T H I R T E E N

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Ich kuschelte mich in die Decke.
Laureen legte gerade die DVD zu Saw ein.

Ich mochte Horrorfilme, aber ich konnte sie einfach nicht alleine ansehen. Das wäre dann doch zu viel für mich.

Wir waren alle verteilt auf die große Couch. Ich hatte eine Ecke ganz für mich alleine.
Joe hatte einen Arm um Julia gelegt, Martin tat das Gleiche bei Laureen. Ich war nun wirklich das fünfte  Rad am Wagen.

Bei den gruseligen Stellen zog ich meine Decke bis unter meine Augen, mehr war da aber nicht.

Als der Film zu Ende war, gingen Joe und Martin nach Hause. Julia und ich blieben bei Laureen. Die beiden konnten nach einem Horrorfilm nie sonderlich gut schlafen. Ich hielt immer als Beruhiger her.

-

„Morgen!"
Ich war gerade aufgewacht und beschloss Laureen und Julia auch aufzuwecken.

„Faith, dein f*cking Ernst?"
Julia war sichtlich genervt, und außerdem müde.

Meine Freundinnen setzten sich auf. Besonders Laureen hatte tiefe Augenringe.

„Ja? Hallo? Wir müssen gleich in die Schule.", meinte ich nur und stand auf.

Ich sammelte meine Sachen ein und zog mich um. Natürlich so, dass Julia und Laureen nichts bemerkten.

Fertig sah ich ihnen zu, wie sie sich auch umzogen und sich fertig machten. Anders als die beiden verwendete ich keine Schminke.
Es war mir einfach zu anstrengend.

-

In der Schule trafen wir sogleich auf Martim, Joe und Nash.
Ja, Nash war auch da.

Nachdem ich mich auf die Toilette vertschüsst hatte, war ich froh weg zu sein.
Zwischen Nash und mir war es gerade irgendwie komisch.

Auf dem Klo schaute ich auf mein Handy und wollte dann eigentlich wieder gehen, doch dann kam jemand rein.

Layla Geer und irgendeine Freundin von ihr.

Unbemerkt wollte ich aus der Toilette raus.
Plötzlich hielt jemand meine Hand fest.

„Bist du nicht Faith Springsteen?"
Es war Layla, die das wissen wollte.

„Ja, warum?"
Meine schüchterne Seite kam wieder mal zum Vorschein.

„Naja ich frage mich, wie kommst du zu Nash?"
Kritisch sah sie an mir runter.

Was sollte das denn heißen?

„Gar nicht."
Ich war gewissermaßen sauer auf sie.

„Ich hab euch doch gesehen. Er hat noch nie eine vor der ganzen Schule geküsst. Raus mit der Sprache."

„Lass mich einfach, frag ihn doch selbst, ich meine du bist ja seine neue."
Ich war nun richtig genervt von ihrer Heiligtuerei.

„Er hats beendet. Er hat gemeint, er bräuchte mal ne Pause von dem Ganzen."

Von was?
Ich ging einfach raus, zurück zu Laureen und den anderen. Nash war immer noch da.
Mein Blick traf seinen.

„Faith, du bist wieder da. Wir reden grad darüber, was wir am Wochenende machen.", teilte mir Julia mit.

„Ich mache gar nichts. So wie immer." Schulternzuckend lehnte ich mich gegen die Spinde.

„Schmeisst Daniel nicht wieder eine Party?"
War das Martins Ernst? Ich nickte, schenkte dem Thema aber nicht weiter Beachtung.

Endlich klingelte es.
Ich ging schnell in die Klasse.

-

„Faith, warte kurz."
Ich war gerade auf dem Weg in die Cafeteria, als Daniel mich rief.

„Ja?"
Fragend sah ich ihn an.

„Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass das mit Sophie Chuck und mir vorbei ist. Ich Idiot habe auch endlich eingesehen, was für eine Schlampe sie ist."

Überrascht sah ich ihn an.

„Aber bitte sag mir jetzt nicht, dass du schon wieder eine Neue hast."
Innerlich betete ich, dass es nicht so war. Wie gern ich Daniel auch hatte, aber er traf bei Mädchen immer die falsche Entscheidung.

„Doch, ähm.. ich wollte sie die gerade vorstellen.", sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

„Jetzt mach es nicht so kompliziert."
Ein Mädchen kam gerade zu uns.
„Ich bin Anika.", stellte sie sich freundlich vor.

Wow, so hätte ich mir sie niemals vorgestellt.

„Ich bin Faith."

„Ich weiß, dein Bruder will mich dir schon lange vorstellen. Wir haben uns aber letzte Woche gestritten, weshalb er auch aus Trotz zu Sophie ist. Aber jetzt ist wieder alles gut."
Sie war mir sofort sympathisch.

„Das geht schon länger mit euch?", fragte ich etwas verwundert.

„Ja, ungefähr einen Monat.", sagte Daniel und schaute kurz zu Anika.

„Und seid ihr jetzt offiziell zusammen?"
Ich war neugierig.

Die beiden nickten und warfen sich verträumte Blicke zu. Süß. Wenigstens war Daniel glücklich. Ich dagegen wollte einfach, dass das mit Nash nie passiert wäre.

„Wenn man vom Teufel spricht...", murmelte ich.

Nash kam gerade rein. Natürlich starrte ich ihn total an.

„Faith, ich sollte dir noch etwas sagen." Daniel unterbrach zum Glück mein Gestarre.

Ich sah ihn nur mit hochgezogen Augenbrauen an.

„Besser gesagt ich. Daniel hat mir von dir und Nash erzählt. Naja wie soll ich sagen.... er ist mein Bruder." Anika war die Schwester von Nash?!

Das konnte doch nicht wahr sein. Mir wurde schlecht.
Am liebsten wäre ich auf die Toilette gerannt, aber ich wurde aufgehalten. Jemand packte meinen Oberarm und zog mich mit sich.

Ich wusste gar nicht wie mir geschah.

„Wir müssen reden."
Wow, das musste irgendwas Ernstes sein.

Unsicher schaute ich Nash an.

„Erstens, was machst du bei meiner Schwester?", fragte er.

„Sie ist mit Daniel zusammen."
Meine Stimme war leise.

„Oh, du solltest wissen, dass sie bei unserem Vater wohnt. Unsere Eltern sind geschieden."

Also Scheidungskinder. Hatten die es irgendwie nicht immer schwer?

„Und zweitens?", wollte ich jetzt wissen.

„Das mit uns... ist nie passiert."

Verdattert ließ er mich zurück.
Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Ich stürmte in die Cafeteria, nur um dann gleich wieder umzudrehen.

Nash saß dort an einem Tisch mit der nächsten Schlampe auf dem Schoß.

Wütend trat ich aus der Cafeteria und schlug gegen einen Spind.

„Nicht so aggressiv Springsteen."
Der kam mir ja gerade recht. Martin schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an.

„Es ist nichts."
Etwas beschämt schaute ich auf den Boden.

„Sicher."
Seine Stimmte triefte vor Sarkasmus.
„Lass mich raten, Nash hat... gesagt das es nie passiert ist mit euch und sitzt mit einer Tussi auf dem Schoß in der Cafeteria?"

Verwirrt schaute ich ihn an.
Woher konnte er das wissen?

Schulterzuckend ließ er mich stehen und ging in die Cafeteria.

Warum passierte das immer mir? Warum durfte ich nicht auch mal glücklich sein? War das mein Karma?

Falling for a BadboyWhere stories live. Discover now