Gespräche unter Mädchen

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„Und was macht ihr in euren Ferien?", beginnt Parvati das Gespräch, kurz nachdem die Kutschen sich in Bewegung gesetzt haben.
„Oh, ich und meine Eltern wir werden...", redet Lavender los und ich schweife mit meinen Gedanken ab.

Wer ist Nicolas Flamel und wo habe ich seinen Namen schon mal gelesen? Das macht mich noch wahnsinnig!
Ich habe kein Geschenk!

„Hey Hermine!", Lavender stupst mich an.
„Ich habe kein Geschenk!"
Beide schauen mich verdutzt an „Was?"
„Ehm, nichts ich war mit meinen Gedanken wo anders. Was war die Frage?"
Beide grinsen sich an. „Wir wollten wissen was du mit deinen Eltern dieses Jahr unternimmst", fragt Lavender.
„Hm, also sonst gehen wir immer Skifahren, aber dieses Jahr fällt es aus."
„Skifahren? Was ist das?", fragen beide gleichzeitig.

Tz, Zauberer.

„Na ja, man schnallt sich Skier, das sind besonders verarbeitete Holzbretter, unter die Füße und rutscht dann darauf einen Berg hinunter."
Sie schauen sich beide an und lachen.
„Du musst schon zugeben, das klingt komisch, oder?", sagt Parvati.
„Ja, schon, ich hab's auch schlecht erklärt", gebe ich kleinlaut zu.

So führen wir unser Gespräch weiter, bis wir den Hogsmeade Bahnhof erreicht haben.
„Lasst uns ein Abteil suchen", schlägt Lavender vor.

Was hat eigentlich dieser Sinneswandel zu bedeuten? Wieso sind die auf einmal so nett zu mir? Vorher haben die doch nie mit mir geredet!

Lavender geht auf einen Wagong lahe der Lok zu und hält uns die Tür auf. „Immer nach euch."

„Das hier ist noch frei. Kommt", sagt Parvati und schiebt eine Abteiltür zu unserer rechten auf.
Ich wuchte meinen Rucksack auf die Gepäckablage und ziehe meine Jacke aus.

„Hermine, wir müssen mit dir reden", sagt Lavender mit ernstem Blick, kurz nachdem ich mich gesetzt habe „Uns tut es leid, dass wir dich die letzten Wochen ignoriert haben. Na ja, es ist halt so, du bist halt eine Streberin und wir, ich und Parvati, fanden dich erst sehr nervig und anstrengend, deswegen haben wir dich ignoriert. Jetzt bereuen wir unser Verhalten, ich meine wir sind doch alle Gryffindormädchen, wir müssen zusammenhalten, schließlich teilen wir uns die nächsten sieben Jahre ein Zimmer und außerdem, bist du doch nicht so übel wie wir dachten..."

Normalerweise wäre ich jetzt immer noch etwas beleidigt, oder würde eine schnippische Bemerkung machen, doch ich entscheide mich dagegen. Die beiden meinen es ernst und eigentlich mag ich sie ja auch sehr gern.
„D-Das ist sehr nett von euch und auch ich habe mich zu entschuldigen. Damals hat mir Parvati Hilfe im Mädchenklo angeboten und ich habe dich angeschrien, es tut mir echt leid."
„Weißt du Hermine Ron war echt fies zu dir und das muss echt weh getan haben, schließlich wolltest du ja nur helfen", sagt Parvati.
„Wir machen einfach alle einen Neuanfang, einverstanden?", lächelt Lavender.
„Einverstanden", sagen Parvati und ich gleichzeitig.
Die Zugfahrt über tratschen wir und ich erkläre ihnen genauer wie man Ski fährt.

Schließlich kommt die scharlachrote Lok auf dem Gleis Neundreiviertel zum Stehen.
Ich lege mir meinen Rucksack um und nehme die Schultasche in die Hand.
„Nimmst du deine Bücher mit nach Hause?", fragt Parvati, als wir auf den Bahnsteig stehen und uns nach unseren Angehörigen umschauen.
Es wird mir irgendwie peinlich „Ja, also ich wollte eigentlich noch ein bisschen lernen", ich werde rot.
„Na ja, wir wissen ja, dass du eine Streberin bist", lacht sie und klopft mir auf die Schulter. „Dort stehen meine Eltern, schöne Ferien euch beiden, bis nächstes Jahr!", sie geht zu ihren Eltern hinüber, die schon ihre Schwester in Empfang genommen haben.
Ich mustere Parvati und Padme. Sie sehen sich zwar immer noch zum Verwechseln ähnlich, haben aber inzwischen einen ganz anderen Stil und das nach nur ein paar Monaten.
„Wow", staunt Lavender, „Mir ist nie aufgefallen, wie unterschiedlich die zwei doch sind. Zwar haben sie noch das gleiche Gesicht aber sie kleiden sich vollkommen anders. Auch die Art, wie sie sich bewegen, hat sich verändert. Daran kann man sehen, wie andere Menschen Einfluss auf einen haben."

Sie hat Recht, in der kurzen Zeit, die ich mit Harry und Ron verbracht habe, habe ich mich verändert. Ich nehme Regeln nicht mehr so ernst und bin zwar noch eine Streberin, aber die anstrengende Besserwisserin bin ich nicht mehr und das hat wohl dazu geführt, dass ich endlich auch weibliche Freundinnen habe.

„Da sind meine Eltern!", sagt Lavender plötzlich und deutet auf eine blonde, dünne Frau, Lavender ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten und einem breitgebauten, ernst dreinschauenden, braun haarigen Mann.
„Wir sehen uns dann auch im Januar wieder hier, Hermine! Schreib mir mal!" Zum Abschied umarmt sie mich und flüstert mir ins Ohr: „Ich schicke dir eine Eule, mit einem Katalog, dort kannst du dir die Geschenke aussuchen." Sie lächelt mir zu und geht zu ihren Eltern hinüber.

Wie bitte?

„Was meinst du?", rufe ich ihr noch hinterher, aber sie winkt nur ab.
Etwas verdattert starre ich ihr noch ein paar Sekunden nach, dann drehe ich mich auf der Stelle und gehe zu der Wand hinüber, die zur Muggelwelt führt. Mum und Dad müssen auf der anderen Seite schon ungeduldig warten.

Hermine Granger und die magische WeltWhere stories live. Discover now