Kapitel 11

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Ich sah nur Dunkelheit. Langsam öffnete ich meine Augen, schloss sie aber sofort wieder. Es war viel zu hell. Ich öffnete erneut meine Augen dieses Mal viel langsamer. Ich befand mich auf einem weissen Bett. Überhaupt war hier alles schrecklich Weiss und unpersönlich gehalten. Ich sah mich weiter um. Auf einer kleinen Couch schliefen meine Brüder zusammengequetscht. Es sah verdammt niedlich aus. Neben mir lag Sophie. Ich strich ihr über den blonden Haarschopf. Sie hatte gerötete Augen und eine rote Nase. Wo war Hunter? Ich konnte mich erinnern, dass er mich nachhause fahren wollte. Ich griff ich nach einem Wasserglas auf einem Tablett. Mein Hals war ausgetrocknet und gierig trank ich noch ein zweites Glas. «Sophie.» Leicht rüttelte ich an ihr und sie war sofort hellwach. «Serena!» Sie umarmte mich stürmisch. Durch ihren Schrei aufgewacht umarmten mich nun auch meine Brüder. «Wo bin ich?» - «Im Krankenhaus. Du bist ohnmächtig geworden und Hunter und Sophie haben dich hierhergebracht.» Colin sah mich besorgt an. «Eric hol den Doktor.» Befahl Colin dann und Eric ging schnell aus dem Zimmer. «Und wo ist Hunter jetzt?» Verwirrt über meine Frage runzelten die Jungs ihre Stirn. Nur Sophie grinste wie ein Honigkuchenpferd. «Er ist nachhause gegangen. Nachdem deine Brüder ihn beinahe verprügelt hatten da er dich berührt hat.» Vorwurfsvoll sah Sophie die Jungs an und ich sah sie wütend an. «Ihr seid solche Idioten,» rief ich aus. Sie zuckten zusammen. Bevor ich ihnen den Kopf abreissen konnte wurde die Tür aufgemacht und Eric und ein Arzt kamen herein. «Miss Smith. Schön sie wach anzutreffen. Ich bin Doktor Fuhrer. Sie wollen bestimmt wissen wieso es ihnen plötzlich so schlecht ging, nicht wahr? Ich nickte. »Wie lange war ich den weg?» Der Arzt hatte sich neben mein Bett gestellt und sah auf seine Unterlagen. «Nur ein paar Stunden.» Entsetzt sah ich ihn an. «Das finden sie wenig?» Er zuckte mit den Schultern. «Fangen wir an. Sagen sie Serena. Essen sie genug?» Ich schnaubte verächtlich. «Was hat denn das mit dem hier zu tun?» - «Beantworten sie mir einfach meine Frage.» Ich verschränkte meine Arme. «Ja.» Der Arzt schnalzte mit der Zunge. «So wie es aussieht nicht. Sie hatten einen Schwächeanfall. Oft kommt es vor, dass sich der Essensmangel viel zu spät bemerkbar macht. Ausserdem habe ich mitbekommen, dass sie sehr stark abgenommen haben. Natürlich freut mich das für sie aber so viel Gewicht wie Sie es verloren haben, in nur einem Jahr, ist sehr besorgniserregend. Ihr Körper hat das ziemlich lange mitgemacht. Aber gestern muss es wohl so schlimm gewesen sein, sodass sie ohnmächtig geworden sind. Ausserdem haben sie sich einen Virus eingefangen der dank ihres ohnehin geschwächten Körpers Ihnen ziemlich übel mitgespielt hatte.» Ich wusste das er Recht hatte. Aber ich kann nicht mehr essen als ich es ohnehin schon tue. Die Angst wieder ausgeschlossen zu werden ist zu gross. « Sie haben ja keine Ahnung,» zischte ich wütend. «Ich werde mit ihren Brüdern reden. Sie werden dafür sorgen dass sie wieder genug essen. Ausserdem müssen sie 3-mal im Monat zur Kontrolle kommen. Damit wir ihr Gewicht im Auge behalten können.» Er bedeutete meinen Brüdern ihm zu folgen und ich liess mich in mein Kissen sinken. «Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein.» Sophie tätschelte meine Wange. «Das wird schon wieder. Ich muss nur kurz Hunter anrufen und ihm sagen dass es dir gut geht.» Sie stand auf und verliess ebenfalls das Zimmer. Stöhnend drückte ich mir mein Kissen ins Gesicht. Es wurde aber sofort wieder weggerissen. «Versuchst du dich etwa umzubringen?!» Colin stand mit meinem Kissen vor mir und Panik war ihm ins Gesicht geschrieben. «Ja klar, jeden Tag.» Er verstand wohl meinen Sarkasmus nicht und schrie sofort nach einem Psychiater und meinen restlichen Brüdern. So kam es dass ich meine ganze Familie nach 15 Minuten zureden dazu gebracht hatte mich nicht in eine Therapie zu stecken. Ich wurde aus dem Krankenhaus getragen. Da alle meine Brüder der Meinung waren ich sei noch zu schwach um selbst zugehen. Sophie wurde von Eric getragen. Er sagte sie wäre zu hübsch für den Boden und wir alle mussten lachen. Trotzdem war die Stimmung im Auto ziemlich bedrückt und ich bekam die ganze Zeit besorgte Blicke meiner Brüder zugeworfen. Es ging mir jetzt schon auf die Nerven. Sophie beugte sich zu mir und flüsterte leise. «Heute Abend ist eine Party bei Josh. Wir sind eingeladen. Kommst du mit?» Schwach erinnerte ich mich an einen Josh. Er hatte mir einmal mein Tablett an meinen Platz getragen und mich nach meiner Nummer gefragt. Ich gab sie ihm, da ich ihn so niedlich gefunden hatte mit seinem Teddybären aussehen. Ich fühlte mich sehr gut und müde war ich überhaupt nicht, daher stimmte ich ihr zu. War nur noch die Frage wie ich meine Brüder überreden konnte mir das zu erlauben.

Nerd to BadgirlWhere stories live. Discover now