagen, was hier gespielt wird!" drehte ich den Spieß um und verschränkte meine Arme. ,,Was?" ,,Ich wollte sie nur besuchen und sie hat versucht, mich niederzuschlagen." ,,Das kann nicht..." begann er, doch wurde jeher unterbrochen.

,,Wer is'n da?" rief eine andere Stimme und ein anderer junger Mann erschien im Türramen. Aber nicht irgendein Mann, nein. Es musste ja ausgrechnet jetzt derjenige sein, den ich suchte. Mein Auftraggeber. Zusammen mit Daniel. Seine Augen weiteten sich, als auch er mich erkannte. Das war ja mal so absolut gar nicht gut.

,,Ich... Ich habe absolut keine Ahnung, wer das ist." verteidigte sich Gray und schaute mich verwirrt an. ,,Was willst du hier?" wandte sich der Andere an mich. ,,Ich wollte deiner Freundin etwas... zurückgeben." deutete ich an, doch bei ihm schien der Groschen nicht gefallen zu sein, also redete ich weiter. ,,Du weißt doch, sie hatte mir aufgeragen, dieses Kleid zurückzubringen, da es ihr nicht gepasst hat. Aber leider hat das mit dem Umtauschen nicht so recht geklappt." ich nickte einmal bestätigend und so langsam schien es auch bei dem Mann zu klicken.

,,Ahaaa.. Dann würde ich dir raten, nochmal hinzugehen und den Verkäufer so lange zu nerven, bis er es zurücknimmt." ging er darauf ein und Daniel schaute zwischen uns hin und her. ,,Alter, bist du jetzt der Shopping- Guru oder was? Die Frage ist doch wohl eher, was sie in deinem Arbeitszimmer macht und warum deine Freundin im Flur liegt, oder nicht!?" Ach du Scheiße! Waren die beiden Kumpels oder was? Nein, nein, nein, wo war ich da nur wieder reingeraten?

Ich ging auf die Beiden zu und drückte dem Mann zwei riesige Bündel à 400.000 Dollar in die Hand. ,,Das ist das Geld, das ich euch noch schulde." zwinkerte ich ihm zu und drückte mich an den Beiden vorbei zur Tür hinaus, doch fast gleichzeitig packten sie mich am Arm. Die ganze Situation war so absurd, dass ich mir zwanghaft ein Lachen unterdrücken musste, trotzdem riss ich mich energisch los.

Hauptsache, ich zettelte keine Schlägerei an, denn dann sah es für mich nicht gut aus. Ha, welche Ironie, es ist ja nicht so, dass sie mich umbringen könnten. Haha. Also, warum eigentlich nicht?

Noch bevor einer etwas sagen konnte, ließ die Bombe platzen. ,,Na gut, ich habe wirklich keine Lust auf ein Kaffeekränzchen, bei dem ich alles erzählen muss, also mache ich es kurz: Daniel, dein Kumpel hier hat mir 800.000 Dollar gegeben, damit ich dich umbringe."

Dieser Blick, unbezahlbar! Eine Mischung aus Belustigung, Misstrauen und Unentschiedenheit. Der Kerl lachte. ,,Das hättest du wohl gerne, nur weil es dir gerade so in den Plan passt?" er schmiss die beiden Geldschein Bündel an mir vorbei auf den Küchentisch. ,,Es wäre schöner, wenn es gelogen wäre, glaub mir." ,,Stimmt das, Toby?" fragte Daniel und Toby fing an zu lachen.

,,Du glaubst ihr!? Bist du wahnsinnig? Sie ist durchgeknallt, nichts weiter. Und frag mich nicht, wo sie das Geld her hat." ,,Aber weißt du nicht mehr? Das Geld ist von den ganze Nächten, die du mit mir verbracht hast. Nachdem wir das letzte Mal gevögelt haben, hast du doch ausgerechnet, was ich bezahlen muss." meinte ich zuckersüß und unschuldig, im Inneren klopfte ich mir selbst auf die Schulter.

Daniels Mund klappte auf und auch Toby sah mich sprachlos an. ,,Jetzt- jetzt ernsthaft?" fand Daniel als Erstes seine Stimme wieder. ,,Für mich hört sich das gerade so an, als würdest du deine Freundin mit einer Killerin betrügen, die mich gestern versucht hat umzubringen." Jetzt sah er eher wieder fassunglos aus. ,,Gray ich schwöre, ich habe dieses Mädchen noch nie zuvor gesehen!" stritt Toby ab, aber hinter seiner Maske konnte ich erkennen, wie er kochte vor Wut. ,,Und- und wieso hat sie versucht dich umzubringen?" setzte er hinzu. Elender Heuchler!

,,Weil du es mir aufgetragen hast, man!" rief ich und zeigte ihm einen Vogel. ,,Halt deine verfickte Klappe!" schrie er schon fast und meinte an Daniel gewandt: ,,Glaub ihr kein Wort, Mann. Vielleicht hat sie recht und ich habe sie das letzte Mal ein bisschen zu hart durchgenommen, was ihr das Gehirn zermartert hat." ,,Ich weiß ganz genau, was du mir gesagt hast, du Spinner! Mein Gott, ich habe die Spur des Bankkonttos zurück verfolgen lassen und bin bei dieser Adresse hier gelandet. Wenn du das nächste Mal jemanden engagierst um deinen Best Buddy umlegen zu lassen, dann sei verdammt nochmal ein bisschen vorsichtiger!"

Toby machte wutentbrannt einen Schritt auf mich zu und packte mich an den Haaren. ,,Halt die Fresse, du Flittchen!" zischte er. ,,Wie hast du mich gerade genannt!?" keifte ich und versuchte ihm mein Knie in den Magen zu rammen, doch er wich mir aus und zog mich an den Haaren zu Boden.

,,Alter, lass sie los. Das hat doch keine Zweck. Wir machen nen Treffpunkt aus und klären das nochmal in Ruhe." ,,Daniel da gibt es nichts zu bereden. Dein Idiot hier will dich tot sehen, das kann man drehen und wenden, wie man es will, es ist einfach so." quetschte ich hervor, als Toby auch noch meine Visage auf den Boden drückte. ,,Und zu dir, du Hackfresse: Lass mich los! Du hast eh schon alles verbockt." Ich drückte meinen Hinter nach oben und wandt mich unter ihm, sodass ich mich wenigstens auf den Rücken drehen konnte. Mit einer Hand stützte er sich auf meine Kehle und grinste einfach nur widerlich.

Trotz das ich auf dem Boden lag gab ich ihm einen linken Haken, der ihn seinen Griff lockern ließ und ich ihn von mir runter stoßen konnte. Er wollte wieder auf mich losgehen, doch diesmal hielt Daniel ihn zurück. ,,Lass gut sein. Wir gehen jetzt." er deutete auch auf mich. ,,Ich muss darüber nachdenken, denn irgendwas muss an ihrer Geschichte stimmen." er klopfte ihm einmal auf die Schulter und nickte mit dem Kinn zu Tür. ,,Hey, das kannst du nicht tun. Glaube ihr nicht, sie will mir nur eins auswischen." versuchte Toby ihn zu besänftigen, doch Daniel ging an mir vorbei zu Tür und ich tat es ihm gleich. Zeitglich mit meinem eher sarkastischen ,,Gute Nacht!" rief Daniel ,,Hau rein." und zog die Tür hinter sich zu.

***Auf dem Bild ist June, dargestellt von Lily Collins ^^ Danke für die fast 2,2K!***

Deinen Tod übernehme ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt