Kapitel 13

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Da ich dringend auf die Toilette musste, wachte ich am nächsten Tag ungewohnt früh auf, für mich war es praktisch noch mitten in der Nacht.

Nachdem ich meine Blase geleert hatte, ging ich nach unten in die Küche, um etwas zu trinken. Jayden schlief sowieso noch, aber ich selbst würde nicht mehr einschlafen können.

Mit einem Glas voll Leitungswasser in der Hand lehnte ich an der Küchenanrichte und dachte darüber nach, was ich als nächstes tun sollte. Ich könnte Finn anrufen. Oder ans Meer gehen. Doch ich verwarf beide Ideen gleich wieder, denn es war gerade mal sechs Uhr morgens. Am besten ich wartete einfach darauf, dass Jay aufwachte, um ihn dann dazu zu zwingen etwas mit mir zu machen, solange es nicht so wie gestern damit endete, dass Eis in meinen Ausschnitt tropfte.

Ich trank das Glas aus, räumte es in die Spülmaschine und ging dann zurück nach oben.

"Sie passt nicht zu ihm." Während ich an dem Schlafzimmer von Jaydens Eltern vorbei ging, konnte ich Ella's Stimme hören. Scheinbar waren sie und Jack schon wach und redeten. Aller Wahrscheinlichkeit nach über ihren Sohn und mich.

Ich fand Lauschen zwar unangebracht, aber es ging

um mich und mich interessierte es sehr, was sie von mir hielten.

"Es ist egal, ob sie zusammen passen oder nicht, aber er sollte sich etwas Besseres suchen. Mein Sohn braucht eine Frau, die Verantwortung trägt und Alison ist dafür wirklich nicht die Richtige." Jack sprach meinen Namen so verächtlich aus, dass ich zusammen zuckte. Ich beruhigte mich jedoch schnell wieder und spitzte die Ohren um nichts zu verpassen.

"Du hast Recht. Sie ist viel zu jung und kindisch." identifizierte ich Ella's Stimme. Dass ich nicht lache, als ob Jayden so viel reifer wäre. Ehrlich gesagt verletzte es mich schon etwas, dass sie mich nicht zu mögen schienen. Aber ich nahm es mir nicht zu sehr zu Herzen, denn es war ja nicht so, als müsste ich den Rest meines Lebens mit ihnen auskommen, weil sie irgendwann meine Schwiegereltern sein würden. Jedenfalls hatte ich nicht vor Jayden zu heiraten.

"Er sollte das beenden, bevor es ernst wird." meinte Jack bestimmt. Ich verstand Jaydens Abneigung gegen seine Eltern immer mehr. Mal angenommen Jay und ich würden uns wirklich lieben, dann könnten seine Eltern ihn doch nicht einfach dazu zwingen diese Beziehung aufzugeben.

"Ich glaube ehrlich gesagt sowieso, dass da etwas nicht stimmt." bemerkte Ella und ich biss mir auf die Unterlippe. Wir hatten letztens schon darüber geredet und scheinbar war es wirklich nötig einen Schritt weiter zu gehen, denn vor allem Ella schien misstrauisch zu sein. Das Problem war, dass ich Jayden eher weniger küssen wollte, aber viele andere Möglichkeiten gab es nicht. Trotzdem würde ich das so lange wie möglich hinaus zögern.

Ich beschloss, dass ich genug gehört hatte und bevor ich noch aufflog, ging ich zurück in unser Zimmer, wo mein Fake Freund seelenruhig schlief. Er lag auf dem Bauch, den Kopf zur Seite gedreht und die Arme waren seltsam verdreht. Aus Rache, dass er mich gestern morgen so früh aufgeweckt hatte, setzte ich mich auf sein Hinterteil.

"Aufwachen, mein Liebster!" rief ich ihm ins Ohr und hämmerte mit meinen zu Fäusten geballten Händen auf seinen Rücken, der von einem weißen T-Shirt verdeckt wurde, die Decke lag irgendwo neben ihm.

"Oh Gott, Alison, lass mich in Ruhe!" sagte er mit einer viel zu sexy klingenden rauen Morgenstimme.

"Nö." widersprach ich zufrieden grinsend und vergrub meine Hände in seinen verwuschelten Haaren. Sie waren tatsächlich so weich wie sie aussahen.

"Wie spät ist es? Und was machst du da mit meinen Haaren?" wollte er wissen und verhielt sich viel ruhiger als ich es an seiner Stelle getan hätte.

Fake RelationshipWhere stories live. Discover now