Donuts vs. Waffles - First Bite

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>>Ich gehe um 11 in die Stadt, willst du mit? Vince ist auch dabei. ~ Nika

Von dieser Nachricht wurde ich an diesem wunderschönen Samstagmorgen geweckt. Mich ausgiebig streckend und verschlafen gähnend, legte ich mein Handy wieder auf den Nachttisch und drehte mich nach links.

Bestrahlt von dem Sonnenlicht, das durch die Schlitze des Vorhangs ins Zimmer gelangte, lag Pierce, friedlich vor sich hinschlummernd und zur Hälfte mit der Bienchen-Muster-Decke bedeckt, neben mir.

Schmunzelnd, strich ich ihm eine dunkle Strähne aus dem Gesicht, bevor ich seine freigelegte Schulter küsste und mich aus unserem (komisch das zu sagen) Bett rollte.

Mit ein paar, schnell zusammengesuchten Klamotten bahnte ich mir den Weg aus dem Zimmer, über den Flur, vorbei an kleinen Hügeln dreckiger und teils sogar noch sauberer Wäsche, ins Bad.

Ich hauste wirklich mit zwei Kindern oder Sherlock und John, wem die Metapher eher beliebt, und dennoch war ich so glücklich wie lange nicht mehr in diesem sonst sehr einsamen Haus.

Enthusiastisch streifte ich mir mein schwarzgepunktetes Schlaftop über den schrubbeligen Kopf, jemanden die Klinke betätigen hörend: ,,Na, habe ich dich geweckt?"

Mein Lächeln wich jedoch schnell einer entsetzten Grimasse, als nicht Pierce direkt vor meinem entblößten Torso stand, sondern mein anderer Mitbewohner, der ebenfalls nur in einer kurzen Hose rumlief. Unbeeindruckt griff der nach meiner Hüfte um sich abzustützen und sich nach seiner Zahnbürste und -creme, im Regal hinter mir, auszustrecken.

Anstatt er jetzt wenigstens weggegangen wäre und somit noch minimal meine Privatsphäre gewahrt hätte, nein, da parkt er sich lieber direkt vor dem Becken und versperrt mir so auch noch den Weg zu meinen mitgebrachten Sachen. Als wäre die Situation nicht schon peinlich und erniedrigend genug!

,,Ähm.. Ich..", stammelnd quetschte ich mich, mit den Armen meinen Busen verdeckend, an dem festgewachsenen Fels, vorbei. Der BH gab mir endlich wieder eine gewisse Sicherheit, aber im Vergleich zu meinem Kopf wirkte meine rote Bluse mittlerweile sicher ausgewaschen blass.

,,Oh, steh' ich im Weg? Sorry", fragte der gerade fertig gewordene Holzkopf, ganz unschuldig.. JETZT!

Wenn man nichts Nettes sagen kann, sagt man lieber gar nichts, sodass ich erhobenen Hauptes einfach aus der intimen Folterkammer, hinunter in die Küche ging.

'Er bleibt nicht lange.'

Seitdem ist bereits eine Woche vergangen! Aber Länge ist ja relativ. Wenn man bedenkt wie alt die Erde bereits ist, sind die paar tausend Jahre, in der wir Menschen existieren, ja auch nur ein gescheiterter Katzensprung, vom Boden auf die Couch.

Genug philosophiert, jetzt wird gepetzt und zwar direkt beim Boss persönlich, der es in der Zwischenzeit an den Esstisch geschafft hat und verschlafen auf den morgendlichen Kaffee wartet.

,,Er hat es schon wieder getan", meckerte ich noch beim aufgebrachten Trampeln in die Küche.

Verwirrt und überrumpelt sah er mich, mit einer hochgezogenen Augenbraue an: ,,Wer hat was getan?"

,,Matt ist zum zweiten Mal ohne Klopfen ins Bad gekommen und beide Male war ich halbnackt, was ihn ja anscheinend nicht weiter gestört hat", erwartungsvoll knallte ich die eben geholten Müslischüsseln, Löffel und Cornflakes vor Pierce auf den leeren Tisch.

,,Ok, ich werde ihm sagen, dass er ab jetzt klopfen soll", wenig interessiert verteilte er das Geschirr auf drei Plätze. Das war alles?

Noch nachträglich die Milch aus dem Kühlschrank holend, hakte ich nach: ,,Stört es dich denn gar nicht, wenn dein Bruder mich nackt sieht? Oder soll das hier etwa so eine kranke Inzest-Dreier-Sache werden?"

Bittersweet AffectionHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin