Kapitel 3 - Lila Notizbuch : Punkt 1

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AUSSCHLAGGEBENDER PUNKT NR 1 :

Also lieber Kai, falls du oder irgendwer anders diese süße Notizbuch zwischen die Finger bekommt kann ich nur hoffen, dass du mir verzeihst also entschuldige ich mich mal im Voraus: Es tut mir Leid. Aber zum eigentlichen Thema. Die erste Sache, die meine kleine kuschelige Welt erschüttert hat war wegen dir, mein Liebster. Meine Leser, die es eventuell bald geben wird, müsst wissen, dass Kai mein Freund war, er war mein Freund ein halbes Jahr bis er mit der großen Wahrheit heraus rückte: er war schwul. Kein scheiß, der Star des Footballteams oder sogar der Schule stand auf Schwänze. Ich weiß es noch wie am ersten Tag. Kai und ich waren im Bett und es ging ziemlich zur Sache, wenn ihr versteht. In einem kurzen Moment, in dem wir uns in die Augen blickten, sagte ich DIE drei Worte, ich sagte ihm, dass ich ihn liebe. Er bekam Tränen in den Augen und ich dachte fälchlicher Weise es sei vor Glück und dann sagte er DIE drei Worte. Er sagte mir, dass er schwul sei. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie das auf mich gewirkt hat, ich dachte er macht Scherze. Leider war es keiner. Er brach in Tränen aus, wimmerte, dass es ihm Leid täte und schlug sich die Hände vor's Gesicht. "Ich versteh nicht ganz ..", brachte ich schließlich hervor und ich kam mir noch nie dämlicher vor, als ich halb nackt vor ihm saß. Zum besseren Verständnis was mich daran so verwirrt hatte war, dass wir schon Sex hatten und zwar echt guten Sex! Richtig guten Sex sogar und eine Frau spürt, wenn es für ihn auch gut ist. Ich konnte ihn jeder Zeit scharf machen und dann verrät er mir, dass er schwul ist. Das war echt hart. Wieso ich mit ihm zusammen geblieben bin? Na ja er hat nicht nur geheult wie ein Schlosshund, nein, er hat mich auch noch angebettelt, ja fast bekniet, dass ich ihn trotzdem nicht verlasse! Ich hatte ihn angeschrien: "Nenne mir einen Grund wieso ich noch bei dir bleiben sollte? Einen guten Grund und ich werde vielleicht so dumm sein!" "Mich wird doch keiner mehr im Footballteam haben wollen! Du musst doch auch meine Seite verstehen! Ich habe wirklich gedacht das wird mit uns beiden, dass ich nicht schwul bin! Keiner darf es wissen, dass ich schwul bin, Issie. Du weißt nicht was das für ein Gefühl ist, wenn ich mit dir schlafe und ich weiß das ich am liebsten das spüren würde, was du spürst!", er schluchzte wie ein Kind und seine Stimme war unfassbar hoch. "Wir haben verdammt nochmal guten Sex, Kai! Wir. Haben. Guten. Sex! Du kannst mir sonst was erzählen aber nicht, dass dir der Sex nicht gefällt, Kai Boulten!" Er schwieg und ich wusste nicht was ich fühlen, denken, geschweige denn tun soll! Ich wusste nur eins: Ich hatte Mitleid mit ihm. Er hat zwar mehr oder weniger auf meiner Würde rumgetrampelt, aber er tat mir Leid. Er ist einfach ein feiger schwuler Kerl. "Stehst du auf 'nen anderen?", meine Stimme zitterte und ich wusste nicht wirklich, ob ich die Antwort hören wollte. Jetzt war er es, der mich mitleidig ansah. "Issie es tut mir Leid .. ich ..", seine Stimme brach ab. "Sag mir die Wahrheit! Ist er .. ist er in deinem Team?" Ich war Stock wütend. Ich hatte die Wahrheit verdient. "Kai, ich verdiene die Wahrheit, wenn ich dich nicht verlassen soll, sagst du mir besser die Wahrheit.", ich weiß das klag hundert pro eiskalt aber damals war mir das egal, mir ist es immer noch egal. "Es ist Brian. Ich .. er ist immer so nett zu allen und ich weiß er steht auf gar keinen Fall auf mich, aber wo die Liebe hinfällt." Dieser Satz tut heute immer noch so weh wie damals. Wie Ironisch, er sagt mir etwas von wegen 'wo die Liebe hinfällt'. Ist das nicht taktlos?

Ohne meine kleine SchwesterWhere stories live. Discover now