34. Die falschen Fragen

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Eine Warnung vor ab. Bitte hasst mich nicht für das, was in diesem Kapitel passieren wird. Alles gehört zu einem größeren Plan, der bald deutlich zu erkennen sein wird.
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Über eine kleine verborgene Wendeltreppe, zerrte Corvus seine Tochter immer tiefer hinunter in die Kellergewölbe und das in einer solchen Geschwindigkeit, dass Felice aufpassen musste, nicht über den Saum ihres Kleides zu fallen. Die Luft um sie herum wurde immer kälter, immer abgestandener und immer feuchter. Eine Gänsehaut überzog Felice nackte Arme und die feinen Härchen stellten sich auf.

>>Vater, ich bitte Euch...<< wimmerte sie. Ihr Vater zerrte immer noch so an ihren Haaren, dass sie Schmerzenstränen in den Augen hatte. >>Es tut mir leid, ich habe die Beherrschung verloren!<<

Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, zerrte er sie weiter bis die Treppe in einem lagen Gang endete von dem immer wieder neue Gänge abzweigten.

Fackeln erhellten ihren Weg die an den Wänden hingen die aussahen, als seien sie so direkt aus dem Fels geschlagen worden.

Felice in ihrem dünnen Kleid zitterte vor Kälte und ihr Atem war in weißen Rauchwölkchen sichtbar.

Während sie die Tunnel entlang liefen, tropfte im stetigen Rhythmus Wasser von der Decke. Schmelzwasser, sie mussten sich also unterhalb des weitläufigen Parkgeländes befinden. Das leise Tropfen war, neben ihren Schritten und Felice gelegentliches Wimmern, das einzige Geräusch. Merlins Bart, wie sehr sie sich dafür hasste, so schwach zu sein! In dem Felice ihre Schwäche offenbarte, wusste Corvus genau, welche Knöpfe er zu drücken hatte.

Immer wieder bogen sie in irgendwelche Seitentunnel ab. Einer glich dem anderen. Zielstrebig steuerte Corvus immer wieder neue Abzweigungen an.

Niemals hätte Felice die Möglichkeit gehabt, sich den Weg durch dieses unterirdische Labyrinth zu merken, aber ihr Vater schien den Weg genau zu kennen. Felice hatte nie auch nur geahnt, dass es dieses Tunnelnetzwerk unterhalb des Geländes überhaupt gab!

Langsam begann der Gang sanft nach unten hin abzufallen. Das Wasser tropfte immer schneller von der Decke und Pfützen sammelten sich zu ihren Füßen.

>>Vater, wo gehen wir hin?<< Er antwortete ihr nicht, noch nicht.

Ein letztes mal bog er ab und zerrte sie an den Haaren hinter sich her. Wenige Meter vor ihnen endete der Gang an einer schweren dunklen Eisentür, an der Dunstwasser hinabfloss.

Auffällig an der Tür war, dass sie kein Schloss oder Riegel besaß. Vor der Tür standen zwei Todesser postiert.

Der eine hochgewachsen, mit dem Gesicht eines Pferdes. Und der andere klein, mit einem langen Zopf der an einen Rattenschanz erinnerte.

Sofort richteten sich beide aufrechter hin, als sie Corvus Grindelwald auf sich zu kommen sahen. Beide mochten zwar, als Todesser dem dunklen Lord gehören, aber als Dienst unter Freunden hatte dieser Corvus einige seiner Truppen beiseite gestellt.

Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt noch ahnen, dass das ein großer Fehler von Seiten des dunklen Lords gewesen war.

Ohne das Corvus auch nur ein Wort sagen musste, zog das Pferdegesicht seinen Zauberstab und strich über die Eisentür und murmelte Formeln, die Felice nicht verstand.

Die Tür schien zu Rauch zu werden und löste sich auf. Kaum war sie verschwunden stieß Corvus sie unsanft in das dunkle Gewölbe herein.

Dass einer der beiden ihr hätte helfen können, daran dachte keiner von ihnen. Auch nicht, als sie ihr einen unauffälligen Blick zuwarfen, weil Corvus immer noch seinen Erben an den Haaren hinter sich her schleifte.

Die Erbin GrindelwaldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt