Kapitel 18

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Übersetzung:

Gatschhupfa = Moped, Mofa wie auch immer! 

Laute Musik drang in meine Ohren, als wir ankamen. „Was passiert eigentlich mit deinem Gatschhupfa? Du wirst ja sicher was trinken, oder?" skeptisch beäugte ich Henrik, wie er den Helm auf sein Moped hängte.

„Bleibt stehen!" zuckte er locker mit den Schultern.

Mutig! schoss es mir durch den Kopf, allerdings sagte ich nichts weiter dazu. Wieso auch? Henrik ist mindestens genauso ein großer Sturkopf wie ich, da rede ich mit einer Wand.

„Auf wen warten wir?" fragte ich den Jungen neben mir, der noch immer nicht weggegangen war, sondern suchend in der Gegend herum sah.

„Freunde und Franzi!"

„Aussagekräftig, aber cool!" lachte ich und lehnte mich an Henriks Gefährt.

„ARA!" hörte ich plötzlich jemanden von links brüllen.

„FRANZ!" rief ich ebenfalls zurück und sah mit breitem Grinsen nach links.

Nein, so eine Begrüßung wie Keks sie bekommen hatte war einmalig, das war klar. Aber ich rannte der rothaarigen trotzdem entgegen, wenn auch mit wesentlich weniger Elan.

„Hey du Vogl!" begrüßte sie mich lachend und schloss mich in eine fette Umarmung, welche ich lachend erwiderte.

„Ebenfalls hey du Kakadu!"

„EX oder nie wieder Sex!" rief ein Schulkollege Henrik's lachend, sein Name war Manuel und wir stürzten den Schnaps, welcher immer es auch war, die Kehle hinunter.

Wäre ich nüchtern, hätte ich das nicht gemacht. Unglücklicher Weise war ich aber schon seit guten 5 Stunden nicht mehr nüchtern und dementsprechend wenig dachte ich auch nach. 10 Bacardi-Cola und die zwei Radler waren vielleicht doch etwas zu viel, aber ändern konnte ich sowieso nichts mehr.

„Süße. Wasch losch!" nuschelte Daniel, ein weiterer Freund von Henrik und schlang seine Arme um meine Hüfte, während er meinem Gesicht gefährlich nahe kam.

„Loss mi aus! Hab an Freund du Arsch!" fauchte ich und schlug unbeholfen auf den braunhaarigen ein.

„Willst du mich kitzeln?" fragte er erstaunt, ließ mich aber los.

„Ne, eigentlich wollte ich dich schlagen!" erklärte ich stolz und reckte mein Kinn in die Höhe, worauf unsere kleine Gruppe, bestehend aus 7 Leuten, zum Lachen anfing.

Die zwei restlichen Mitmenschen waren ein nettes Mädchen namens Charlie, die Freundin von Alfredo, kurz Al. Als ich den blondhaarigen das erste Mal gesehen habe, und seinen Namen gehört habe, musste ich unfreundlicher Weise zu lachen anfangen. Wer nannte sein Kind Alfredo? Zum Glück nahm's der 20-jährige mit Humor.

„Ehy Leute!" wieder torkelte Manuel zu uns, diesmal mit ziemlich vielen ‚Klopfer'-Fläschchen.

„So viele?" schockiert riss ich die Augen auf und starrte die kleinen Getränke an.

„Sei net prüde, Püppchen!" mahnte er mich spaßhalber.

Ich schüttelte nur den Kopf und sah auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken. 4:30. So spät? Ich wollte heim!

„Komm!" rief plötzlich Franzi über die laute Musik hinweg und zog mich zur Tanzfläche, wo ziemlich viel los war.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren und ich wollte schon meinen Mund aufmachen, um zu protestieren, aber die Rothaarige kam mir wieder zu vor.

„Los! Wird lustig!" lachte sie, und begann sie zu bewegen.

Ihre Hüften bewegten sich im Takt. Ich lachte, der Alkohol gewann die Überhand und ich bewegte mich ebenfalls zum Rhythmus, der mich erfasste und fühlt mich frei. Ein kleiner Teil von mir schämt sich, dass ich schon so betrunken war, und zu tanzen angefangen hatte, aber ein viel größerer Teil genoss dieses Gefühl einfach nur. Erschrocken zuckte ich zusammen, als plötzlich zwei Hände auf meiner Hüfte lagen. Ich drehte meinen Kopf nach hinten, um zu sehen, wer da hinter mir stand. Daniel grinste mich bereit aus seinen braunen Augen an.

Breath of Life || Band 1Where stories live. Discover now