~Prolog~

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Ich ging durch die verlassenen, düsteren Strassen von Ruew city. Mir war kalt, doch ich zog den Reissverschluss meiner Jacke nicht zu. Immernoch hörte ich die Schreie meiner Mutter. Das gequälte Gesicht meines Vaters. Ich sah immernoch die Schnitte, die verdrehten Gliedmassen, das Blut meiner Schwester vor mir. Erneut stiegen mir Tränen in die Augen. In den vierzehn Jahren, die ich gelebt habe, war zu viel geschehen.

"Ähm, entschuldigung wenn ich störe, aber ist alles okay?"

Erschrocken sehe ich auf. Vor mir steht ein Junge, der etwa in meinem Alter sein muss. Er hat dunkle Haare und meerblaue Augen. Ich wische mir die Tränen weg.

"Ähm.. Ja, alles okay." murmle ich.

"Sicher?" fragt er mit besorgtem Gesicht.

"Ja." antworte ich ein wenig genervt. Ich komme selbst klar. Ich brauche keinen Babysitter.

"Das glaube ich dir nicht."

"Ich will nicht unhöflich sein, aber kannst du mich bitte in Ruhe lassen?!" sage ich und versuche, selbstbewusst zu wirken.

"Okay. Okay, dann nicht." murmelt er und senkt seinen Blick auf den Boden.

Ich drehe mich um und gehe weg. Als ob ich ein Ziel hätte. Oder als ob ich nach Hause gehen würde.

~ Broken wings ~Where stories live. Discover now