Kapitel 1: Die ersten Schritte.

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Kapitel 1
Die ersten Schritte.


Die erste Aktion in meinem Zuhause auf Zeit ist es, die Fenster aufzureißen, um die stickige Luft hinaus zu lassen. Die nächsten zwei Tage soll das Wetter regnerisch werden, das ist die perfekte Gelegenheit, mich einzuleben, so kann ich zumindest meine Möbel aufbauen und es mir gemütlich machen. Durch das miese Wetter habe ich auch eine Ausrede, mich noch nicht mit den Stadtbewohnern vertraut zu machen. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, brauche viele soziale Kontakte in meinem Leben, aber mit einer Liste alle Bewohner ‚abzufertigen' und mich vorzustellen, ist einfach nicht mein Stil, ich will die Menschen auf natürlichem Weg kennen lernen.


Mit meinem Smartphone schalte ich Rockmusik meiner Lieblingsband an, die Musik schallt durch den per Bluetooth verbundenen Lautsprecher. Pappkarton für Pappkarton landen in meinem neuen Zuhause, auch meine Möbel schleppe ich ohne weitere Hilfe alleine in das Haus. Die erste kleine Baustelle wird mein Bett sein, es ist schwer, die Matratze durch die zu kleine Tür zu bekommen, aber ich bin ein kreatives Köpfchen und Matratzen sind weich.


Motiviert baue ich mein Bett zusammen, es ist eine meiner leichtesten Übungen, ich brauche nicht viele Handgriffe dazu, Möbel zusammen bauen kann ich durch meinen Job mittlerweile im Schlaf. Nach meinem Bett folgen noch meine Nachttische. Die Schränke und meinen Schreibtisch werde ich auf morgen verschieben, das ist halb so wichtig für den ersten Tag, beziehungsweise die erste Nacht.


Als ich Hunger bekomme, gehe ich in die Küche, stelle dann jedoch fest, dass der alte Herd komplett im Eimer ist...
„Ähm ja... wundervoll...", bemerke ich sarkastisch, erinnere mich dann an das Snackpaket von heute Vormittag.


In der Tüte befinden sich zwei Äpfel, ein Stück Kuchen, ein Müsliriegel und ein Sandwich. Ich beschließe mein Essen auf meiner Veranda einzunehmen, lasse mich auf den Boden sinken, greife in die Tüte.
„Irgendwie schon recht nett hier", spreche ich zu mir selbst, kaue dabei auf dem Sandwich. Meine Augen überblicken erneut die kleinen Fehlerchen auf der Veranda, wenn ich die Zeit hätte, würde ich sofort die alte Lackierung abschleifen und einige Holzbretter ersetzen.


Als ich fertig gegessen habe, motiviere ich mich erneut, mich meiner Arbeit zu widmen. Genug gefaulenzt.


Ich öffne mir eine Dose Joja Cola, trinke einige Schlucke, gehe wieder zurück ins Schlafzimmer, rülpse dann. Mein Rülpsen hallt ziemlich laut in dem kaum eingerichteten Raum, ich grinse.
Die Dose stelle ich auf meinem Nachttisch ab, öffne wahllos einige Umzugskartons, weil ich nicht schlau genug war, sie zu beschriften. Ich nehme den Karton mit meinen Küchenutensilien unter die Arme, schiebe einen weiteren mit meinem Fuß vor mich hin, bringe die Sachen an ihren Platz. Ausräumen kann ich die Kisten auch morgen, ich bin mittlerweile einfach zu faul, ich will nur noch für grobe Ordnung sorgen.


Alle Badezimmerartikel, Kosmetik, Rasierer, Duschgel, Shampoo, Bürsten, Haarspray und Handtücher trage ich ins Badezimmer. Auf meine wohl verdiente Dusche freue ich mich schon jetzt, doch ich habe noch ein wenig zu tun, um an Entspannung zu denken.


Als ich den nächsten Karton öffne, finde ich endlich, wonach ich suche. Meine Klamotten. Nachdem ich mir etwas Bequemes zum Anziehen raus gesucht habe, kicke ich die Kartons mit Gewand in die Ecke meines Schlafzimmers, gleich neben die noch nicht zusammen gebauten Möbel.

[Stardew Valley] Sein letzter Wunsch.Where stories live. Discover now