The Girl with the Devils Eyes

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Valerie schlug die Augen einen Spalt breit auf. Alles um sie herum war verschwommen. Sie blinzelte ein paar Mal und versuchte sich aufzurichten, doch mit diesem unfassbaren Schmerz, der in ihrer Brust pochte, hatte sie nicht gerechnet. Sie stieß einen lauten Schrei aus und erst da bemerkte sie, dass sie blutete. Hektisch sah sie sich um. Was war passiert? Rauch und der Geruch nach verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nase. Mit einem Blick ins Wohnzimmer wusste sie, woher dieser Geruch kam. Das Haus brannte lichterloh. Valerie ballte die Hände so fest zu Fäusten zusammen, dass sich ihre Fingernägel tief in die Haut bohrten. Zuerst wurde sie von dieser Schlampe angeschossen und dann angezündet! Da fiel ihr plötzlich jemand ein.

"DAD! DAD wo bist du?", schrie sie immer wieder, in der Hoffnung, endlich eine Antwort von ihm zu bekommen. Doch stattdessen streckte Michael seine Hand so weit er konnte, zwischen die Gitterstäbe hindurch, fest darauf bedacht, sie nicht zu berühren. Valerie stürzte zu ihm, wobei sie sich unter einem umgestürzten Deckenbalken hinwegducken musste und ergriff seine Hand. Michael drückte die Hand seiner Tochter fest.

"Dad, ich hol dich da raus!", rief sie ihm zu. Die Flammen im Kellerraum leckten bereits an seinen Klamotten. Er war umgeben von purem Feuer. Valerie wollte schon umdrehen und die Fernbedienung holen, um den richtigen Knopf zu finden, doch Michael hielt sie fest. Die Hitze um Valerie herum trieb ihr Tränen in die Augen und die Luft war schwer. Das Mädchen würde dieser Hitze bald nicht mehr stand halten können und das wusste Michael.

"Valerie", sprach er zwar mit einer leisen dunklen Stimme, doch noch so, dass sie ihn verstehen konnte, "verschwinde von hier, schnell! Meine Zeit ist vorbei, doch deine hat gerade erst angefangen. Ich habe dich geschaffen, um meine Aufgabe weiterzuführen. Töte sie! Töte sie alle, die meinen Tod wollen. Du wirst es schaffen, daran glaube ich fest. Ich liebe dich, mein kleines Teufelskind!"

Nach diesen Worten ließ er die Hand seiner Tochter los und verschwand für immer in den beißenden Flammen. Inzwischen hatte sich das Feuer auch in der Küche ausgebreitet. Der Rauch kratzte in Valeries Hals und brannte in ihren Lungen. Ein letztes Mal sah sie in das Kellerloch, doch ihr Vater war verschwunden. Sie ignorierte den Schmerz in der Brust und im Herzen und versuchte, an den Wänden stützend, zur Haustür zu gelangen. Doch schon nach kurzer Zeit gaben ihre Knie nach und sie kroch auf dem Boden weiter. Mit letzter Kraft zog sie sich endlich aus dem Haus, sprang auf und sprintete die letzten rettenden Meter weiter in den Garten, bevor sie mit schwerem Herzen mit ansehen musste, wie das Haus, in dem sich ihr Vater befand, explodierte. Frische Nachtluft wehte durch ihre langen schwarzen Haare und Valerie ließ sie tief in ihre Lungen. Sie hatten ihren Vater getötet! Die Einzige Person, der sie geliebt und den sie aufrichtig geliebt hatte! Das würden sie büßen! Jeder Einzelne von ihnen! Sie schwor sich, an allen Rache zu nehmen, die den Tod ihres Vaters gewollt hatten. Sie würde sie nicht nur langsam und grausam töten, sondern leiden lassen. Sie würde all diese Menschen auf die grausamste Weise foltern. Ihr Blick würde leer und trüb. Ihre Augen so schwarz wie die Nacht und vollkommen mit Blut bespritzt, stand sie da. In der Halloweennacht an ihrem 17. Geburtstag. Und sagte kein Wort.

"Keine Bewegung!", ertönte eine Stimme laut von hinten. Valerie reagierte nicht.

"Hände hoch! Sie sind festgenommen! Sie werden beschuldigt, unzählige Morde begangen zu haben. Sie haben das Recht, zu schweigen. Alles was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Wenn Sie sich keinen leisten können, wird Ihnen vom Gericht einer zur Verfügung gestellt.", leierte ein Polizist herunter, als er Valerie in Handschellen abführte. Sie wurde unsanft ins Auto geschubst. Sie sah nicht ein einziges Mal zurück zu dem brennenden Haus. Sie allein kannte ihre Aufgabe. Und sie würde sie auch erfüllen.









Die Rache der Myers TochterWhere stories live. Discover now