Kapitel 2

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Als Scarlett ihre Mutter weinen hörte, zerbrach es ihr das Herz. Sie hatte es schon immer gehasst ihre sonst so starke Mutter in diesem Zustand sehen zu müssen. Schnell und ungeschickt lief sie runter in das Wohnzimmer. Der Mann, der vorhin an der Tür stand war verschwunden. Ihre Mutter saß mit ihrem Vater Arm in Arm am Esstisch und weinte, sogar ihr Vater hatte Tränen in den Augen.

"Mum? ... Was ist los? Geht es euch gut?..." Scarlett wusste sich nicht zu helfen, sie hatte keine Ahnung was passiert war und wie sie nun reagieren sollte. Zögernd ging sie Schritt für Schritt auf ihre Eltern zu. Ihre Mutter griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Scarlett umarmte ihre Mutter und sah in ihre traurigen, blauen Augen. "Mum, ich will wissen wer dieser Mann war!" Plötzlich brach ihre Mutter in Tränen aus und weinte noch lauter.

Nach einiger Zeit versuchte sie sich wieder ein Wenig unter Kontrolle zu bringen und gab Scarlett einen Kuss auf die Stirn. "Dieser Mann war ein Arzt aus dem Krankenhaus, in dem du warst, als überprüft wurde, ob dein .... Krebs ... bösartig ist..." Scarlett spürte wie ihr Körper anfing zu zittern. Vor ein paar Monaten war sie sich vollkommen sicher, dass sie in der Zukunft ein normales und wunderschönes Leben haben würde, wie jeder andere, aber diese unerwartete Situation, riss all ihre Pläne durcheinander, löste einen Wirbelsturm ihrer Gedanken aus und ließ sie erschaudern. Scarlett selbst führte den Satz ihrer Mutter aus und versuchte dabei stark zu bleiben und sich zu beherrschen "Aber das ist er nicht."

Ihrem Vater rollten nun auch Tränen über die Wange. Scarlett wünschte sich es wäre ein Missverständnsis oder ihre Mutter würde ihr widersprechen, aber das tat sie nicht.

Stattdessen antwortete sie "Ja...Sie haben einen Fehler gemacht, als sie sagten es sei alles in Ordnung." Nun fing auch Scarlett an zu weinen. Sie konnte es nicht fassen. Wie war das bloß möglich? Ihr ging es gut, sie war glücklich mit Ethan, ihrer Familie und ihrem ganzen Leben.

"Und wie viel Zeit bleibt mir noch?", fragte sie, während sie auf den Boden starrte.

"Zwei Monate."

Der letzte Sommer mit dirWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu