Fire on Fire ~ A Maze Runner Fanfiction/Soulmate AU

7~Die Versammlung

Minho wusste nicht genau was ihn mit klopfendem Herzen aus dem unruhigen Schlaf aufschrecken ließ.
Es könnte der langgezogene schmerzerfüllte Schrei gewesen sein, der über die ganze Lichtung hallte und ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Eine andere Möglichkeit war der krampfartige Schmerz, der in seinem Körper aufflamte.
Der Läufer saß kerzengerade in seinem Bett, bevor er seinen Oberkörper krümmte, als sein Gesicht sich zu einer Grimasse verzog.

Der Schrei gellte in seinen Ohren nach, als er sich keuchend und schwer schluckend zurück in die Matratze sinken ließ. Mit seinen dunkelbraunen Augen stierte er die Decke an, und verfolgte die Maserung des Holzes als er einige Male blinzelte und sich übers Gesicht rieb, um den Schlaf zu vertreiben, der ihm anzusehen war.
Trotzdem lag die Erschöpfung immer noch wie ein eiserner Mantel auf ihm. Jede Bewegung kostete Mühe, und alles in ihm schrie nach mehr Schlaf. Sein ganzer Körper schmerzte und war wund.

Ein Blick aus dem kleinen dreckigen Fenster verriet ihm, das Mittag schon lange wieder vorrüber war. Später Nachmittag vielleicht. Auf jeden Fall konnte es nicht länger als sieben Stunden her sein, seit die Sanis ihn endlich gehen lassen wollten. Der unerklärliche Schmerz schien den Beiden weniger Ruhe zu lassen, als ihm selbst. Als er in den kleinen Raum geschlurft kam, hatte er nur noch die Schuhe von den Füßen gekickt, sich das Shirt über den Kopf gezogen und sich mit einem erleichterten Seufzer in das Bett fallen lassen.

Der heißersehnte Schlaf wollte aber nicht kommen. Immer noch war der pochende Schmerz in seinem Körper present gewesen, und Marie's erster schmerzerfüllter Schrei hatte ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen, als erneut Adrenalin durch seinen Körper gepumpt wurde.
Die Verwandlung hatte eingesetzt und Marie erlitt nur einige Räume weiter Höllenqualen, und er war Schuld.

Die Schmerzen und die Schuld hatten ihn wachgehalten, bis er vor Erschöpfung irgendwann in einen unruhigen, aber traumlosen Schlaf gedriftet sein musste, was wohl das Beste war, das ihm hatte passieren können.
Keine Alpträume, die ihm noch mehr Schlaf rauben hätten können.

Erneut stemmte sich der Läufer hoch und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht, bevor er die Decke von seinen Beinen warf und sie aus dem Bett bewegte. Er verweilte so einen Moment, bevor er endgültig aufstand und sich ein frisches Shirt holte, das er schnell anzog. Teilweise verdeckte es die blauen Flecken und Kratzer, die er aus dem Labyrinth mitgenommen hatte.
Dann setzte er sich doch noch einmal auf die Bettkante um sich die Schuhe anzuziehen, als Newt die Tür öffnete und Licht in den Raum flutete.

,,Du siehst genauso Klonk aus wie ich mich fühle," sagte der blonde Junge, als er den Blick über den Läufer gleiten ließ.
,,Hätte nicht gedacht, dass du schon wach bist, Minho," bemerkte der stellvertretende Anführer, nachdem der Hüter nichts gesagt hatte und ihm nur einen warnenden Blick zuwarf, als er aufstand und zu Newt ging.

,,Ich konnte nicht wirklich schlafen," antwortete er nur griesgrämig, als er versuchte nicht an Marie zu denken. Der kontinuierliche Schmerz in seiner Lendengegend brachte ihn weiterhin fast um den Verstand.
Sollte er erneut zu Clint gehen?
Nein.

Newt nickte nur.

Der Blondhaarige, der still neben ihm ging sah aus wie der wandelnde Tod, war blass, aber Aufgrund der momentanen Situation wunderte Minho sich nicht wirklich.
Alby war seit Anfang an da und die Lichtung ohne Alby wäre nicht das Selbe, das war jedem klar.
Und jeder wusste, dass Newt und Marie sich von Anfang an gut verstanden hatten. Sehr gut sogar.

Das, was Newt hierbei wohl die meisten Sorgen bereitete war wohl nicht nur das 'ob' sie die Verwandlung überstehen ohne jemanden an den Kragen zu gehen. Nicht selten war es bei den Gestochenen vorgekommen, dass sie nicht mehr sie selbst waren. Dass die kurzen Einblicke in die eigene Vergangenheit denjenigen um den Verstand brachten. Es gab niemandem, bei dem das keine Spuren hinterlassen hatte. Ob sie gesehen hatten, wieso sie hier waren, oder wie die Welt außerhalb war. Keiner wusste es, keiner wollte davon erzählen.