Secret Love - Lily Evans und James Potter FF (Jily)

Kapitel 12

"Ich begrüße außerdem unsere neuen Schulsprecher, Remus Lupin und Lily Evans!"

Dumbledore klatschte in die Hände und die Schüler stimmten in seinen Applaus ein. Besonders laut war es am Gryffindor Tisch, während die Slytherin's Lily nur verächtliche Blicke zu warfen.

Lily beachtete die Blicke gar nicht. Sie war sauer. Auf Remus und vorallem auf James. Sie fragte sich wo die vier schon wieder waren und gemeinsam mit Alice beobachtete sie besorgt den Eingang zur großen Halle, während Kate eine Kürbispastete nach der anderen in sich rein stopfte.

Zur gleichen Zeit verliesen James, Sirius, Remus und Peter gerade den Scherzartikel Laden. Ihre Taschen waren von den Scherzartikeln ganz ausgebeult und ihre Köpfe blieben gesenkt um möglichst unbemerkt zu bleiben. Leise verschloss James wieder das Schloss des Ladens. Dann machten die vier Freunde sich auf den Weg zum Honigtopf. Dort gab es einen Geheimgang, durch den sie unbemerkt ins Schloss gelangen konnten.

"Ich kann es einfach nicht glauben, dass uns noch nie jemand erwischt hat!"

"Ich kanns nicht glauben, dass unser Schulsprecherlein mitgemacht hat!"

Sirius musste laut lachen, was ihm einen Schlag von James und einen giftigen Blick von Remus einbrachte. Leiser fuhr er fort:

"Moony, ich finds echt korrekt von dir, dass du das mit uns durchziehst. Aber ich will nicht wissen was Evan mit dir macht, weil du heute Abend nicht rechtzeitig da warst!"

"Da hat Tatze recht. Hoffentlich bekommen wir dich in einem Stück wieder, wenn meine Zukünftige mit dir fertig ist!"

"Sie ist also deine Zukünftige Krone?"

"Ja natürlich, das muss ihr nur noch klar werden!"

James ging vorraus in Richtung Honigtopf. Sirius und Remus sahen sich nur Kopfschüttelnd an, wobei letzterer ungewöhnlich blass bei dem Gedanken an das Treffen mit Lily war. Aber auch die beiden folgten James unauffällig, während wie so oft niemand auf den kleinsten und stillsten der Gruppe achtete.

Peter Pettigrew war klein, still und hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Animagus. Einer Ratte.

Unbemerkt schlich er sich von seinen "Freunden" fort. Er war sich sicher, dass sie sein Verschwinden eine Zeit lang nicht bemerken würden. James war (wie immer) zu sehr damit beschäftigt sich neue Streiche zu überlegen, oder wie er an Lily ran kam, die ihn sowieso immer abweisen würde. Sirius hatte momentan zu viel damit zu tun sich über Remus lustig zu machen, der sich einer sehr wütenden Lily stellen musste. Nur Remus würde sein Verschwinden merken. Wahrscheinlich sogar als erster. Aber bis dahin hatte Peter genügend Zeit sich mit seinen anderen, richtigen Freunden im Verborgenen zu treffen.

Snape, Crabe und Mulciber warteten schon auf ihn. Sie standen in einer dunklen Seitengasse zwischen zwei heruntergekommenen Wohnhäusern, die so aussahen als würde seit Jahrzehnten niemand mehr hier wohnen.

"Hallo Peter. Schön dich zu sehen!"

Snape wandte sich als erster der drei an den neuen Gast. Aber Mulciber und Crabe musterten ihn immer noch misstrauisch.

"Ich glaube nicht, dass wir ihm trauen können!"

"Ich auch nicht!"

"Ich habe euch wichtige Informationen verschafft! Wieso solltet ihr mir misstrauen?"

Peter war enttäuscht und etwas sauer, dass Mulciber und Crabe ihm nicht vertrauten. Wenigstens Snape schien es zu tun. Aber er würde den beiden schon noch beweisen, dass ihm zu trauen war.

"Ich werde euch beweisen, dass ihr mir trauen könnt!"

"Achja, und wie?"

Mulciber beugte sich spöttisch zu ihm herunter.

"Ihr kennt doch alle die Schlammblüterin Evans oder?"

Als die drei Lily's Namen hörten wurden sie hellhörig. Sie sahen ihn gespannt und gleichzeitig etwas überrascht an. Aufmerksam hörten sie Peter zu, als dieser fortfuhr:

"Ich weiß wie wir sie loswerden können!"

Leise schilderte er den drei Slytherin's seinen Plan. Je weiter Peter erzählte, desto begeisterter nickten die drei und ihre Augen begannen boshaft zu funkeln.

Einige hundert Meter weiter öffneten James und seine Freunde den Ausgang des Geheimgangs. Sie kamen an der Statue einer einäugigen Hexe, direkt vor der Treppe zum Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste, heraus.

Vorsichtig sahen sie sich um und machten sich dann auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum.

Dort erwartete sie schon eine vor Wut schnaubenden Lily, die Hände in die Hüften gestemmt mit einem hoch roten Kopf.

"Wo seid ihr gewesen?"

Bei diesen vier Worten sah sie vorallem James und Remus wütend an. Die beiden schienen mindesten zwei Zentimeter unter ihrem Blick zu schrumpfen.

"Wir- Ähm... "

"Ja?"

"Also- Ähm... Ich weiß- Also...!"

"Kannst du eigentlich auch in ganzen Sätzen reden Potter?"

"Ähm..."

"Und wo ist eigentlich Peter?"

Lily's fragender Blick durchbohrte immer noch die vier Freunde, doch die schienen ihn nicht mehr ganz so stark wahr zu nehmen. Verwirrt und besorgt sahen sie sich untereinander an. Wo konnte Peter nur sein?

Schuldgefühle kamen in James hoch. Er hätte besser auf seinen Freund aufpassen müssen. Hoffentlich hatte er sich nicht verlaufen. Hoffentlich war ohm nichts passiert. Er kannte Wurmschwanz jetzt schon seit sieben Jahren und er zählte ihn zu seinen engsten Freunden. Was war wenn er sich in dem Geheimgang verlaufen hatte? James wusste, dass es dort noch einen weiteren Gang gab. Einen Gang, den er noch nie betreten hatte. Er musste Peter suchen und zwar sofort. James würde es sich niemals verzeihen, wenn ihm etwas passiert wäre, denn irgendwie fühlte er sich für Peter verantwortlich. Nur mit Mühe brachte er seine nächsten Worte einigermaßen ruhig heraus, ohne Lily die Angst in seiner Stimme hören zu lassen.

"Ich glaube, er wollte nochmal in die Bibliothek. Er meinte, er bräuchte noch etwas für seine Hausaufgaben aus der Geschichte Hogwarts'. Wenn wir nicht aufpassen, wird er auch noch so ein Streberleinchen wie Remus!"

Gezwungen rang James sich ein Lachen ab, in das Remus und Sirius mit einstimmten. Lily schien fürs erste überzeugt von James' Geschichte über Peter. Aber sauer war sie immer noch. James machte sich auf eine lange Standpauke gefasst, die er wahrscheinlich noch nicht einmal zur Hälfte mitbekommen würde, da Lily heute Abend wirklich bezaubernd aussah. Und ihr Anblick linderte sogar etwas die Sorgen, die er sich über Peter machte.