Kapitel 15 (Der letzte Kampf)

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,,Tritt zurück, ich werde das Schloss mit einem starken Zauber aufbrechen."
Mit einem kurzen Lichtblitz knackt das Schloss des Kerkers auf und ich kann endlich raus.

,,Und jetzt SCHNELL!" Mit einem Ruck packt mich Lydia am Arm und rennt los, als wäre sie von einer Tarantel gestochen worden.
Mit noch wackligen Beinen versuche ich ihr zu folgen, ohne zu stolpern, aber vergebens.

,,Fynn, du darfst jetzt nicht schlapp machen. Wenn die anderen uns finden ist es aus und vorbei. Also komm!", versucht Lydia mich aufzupäppeln.
Noch bevor ich aufstehen konnte, werden wir beide von einer heftigen Explosion zu Boden geschleudert.
Voller Angst starre ich Lydia an, doch diese erwidert meinen Blick, denn sie hat selbst keine Ahnung, was das gewesen sein könnte.

Total unter Schock verbleiben wir auf dem Boden, bis ich meinen Mut zusammenklaube und aufstehe.
,,Ich habe es satt wegzulaufen. Ich werde jetzt nachsehen, was da draußen los ist. Du kannst hier bleiben, oder du kannst mich unterstützen. In beiden Fällen werde ich deine Entscheidung akzeptieren."
Mit entschlossenem Blick schaut mir Lydia in die Augen.
,,Ich habe meine Entscheidung bereits gefällt, als ich dich aus dem Kerker befreit habe. Ich komme mit dir."

Nach unserer kurzen Planänderung machen wir uns auf den Weg zum Dorfplatz.
Kurz bevor wir an die Oberfläche kommen, höre ich plötzlich Geräusche eines Kampfes. Ob das wohl Lulu sein mag..?

,,Scheiße, versteck dich, da kommt jemand!", ruft mir Lydia aus heiterem Himmel zu, jedoch bemerke ich die Person zu spät und werde von ihr entdeckt.

,,Fynn, ich bin hier um Sie zu retten. Mein Name ist Rob-E und ich bin im Auftrag von Lucifer hier", spricht der Mann zu mir.
Ein kurzes Gefühl von Erleichterung umschließt mich, doch ich habe keine Zeit zu vertrödeln. Wenn dieser Rob-E hier ist, kann Lulu nicht weit sein.

Eine weitere Explosion, diesmal eine viel stärkere, unterbricht meine Gedanken und ich rase an die Oberfläche.
Was ich hier entdecke ist schrecklich: Das gesamte Dorf steht in Flammen. Überall liegen Leichen von komplett verbrannten Hexen, Dämonen und sogar ein paar Vampiren, die ich bei meiner Ankunft nicht bemerkt habe.
Und die einzigen Lebendigen sind Lulu und Dracula, die sich gerade zu Tode bekämpfen.

,,AUFHÖREN!", schreie ich Dracula entgegen und breche dabei in Tränen aus.
Doch dieser gebührt mir nur einen schelmischen Blick und sticht Lulu dabei unerwartet mit einem kräftigem Schwerthieb in den Bauch.

Total erstarrt sehe ich zu, wie Lulu sich vor meinen Augen vor Schmerzen windet und dabei verblutet. Noch nie habe ich ihn in so einem Zustand gesehen. Dieser Anblick bricht mir das Herz und renne auf meinen Gefährten zu, um ihm zu helfen, aber es funktioniert nicht.

Das kann nicht sein. Es darf nicht so enden. Nicht so und nicht jetzt.
Hinter mir tauchen Lydia und Rob-E auf, die sofort zur Hilfe eilen und Lulu beim Stoppen der Blutung helfen wollen.

,,Hahaha, ihr versucht vergebens ihn zu retten. Ich habe ihn mit einem magischen Schwert durchbohrt, das jede Möglichkeit, die Wunde zu heilen, unterbindet. Ich habe gewonnen, ihr Knechte. Nun werdet ihr die Sklaven Buers. Ihr habt euch einfach den falschen Herrscher ausgesucht. Lucifer ist schwach und blind. Er hätte so viel besseres mit seiner Macht erreichen können, aber er entschied sich, die Unterwelt zu ,,bessern". Aber nun dürft ihr live zusehen, wie ein neuer Herrscher auferstehen wird. Ein WAHRER Herrscher. Hahahaha!"

Draculas Worte treffen mich wie ein Schlag. Ich muss handeln. Jetzt.
,,Dracula! Du wirst uns niemals bezwingen!"
Nachdem ich diese Worte gesprochen habe, spüre ich, wie sich plötzlich meine ganze Wut und mein ganzer Hassbauf Dracula in mir staut und sich dadurch eine gewaltige Energie in mir freisetzt.

,,Fynn... du hast endlich deine wahre Kraft entfesselt...", sagt Lulu erschöpft.
,,Schone dich, mein Schatz. Ich werde ihm zeigen, dass er sich mit den Falschen angelegt hat."
Aus dem Nichts erschaffe ich ein Schwert aus Licht, als hätte ich das schon immer gekonnt.
Dracula sieht mich total entsetzt an und irgendwie gefällt mir das. Ich werde diesem grausamen Spiel hier und jetzt ein Ende bereiten.
,,Für deine Taten wirst du in der Hölle schmorren, Dracula." Mit diesen Worten schieße ich einen Lichtkegel durch Dracula, der diesen sofort tötet.

Total erschöpft falle ich zu Boden. Aber ich muss Lulu retten, mit der letzten Energie, die ich noch habe, sollte es funktionieren.
Ganz wackelig steuere ich auf meinen Partner zu, der kurz davor steht zu sterben.

,,Halte durch, Schatz. Ich schaffe das schon. Lydia, Rob-E, bitte bündelt eure Kräfte und konzentriert euch auf Lucifers Wunde."
Mit heftigem Nicken stimmen mir die beiden zu und wir setzen all unsere Kraft ein, um mein Ein und Alles zu retten.

Nachdem wir all unsere Macht verbraucht haben, fallen wir erschöpft zurück. ,,Fynn... Lydia, Rob-E... ihr habt mich gerettet... Ich danke euch", sagt mein Freund, der wieder putzmunter ist.

Ohne Vorwarnung breche ich in Freudentränen aus, da nun endlich alles vorbei ist.
,,Luluuu... ich hatte solche Angst um dich... bitte versprich mir, dass du mir nie wieder solche Angst bereiten wirst! Bitte..."
,,Ach, komm her Kleiner! Niemals werde ich dich wieder verlassen. Ich verspreche es dir.."
Mit einem intensivem Kuss besiegelt Lulu sein Versprechen.
Immer wilder und wilder vertiefen wir uns ins Küssen, weil wir uns so sehr vermisst haben.
,,Du hast mir so gefehlt Kleiner.."
,,Du mir auch Lulu.. ich liebe dich!"
,,Ich liebe dich auch! Lass uns nach Hause gehen. Wir alle."
Lydias und Rob-Es Augen schimmern vor Glück. Man merkt ihnen an, dass sie sich freuen, mit uns kommen zu können.

Mit einem Satz machen wir uns alle auf den Weg zum naheliegenstem Portal, um zurück in die Menschenwelt zu reisen.
Noch bevor wir das Tor durchqueren, schaut Lulu noch einmal zurück. ,,Um die Aufräumarbeiten werde ich mich später kümmern. Jetzt müssen wir unseren Sieg feiern!"
Mit einem Kuss befördern wir uns händchenhaltend und überaus glücklich in die andere Welt.

Nun kann ich endlich glücklich und in Frieden mit meinem Lucifer leben...

In Satans FängenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt