6 - Eine Reise besteht aus 1000 Schritten

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Die nächsten Tage ging ich jeden Morgen los und kam oft erst spät am Abend wieder. Wir hatten die Zeit fürs die Gespräche auf den Morgen verlegt, was mir den ganzen Tag in der Bibliothek erlaubte. Nachdem ich den Belroggs durch hatte, musste ich nochmal zu McGonnagal, da ich noch etwas aus dem Bereich Geographie brauchte. Auch hatte sie nichts gesagt, wie lange ich die Bibliothek benutzen durfte.

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Als ich wieder in der Bibliothek stand, war ich aufgeregt wie selten. Diesmal war McGonagall deutlich freundlicher gewesen und ich durfte auch im Bereich Geographie lesen.

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Die Tage reihten sich zu Wochen, die ich praktisch ausschliesslich in Büchern verbrachte. Das Mittagessen liess ich ausfallen, meist verpasste ich auch das Abendessen, sodass ich oft nur ein grosses Frühstück hatte. Über meine Erfolge in der Bibliothek bemerkte ich das Andere praktisch kaum. So fand ich die Heimat des tänzelnden Schmetterlingsflügel und entdeckte dabei noch einige andere Pflanzen und Blumen, die mein Auge einfingen und die gut in den hellen Mittelraum im sechsten Stock passen würden. Aber jede der Pflanzen hatte andere Anforderungen an ihre Umgebung. Mein Kopf drehte sich ob all den Details und ich begann meine Reise zu planen, um all die Blüten, die ich wollte, zu sammeln. Sie würde mehrere Monate dauern und ich brauchte eine Art tragbares Gewächshaus, um sie alle mitnehmen zu können. Schwierig.

In der Abteilung über magische Tiere - McGonnagal hat meine diesbezügliche Frage ohne Nachfrage abgenickt - fand ich in Newts Buch einen Hinweis auf seinen Koffer, den er verzaubert hatte, damit er seine Tiere mitnehmen konnte. Einige Tage später machte ich mich erneutauf zu Miss McGonagall , weil ich nicht mehr weiterkam. Ich wusste keine Zauber, mit denen man das Innere eines Koffers weiten konnte, weswegen ich gerne in der Abteilung Zaubersprüche weitersuchen wollte. Zu meiner Überraschung ging McGonagall, nachdem ich ihr erklärt hatte, was ich suchte und wozu ich es brauchte, mit mir in die Bibliothek und steuerte dort die verbotene Abteilung an, winkte mir ihr zu folgen und blieb vor einem kleinen Regal in einer Ecke stehen, suchte kurz und zog dann ein dickes, fahlgraues Buch hervor und drückte es mir in die Hand.

"Vielleicht löst das einige ihrer Probleme, Mister Malfoy. Wenn sie sich das hier zutrauen..." Sie sah mich über ihren Brillenrand abschätzend an. Mein Blick wechselte von ihr zum Buch und zurück, unschlüssig, ob ich sie fragen sollte, was das ist oder einfach reinschauen... Sie nahm mir die Entscheidung ab.

"Lassen sie sich Zeit. Ich werden Madame Pince sagen, dass sie ihnen dieses Buch zum Lesen aushändigt, wenn sie danach fragen." Mit einer ungeduldigen Handbewegung scheuchte sie mich aus der verbotenen Abteilung und verschwand selbst auch aus der Bibliothek. Neugierig und etwas verunsichert setzte ich mich am meinen Tisch, die seltsamen Blicke der Schüler mittlerweile gekonnt ignorierend, der schon mit verschiedenen Büchern bedeckt war und öffnete das Buch einfach in der Mitte. Auf jeder Seite waren grosse Bilder mit seltsamen Mustern zu sehen, die scheinbar die Wände von irgendwelchen Räumen waren. Ich blätterte schnell durch, aber das Buch bestand hauptsächlich aus diesen Bildern, dazu ein paar Beschreibungen, was man dazu brauchte. Irritiert darüber, was McGonagall mit ihrer Bemerkung, dass das meine Probleme lösen könnte, gemeint hatte. Ich würde wohl von vorne anfangen müssen. Die erste Seite war anders, ein kurzer Text, der beschrieb, wie man weite Strecken apparieren konnte. Meine Aufmerksamkeit war sofort gefesselt. Als ich den Text mehrmals gelesen hatte, lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. McGonagall hatte recht gehabt, das löste mein Problem mit dem Koffer, machte es praktisch inexistent, dafür stellte es mich vor ein Neues. Ich würde lernen müssen, über weite Strecken zu apparieren.

Am nächsten Tag blieb ich nur kurz in Hogwarts, prägte mir das Bild ein, dass ich für meinen ersten Versuch ausgewählt hatte. Es war ein kleiner Raum, dessen grüne Wände mit dunkelgrünen Ranken bemalt waren. Dann ging ich nach draussen, hinter der Apparationsgrenze blieb ich stehen und konzentrierte mich, stellte mir den Raum vor, holte mir das Bild vor Augen und... apparierte doch nicht. Mein Herz raste vor Aufregung und meine Hände zitterten. Zu drastisch waren mir die Warnungen vor Augen, die auf der ersten Seite gestanden waren. Wenn etwas schief ging, ging es meistens richtig schief. Zu viele sind einfach verschwunden, nachdem sie solch weite Apparationen versucht hatten. Vermutlich stand es deswegen in der verbotenen Abteilung. Ich beruhigte mich, dann probierte ich es erneut, holte mir das Bild wieder vor Augen, holte mehrmals tief Luft und presste die Augen zusammen und diesmal apparierte ich, während mein Herz im Hals klopfte. Es erinnerte mich an mein erstes Apparieren, nur schlimmer. Es fühlte sich so an, als würde man durch einen engen Schlauch gepresst, während sich alles rasend schnell um einem drehte. Dann gab es einen dumpfen Knall und mir tat mein Kopf weh. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob McGonagall mich umbringen wollte. Und ob sie es vielleicht gerade geschafft hatte. Als ich meine Augen öffnete, sah ich Holz vor mir. Irgendetwas war falsch gelaufen! Mist! Als ich mich umschauen wollte, bemerkte ich, dass ich am Boden lag. Mein Kopf drehte sich immer noch und plötzlich drehte sich mein Magen um. Noch während ich spukte, sah ich die Wand vor mir. Mit genau dem Muster, dass ich vor Augen gehabt hatte. Ich hatte es geschafft!

Ich und Dracoحيث تعيش القصص. اكتشف الآن