2. Kapitel (Joyce)

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Ich wache auf und ich weiss sofort: Dieser Tag wird schrecklich! Wie eigentlich auch die vorigen Tage schrecklich waren. Das könnte daran liegen das Marco vor einer Woche, auf unsanfte Weise mit mir Schluss gemacht hat. Eine seeehr unsanfte Weise. Nämlich per SMS. Ach tut mir leid, Marco ist, oder besser gesagt war mein Freund. Aber ich will euch ja nicht gleich von Beginn an mit negativem Zeug vollquatschen.

Ich stelle mich lieber erst vor. Mein Name ist Joyce. Ich bin 25 Jahre jung und wohne in Berlin. Mit meinen langen Braunen Haaren und meinen blauen Augen sehe ich etwas exotisch aus. Ich bin nicht unbedingt gross habe aber eine gute,sportliche Figur mit der ich ziemlich zufrieden bin. So das war's eigentlich schon.

Ich raffe mich vom Bett auf und mache erstmals das Radio an. Ich werde mit Musik berieselt und es geht mir etwas besser. Ich begebe mich ins Badezimmer und gehe unter die Dusche. Kaltes Wasser ist das was ich jetzt brauche. Danach ziehe ich mich an und mache mein Make-Up. Ich ziehe mir einen schwarzen Eyelinerstrich und schminke meine Lippen knallrot. Ich schwöre euch: Ohne Roten Lippenstift verlasse ich das Haus praktisch nie! Nachdem ich auch mit dieser Prozedur fertig bin gehe ich ins Wohnzimmer,kippe mir einen Starken Kaffee runter,suche meine Tasche und die Autoschlüssel meines Mini Cooper und verlasse meine Wohung. Ich hoffe stark dass wir viel Kundschaft haben werden,dass ich etwas abgelenkt werde. Ich arbeite mitten in der Berliner Innenstadt in einem trendigen Musikladen der im 50er Stil gehalten ist. Wir verkaufen hauptsächlich Platten haben ab und an aber auch ein kleines Sortiment an neuen CDs. Als ich ankomme parkiere ich mein Auto im Parkplatz für die Angestellten und gehe in den Laden. Ich gehe ganz nach Hinten,hänge meine Jacke auf und packe meine Tasche weg. Danach schliesse ich die Kasse auf und beginne mit dem Einräumen der neuen Platten. Neugierig schaue ich sie durch in Hoffnung etwas Interessantes zu entdecken. Ich bin momentan noch die Erste im Geschäft,aber der Rest der Mitarbeiter sollte bald eintreffen. Da erklingt schon das Glöckchen an der Eingangstür welches signalisiert dass jemand hereinkommt. Ich schaue nach oben aber es ist niemand meiner Kollegen. So früh schon Kundschaft? Naja,der wird sich schon zurecht finden. Ich habe keine grosse Lust zu reden und sage dementsprechend auch nicht guten Tag. "Entschuldige, wo haben sie die Vinyl Platten?",die Stimme des Kunden reisst mich aus meinen Gedanken. "Linke Seite an der Wand.",sage ich leicht angenervt. 'Ist der Blind? Wir verkaufen hauptsächlich Platten!' Fünf Minuten später steht der Typ vor der Kasse und legt mir eine Elvis Platte auf die Ablage. 'Gute Wahl',denke ich. "Die hier bitte schön.",sagt er. Ich nicke nur und fange auf der Kasse rumzutippen. "Darf ich fragen was der Grund für Ihre schlechte Stimmung ist?",fragt er frech. Ich atme aus und antworte:"Nein,dürfen sie nicht! Sonst noch was?",-"Was?,fragt er verwirrt? "Ob sie sonst noch was wollen!",ich werde immer wütender. "Ja,Ihre Nummer!",kommt es promt von dem Kerl. Meine Augen werden gross und ich schaue Nach oben. "Ist das Ihr Ernst? Geben Sie mir einfach das Geld für die Platte und gut ist!",meine Stimme ist etwas lauter geworden als gewollt. Davon beeindrucken lässt er sich allerdings nicht. Er grinst nur,legt mir das Geld auf die Ablage,nimmt sich die Platte,dreht sich um und verschwindet. Allerdings steht er nach zehn Sekunden wieder im Laden. "Meine Letzte Frage: Könnten sie die Platte vielleicht noch einpacken? Es ist ein Geschenk für ein Freund von mir!" Ich schüttle nur den Kopf. "Wir sind ein Musikgeschäft,kein Geschenkladen. Auf Wiedersehen!",ich schreie schon fast. Ich stehe auf und stampfe in den Hinteren Teil des Ladens. Das Glöckchen bimmelt was heisst das er den Laden verlassen haben muss. Gequält setze ich mich auf einen Stuhl. Es ist gerade mal halb Zehn. Das kann ja ein Tag werden.

Petticoat DreamsWhere stories live. Discover now