quattrodici

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That's not who we are


Nachdem er weg war ging ich ins Bett und lag mich hin, meine Knie zog ich an mein Bauch und lag mit geschlossenen Augen da. Meine Gedanken wurden leichter bis ich irgendwann nicht gewollt einschlief. 

Schlaf nie, wenn deine Feinde wach sind

Ab diesem Zeitpunkt interessiert es mich nicht mehr, hätten sie mich umgebracht, hätten sie es schon getan. 

Ich wache auf und die ganze Zelle rieht nach Essen, mein Bauch beginnt automatisch zu knurren. Am Boden vor der Tür entdecke ich ein Tablett mit einem Teller mit Essen und ein volles Glas. 

Egal wie hungrig ich bin werde ich den Fraß nicht essen. Ich werde es nicht einmal anfassen.

 Nein. 

Wieso ist mein Leben so armselig?

 Wieso? 

Wieso habe ich mich einfach nicht umgebracht nachdem ich abgehauen bin?

Wolltest du ja. Konntest aber nicht. 

Ich atme tief die dreckige Luft ein, es stinkt nach einem typischen Keller, ich liebe diesen Duft aber zu viel davon tut mir eindeutig nicht gut. Ich fühle mich schlecht und würde mich am liebsten übergeben, jedoch habe ich gar nichts im Magen. Für einen Moment entscheide ich mich das Essen was inzwischen kalt geworden ist zu essen, damit wenigstens mein Bauch nicht mehr so schmerzt, aber ich entscheide mich schnell wieder dagegen.

Ich lege mein Kopf wieder auf das flache Kissen und schließe meine Augen. Fast schlafe ich wieder ein, doch die Tür wird mit einem knarren geöffnet. Herein kommt eine Frau mir sehr kurzen grauen Haaren. Sie ist älter, ich schätze so um die 50. Ihr roter Lippenstift ist das erste, das ich in ihrem Gesicht sehe, erst danach schaue ich in ihre hellblauen Augen. Sie lächelt mich an, neben ihr zwei Security Männer. 

"Guten Tag Miss. Valentini, ich bin Mrs. Doktor Patrizia Montagon, ich würde gerne eine Blut Probe von Ihnen entnehmen um die Tests von dem Sie sicherlich gehört haben durchzuführen", sagt sie in einem warmen Ton, als wäre dass was sie hier macht was tolles, als würde sie nach den Test Ergebnissen nicht mit den Gewissen leben, dass entweder ich oder das Mädchen mit den kalten blauen Augen mit einer Kugel im Grab liegen werden. 

Ich setzte mich auf und halte mein Arm. Etwas anderes kann ich nicht machen, sie würden so oder so meine DNA nehmen. Dann gebe ich das Stück Blut auch freiwillig. 

Die Spitze mit dem sie mein Blut nehmen wird ist bisschen größer als eine injizier Spritze. Doch angst habe ich keine, ich habe nur angst vor der Realität. 

Was wenn ich nicht die Tochter bin? 

Was wenn alles wirklich alles eine Lüge war? 

Was wenn ich jahrelang sinnlos gelebt habe? 

Was wenn ich all die Jahre mich nicht mal gekannt habe? 

Ich spüre wie die Nadel tief in meine Vene gelingt. Mir wird plötzlich heiß. Ich fühle wie ich die roten Blutkörperchen verliere, wie sie mir entzogen werden. Und schon ist der Prozess vorbei, sie infiziert die Stelle und klebt ein Pflaster drauf. Sie lächelt mich kurz an und geht, nur um Fernando reinzulassen. Er schließt die Tür, seine Haare frisch gemacht und in einem blauen Anzug steht er einfach nur da.

"Wann werden die Testergebnisse eindeutig?", frage ich ihn während ich mich wieder hinlege. 

Ich höre ihn näher kommen er setzt sich auf mein Bett, schaut mich jedoch nicht an. Er starrt seine Schuhe an, seine Hände auf seinen Knien sagt er für ein Moment nichts. 

"Bald."

Ich seufzte "Wann ist bald?", frage ich etwas ungeduldiger. 

