Fuck

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Cayden


„Guten Morgen Tess.

Wenn du wüsstest, in was für eine Situation

ich mich schon wieder gebracht habe,

würdest du entweder laut lachen oder mir einen Klapps

auf den Hinterkopf verpassen.

Ich schwöre ich wusste nicht in welches Dilemma

ich mich wieder hinein reite! Wenn man drüber nachdenkt,

ist es eigentlich ganz allein deine Schuld! Dieses Versprechen,

dass ich dir geben musste, bringt mich

ständig nur in Schwierigkeiten!"


Hastig sende ich die Nachricht unter dem Tisch ab, bevor ich mich wieder der Frau mir gegenüber zuwende.

Hätte ich gewusst, dass der Ort an dem ich gestern den kleinen Rotschopf flachgelegt habe, derselbe ist, in dem ich die nächsten Wochen leben werde, hätte ich meinen kleinen Freund in der Hose gelassen.

Drama kann ich grad wirklich nicht gebrauchen.

Doch die Frau, die mir nun gegenüber sitzt, sieht so gar nicht nach Drama aus. Außer vielleicht nach der Art von Drama, wie ihn die Stilikonen in den Hollywood Streifen der Fünfziger-Jahre haben. Sie ist elegant und bildschön für ihr Alter.

„Ihre Großmutter war eine tolle Frau.", befindet sie und nimmt einen tiefen Zug von der Zigarette, die an einem goldenen Zigarettenhalter zwischen ihren Fingern schwebt. Diese Frau ist eine wahre Erscheinung. Und sie testet mich.

„Da haben Sie Recht.", antworte ich ruhig und versuche nicht mit meinen Fingern an der Tasse in meiner Hand herum zu spielen. Irgendetwas an ihrer Gegenwart macht mich nervös. Doch was nur?

Vielleicht, weil ich nicht weiß, was Mary ihr alles erzählt hat. Und für gewöhnlich ziehe ich es vor, dass niemand über mich und meine Vergangenheit Bescheid weiß.

Es war schlimm genug, dass ich mich heute morgen klammheimlich aus dem Haus schleichen musste, zurück zu meiner Maschine gelaufen bin, um meine wenigen Sachen und die Adresse meines Bed&Breakfast herauszusuchen, nur um herauszufinden, dass ich dort längst gewesen bin.

Wie gerate ich nur immer wieder in solche Situationen?

„Danke Tess. Echt." , tippe ich schnell in mein Handy ein, als Misses DuMont gerade nicht hinsieht, obwohl ich weiß, dass ich niemals eine Antwort bekommen werde. Verdammte Tess.

„Danke, dass Sie mich hier aufnehmen Misses DuMont.", versuche ich mich an die Manieren zu erinnern, die meine Mum mir beigebracht hat.

„Nennen sie mich Adele, Schätzchen.", haucht Misses DuMont und richtet ihren seidenen Morgenmantel, sodass er ihr lasziv über die Schulter fließt. Herrgott, was ist nur mit den Frauen in Dark Tree Hill los? Gibt es hier keine potenten Männer?

„Wieviel schulde ich Ihnen?", frage ich und bin versucht mir direkt das Portmonee aus der Hosentasche zu ziehen. Doch als ich ihren missbilligenden Blick sehe, lasse ich meine Hand wieder sinken.

„Sie schulden mir gar nichts.", sagt sie leise aber bestimmt. Ich denke mit dieser Frau sollte man sich nicht anlegen. Wir unterhalten uns einen kurzen Moment über meine Arbeit und welche Pläne ich mit dem Hotel habe. Ich lasse meinen Blick im Raum umher schweifen und merke wie meine Gedanken zu Mum und Dad abdriften, als mein Blick am Türrahmen hängen bleibt.

Kiss me in the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt