Loslassen

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Manchmal muss man Dinge loslassen.
Oder Menschen.
Oder beides.

Ich frage mich, ob jetzt die Zeit dafür gekommen ist, Dich loszulassen.

Doch ich kann Dich nicht loslassen.

Egal, wie sehr ich es versuche, es klappt nicht.
Da sind zu viele Erinnerungen.

Heute Freunde, morgen Fremde, wer weiß, was übermorgen kommt? Vielleicht weißt Du es. Ja, vielleicht. Aber vielleicht wissen es auch wir beide, nur wollen wir es nicht wahr haben.

Wir halten einander ohne Grund fest. Wir halten uns fest und gehen daran kaputt, weil wir uns auf nichts anderes mehr konzentrieren können. Wir halten uns fest, obwohl wir es nicht müssen und doch fühlen wir diese Verpflichtung, uns nicht loszulassen.

Vielleicht gibt es doch einen Grund dafür, tief in uns drinnen wissen wir ihn [vielleicht]. So unwirklich und unwahrscheinlich, so sicher scheint er zu existieren. Aber was, wenn wir ihn nicht wissen sollen?

Es gibt einen Grund zum Festhalten,
Oder zwei
oder drei
oder mehr.
So gibt es auch Gründe zum loslassen,
vielleicht zwei,
vielleicht drei,
vielleicht mehr.

Vielleicht halten wir uns fest aus Angst.
Angst, den anderen loszulassen und ihn dann doch lieber festgehalten haben zu wollen.
Doch dann ist es zu spät.
Zu spät festzuhalten,
denn dann wir haben bereits losgelassen.

Ich suche nach Gründen zum Loslassen.
Und ich suche nach Gründen zum Festhalten.
Doch das ist Grund genug.

Wir sind Grund genug loszulassen,
denn uns gibt es lange nicht mehr.

Ich kann Dich jetzt loslassen,
denn ich habe Dich schon lange nicht mehr festgehalten.
Wir haben uns schon lange losgelassen.

Geschriebene WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt