Kapitel 3: Neue Bekanntschaft

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Sicht: Julien

>>Es wird immer schlimmer! MiiMii und BEAUTY? Hallo?<< Mit offenem Mund scrolle ich über die YouTube Empfehlungen. Apored als Kritiker, Ultralativ und Simplicissimus als stupide Pranker und Dagi und Bibi stellen die neusten Technik-Trends vor. Ungläubig scrolle ich und scrolle und scrolle. Immer mehr werde ich in dieses neue YouTube hinein gezogen. Bis mein Blick auf einem Video hängen bleibt. Die Person auf dem Thumbnail habe ich noch nie gesehen. Sie hat blaue Haare und ist relativ dünn. "Wer ist das?" Frage ich an Anni gewandt. Sie schielt auf mein Handy: "Das ist Rezo! Der ist echt nett! Er macht Hauptsächlich Musik aber auch Comedy." Sagt sie, "Warum?" Fügt sie interessiert hinzu, doch ich höre sie gar nicht, denn ich bin in meiner eigenen Welt.

>>Er ist schon süß! Und er guckt so niedlich!<< Ein wohliges Gefühl macht sich in der Magengegend breit. >>Und sein Name! Rezo! Moment Mal! Habe ich mich gerade in einen Typen verknallt der vermutlich am anderen Ende von Deutschland wohnt, von dem ich nicht weiß wie er ist, wenn er nicht vor der Kamera steht und vermutlich ist er auch nicht homo. Na super!<< Ich werde plötzlich aus meiner Gedankenwelt gerissen als Anni mich an der Schulter packt und mich durchschüttelt: "HALLO? McFly jemand Zuhause?" Ruft sie und ich wache auf. "Wie was?" Frage ich verwirrt und schaue mich um. "Ich wollte fragen ob wir heute noch was machen sollen? Sowas wie Disco oder sowas?" Fragt sie. "Klar... Gerne." Sage ich, stehe aber immernoch etwas auf dem Schlauch.

Ein paar Stunden später finde ich mich etwas schicker angezogen vor meinem Spiegel. Eine schwarze Hose und ein Mint-grünes Shirt. Mir gefällt diese Kombi. Während ich mich im Spiegel betrachtete schweiften meine Gedanken immer wieder ab. Mal zu Kaddi und dem Umstand daß ich von Heute auf Morgen ein ganz neues Leben führe, manchmal auch zu YouTube und den Umständen dort. >>Wie konnte das passieren? Ich will wieder zurück!<< Es klingelt. Genervt verlasse ich das Schlafzimmer und meinen Spiegel um die Tür zu öffnen. Anni steht vor der Tür. Auch sie hat sich etwas schicker angezogen. "Uh!" Sagt sie und mustert mich von oben bis unten. "Hast du vor jemanden aufzureißen?" Fragt sie lachend. Ich muss auch lächeln. Irgendwie hat sie ja schon was aufmunterndes an sich. Wir gehen raus und gehen zum ersten Club. "Wir gehen rein und wenn wir uns verlieren treffen wir uns stündlich an der Bar. Wenn jemand nicht kommt geht der andere davon aus das er abgeschleppt wurde oder hat, In Ordnung?" Fragt sie. "Der Club ist doch nicht so groß, dass man sich darin verliert oder?" Sage ich und schaue sie an. Sie schüttelt nur den Kopf. Was das jetzt bedeuten soll weiß ich nicht doch nach etwas mehr als 10 Minuten weiß ich was sie meint! Wir sind inzwischen im Club angekommen. Der übersteigt meine Erwartungen! Riesige Lasershow, viele Lichter und gute Musik. Jeder scheint hier zufrieden und sind glücklich. Es wird wie wild getanzt und an den Bars - es gibt mehrere - sitzen ordentlich Leute die sich unterhalten. Kaum auf der Tanzfläche angekommen geht auch schon ein neues Lied an. Ich fange an mich rhythmisch zu bewegen, denn ich würde nicht soweit gehen, zu sagen das wäre tanzen.

Nach 2 Stunden voller Erklärungen, das ich schwul bin an weibliche Tänzerinnen, setzte ich mich an die Bar. Im Club ist es schon erheblich leerer. Gerade als ich mein Getränk trinke kommen die Erinnerungen an heute morgen wieder hoch. >>Warum muss ich auch in ein neues Leben geworfen werden? Was ist mit meinen Freunden? Was ist mit meiner Wohnung? Was ist mit dem ganzen YouTube Kram?<< Erst jetzt wird mir das Ausmaß wirklich bewusst. Es kann am Alkohol liegen oder an der Verzweiflung aber ich fange an leise zu weinen. Die erste Träne fließt und tropft in mein Glas. Erst etliche Sekunden später folgt ihr die zweite. Plötzlich setzt sich jemand mir gegenüber. "Hey? Was ist los?" Fragt die Person. Ich schaue auf. Ich sehe die Person die ich heute schon Mal gesehen habe. >>Blaue Haare und unglaublich süß! Ju was denkst du da?<<,

"Hallo? Ist alles in Ordnung?" Fragt Rezo erneut und lächelt jetzt ein bisschen. "Ja, alles okay. Mache nur im Moment was durch." Sage ich. "Ich wollte gerade nach Hause gehen. Soll ich dich begleiten? Vielleicht liegt deine Wohnung ja auf dem Weg?" Sagt er etwas verlegen. Ich lächele. "Ja okay!" Sage ich etwas freundlicher und stehe auf. Wohl etwas zu schnell da mir kurz schwarz vor Augen wird und ich das Gleichgewicht verliere. Fast schlage ich auf den Boden auf doch ich werde von Rezo festgehalten. Ich öffne meine Augen und sehe direkt in seine. So schön blau! So kalt aber trotzdem warm. Er richtet mich auf und wir gehen Richtung Ausgang. "Weißt du, ich mag dich." Sagt Rezo auf dem Heimweg, "Du siehst so hübsch aus und hast irgendwie immer etwas freundliches an dir!" Sagt er und schaut mich verträumt an. Lange Zeit reden wir nur über belanglose Sachen bis wir vor meiner Haustür ankommen. "Um ehrlich zu sein, ich will nicht zu mir nach Hause." Sage ich. In meinem Gedanken verknüpfe ich diesen Ort mit dem Ursprung meiner Probleme. "Du kannst auch zu mir?" Fragt Rezo etwas verlegen. Ich lächel: "Wenn mir das schon so angeboten wird!"
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888 Wörter!!!

Heute Extra-lang! Weil solange nichts kam!

Bis Bald meine kleinen Pinguine!

-Julian

Second Universe (Juzo FF)Where stories live. Discover now