Inked - Chapter 9

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Alles um mich herum ist schwarz. Ich falle. Eine Welle der Panik erfüllt, ausgehend von meinem Brustkorb, meinen gesamten Körper.

Sobald ich meine Augen öffne setze ich mich auf, die Hände vor der Brust in mein Oberteil gekrallt. So gut ich kann, versuche ich ruhig zu atmen, um mein wild klopfendes Herz zu beruhigen.

In dem Wissen, dass Jaemin auf meiner rechten Seite liegt, taste ich in der Dunkelheit nach seinem Arm und klammere mich regelrecht daran. „Hyuckie...?" höre ich ihn leise murmeln. Ich möchte antworten, doch mein Hals ist auf einmal so trocken, dass ich kein Wort herausbekomme. Dass ich nicht reagiere scheint Jaemin wacher zu machen und er setzt sich auf.

„Wie schlimm war es?" fragt er leise, seine Hände instinktiv die meinen findend, doch der Schock ist mir noch immer nicht gänzlich aus den Knochen gewichen und mein Hals scheint noch immer zu trocken zu sein, weshalb ich mich von ihm losmache und mit zittrigen Händen nach der nächsten Flasche greife, die ich erreichen kann.

Unter Jaemins besorgten Blick leere ich diese und bemerke dabei nicht mal, dass mehr als nur ein paar Tropfen den Weg auf mein Shirt finden. Erst als ich Jaemin ansehe bemerke ich, dass mir die Tränen in den Augen stehen. Noch bevor die erste Träne fallen kann, hat er mich schon in seine Arme geschlossen und ich vergrabe mein Gesicht in seinem Nacken.

"Ich weiß nicht was los ist...ich erinnere mich an nichts...ich weiß nicht um was es ging und trotzdem...Nana...ich dachte ich ersticke..." erkläre ich, gerade laut genug, dass Jaemin mich verstehen kann.

Umgeben von Jaemins Wärme, seinem bekannten Geruch, gelingt es mir, mich ein wenig zu beruhigen und als ich endlich nicht mehr das Gefühl habe, dass mein Blut brennt und mir das Herz aus der Brust springt, bemerke ich auch, dass nicht mehr nur Jaemin und ich wach sind.

Mir ist, als hätte ich seine Wärme schon gespürt, bevor er sich bemerkbar gemacht hat. „Hyuck" flüstert er, als wäre ich ein junges Reh, das er nicht erschrecken will. Beim Klang von Jenos Stimme, versuche ich ihm ein kleines Lächeln zu schenken, ich möchte ihn nicht noch mehr beunruhigen, als ohnehin schon. Sanft legt er mir seine Hand an die Wange und trocknet dabei die Spur, die meine Tränen hinterlassen haben. Seine Berührung fühlt sich auf meiner überhitzten Haut angenehm kühl an.

Nachdem ich mich noch ein paar Minuten von den beiden beruhigen ließ, sitze ich zwischen Jaemin und Jeno, den Kopf auf Jenos Schulter und Jaemins Hand in meiner.

Es ist Jeno, der die Stille durchbricht: „Meinst du, dass du noch mal einschlafen kannst? Wir können natürlich auch mit dir wach bleiben, wenn du nicht schlafen möchtest, nicht wahr Nana?" Jaemin nickt bestätigend, doch obwohl ich den beiden dankbar bin weiß ich, dass es nicht besser wird, wenn ich nicht schlafe. Ich weiß zwar nicht was in meinem Traum passiert ist, aber ob ich von meinen Träumen oder der Stimme in meinem Kopf gequält werde, macht keinen großen Unterschied.

„Bleibst du hier?" fragt Nana und er braucht nicht erklären was er damit meint, denn ich weiß direkt worauf er anspielt.

Meine Alpträume sind nichts neues und gehören für manche Zeiträume sogar zur Tagesordnung. Bevor Mark sich unserer Gruppe angeschlossen hat ist es mehr oder weniger Tradition geworden, dass Jaemin, Jeno und ich die Nächte zusammengekuschelt verbringen. Meistens ist Jaemin derjenige, der schneller wach wird, wenn ich mal wieder mit einem Alptraum zu kämpfen habe.

Es ist nicht so, als würde ich mich dafür schämen, dass wir drei uns so nahestehen, doch wenn ich darüber nachdenke, dass Mark direkt neben uns schläft finde ich den Gedanken daran in Jenos Armen und mit Jaemins Hand in meiner zu schlafen etwas unangenehm. Zu wissen, dass ich die beiden brauche, um gut schlafen zu können sorgt dafür, dass ich mich kindisch fühle und auch wenn ich natürlich nicht wissen kann, was Mark darüber denken würde, finde ich den Gedanken daran unangenehm. Es würde Aufmerksamkeit auf mich lenken und das möchte ich nicht.

InkedWhere stories live. Discover now