"Die PCR Ergebnisse werden heute am Abend bekannt."

Okay, so bald wollte ich es irgendwie auch nicht. 

"Okay", sage ich sehr vorsichtig und setzte mich weder auf. Wir sitzen wie gestern, oder wann auch immer, eine Uhr gibt es hier drinnen nicht, nur dieses Mal auf einer ungemütlichen Matratze. "Wann werde ich es erfahren", frage ich weiter. 

Er schaut mich dieses Mal an, seine Augen zeigen Emotionen, die ich nicht zuordnen kann. "Auch heute Abend."

Ich seufzte wieder. Ich will, dass die Zeit stehen bleibt, damit ich nicht die Realität in die Augen schauen muss. 

"Wieso hast du nichts gegessen", fragt er mich nun. Ich zucke nur mit der Schulter. "Weiß du noch wo du einmal fünf Stunden kein Essen hattest und fast jeden umbringen wolltest?", fragt er mich und öffnet die alten Bücher. Die Bücher, wo wir noch klein waren, wo alles rosa- rot war. Ich muss schmunzeln, er hat jetzt auch ein leichtes lächeln auf dem Gesicht. "Du hast an dem Tag  mein Essen auch gegessen, weil dir deines nicht gereicht hat", sagt er und sein lächeln wird ein Grinsen, ich hasse diese Geschichte und ich hasse es noch mehr wenn er sich über das ganze lustig macht. 

"Hab ich nicht!"

"Doch?"

"Als du kurz gegangen bist haben sie es wider mitgenommen, wie oft noch!"

"Ja Ja sicher war es so!", er legt seine rechte Hand auf mein Knie. Seine Berührung brennt, am liebsten würde ich meine Hand auf seine legen, damit, dass Gefühl von Einsamkeit für eine Sekunde verschwindet, aber ich kann nicht. 

"Katherina hat dir dann ihres gegeben. Erinnerst du dich daran?", frage ich, meine Frage haut ihn aus dem Hocker. 

Er schaut mich an, glaubt nicht was ich gerade gesagt habe. "Ja sie war sehr lieb zu mir."

"Doch hast du sie umgebracht!", sage ich voller Wut und stehe auf, damit seine Hand wieder fällt. Er schaut zu mir hoch und steht auf ohne den Blick von mir zu schweifen. 

"Sie war verliebt in mich. Wusstest du das?"

Ich wusste, dass sie einen kleinen Crush auf ihn hatte, aber das macht doch alles nicht schlechter. Bringt er jeden um der ein Crush auf ihn hat? Er ist ein gut aussehender Typ. 

"Wow sehr schlimm!", sage ich sarkastisch. 

"Sie wollte dich umbringen!", seine Stimme wird lauter, Wut tanzt in seinen Augen. 

"Du Lügst" sage ich und drehe mich um. 

Er hält mein Arm und dreht mich wieder zu sich. 

"Wie kannst du so naive sein? Wer hat dir Pfeilgiftfrosch Gift in dein Kaffee getan?", fragt er mich und provoziert mich sehr hart. 

"Keine Ahnung! Ihr konntet ja nicht herausfinden wer es war!", schreie ich jetzt in sein Gesicht.

"Ah echt?", er packt mein Arm und zieht mich mit sich durch die schwere Metalltür, durch die unzähligen Gänge in das Sicherheitsraum. 

"Max such die Akte MC080417!", befiehlt er. Der kleine Mann mit der viel zu großen Brille, zögert nicht und findet in einigen klicken die Akte die Fernando ach so unbedingt sehen will. "Hier Chef", sagt er und steht vom Stuhl auf um Fernando Platz zu geben. Ich folge ihm und er klickt auf eine video Datei. 

Und zeigt mir die ganze Wahrheit 

über meine Schwester.

Katherina Valentini. 


Danke fürs Lesen! Ich hoffe ihr Kommentiert wieder und lässt ein Vote da. Damit ich mich schnell wieder ans schreiben mache :D

Habt ein schönes Wochenende! 

His QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt