Kapitel 8

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Ich schnappe mir wieder den Müllsack und versuche zu ignorieren was hinter mir passiert. "Da hinten liegen Säcke, ich mache oben weiter.", sagt Brandon und zeigt in Richtung Küchentresen. Nun verschwindet er nach oben. Bleib hier!, schreie ich innerlich, aber schon ist er weg. Weiter sammle ich angestrengt die Flaschen, Becher und Dosen auf, während ich aus dem Augenwinkel beobachte wie er ein paar Glasflaschen aufhebt und sie auf dem Tresen abstellt. Mittlerweile habe ich einen Sack voll: "Wo soll der hin?", fragend schaue ich ihn an. Er zuckt nur mit den Schultern, ohne mich auch nur ansatzweise anzugucken. "Wow vielen dank.", nuschle ich und laufe mit dem Sack in der Hand zur Treppe. "Brandon! Wo soll ich den Sack hinstellen, wenn er voll ist?", rufe ich hoch. "Frag Ramón, der weiß das!", antwortet er. Ich drehe mich zu ihm um und will ihn gerade fragen, doch schon steht er vor mir und nimmt mir den Sack ruckartig aus der Hand. Verwirrt bleibe ich dort stehen und schaue ihm hinterher. "Du hättest es mir auch einfach sagen können.", sage ich leise und mache mit einem neuen weiter.

Nach einer Stunde Arbeit, ist endlich auch der letzte Becher weggeräumt, ich habe durch gesaugt und Shirin hat das Gäste Bad geputzt. "Vielen dank ihr zwei.", Shirin lässt sich neben mich aufs Sofa plumpsen und schaut Ramón und mich dankend an. "Ja wirklich, ohne euch hätten wir das nicht so schnell geschafft", bedankt Brandon sich ebenfalls. Ich lächle ihnen freundlich zu: "Kein Ding, aber ich geh dann jetzt mal.", antworte ich und stehe auf. "Nein, das tust du nicht!", Shirin steht ebenfalls auf. "Wir müssen nämlich noch was besprechen.", sie wirft mir einen viel sagenden Blick zu und sofort weiß ich was sie meint. "Komm wir gehen in mein Zimmer." Ich folge ihr die Treppen hoch, bis hinter in ihr Zimmer.

Es ist nicht sonderlich groß, aber dennoch wunderschön eingerichtet. Durch das Fenster hat sie den selben unglaublichen Blick wie ich aus meinem und ich fühle mich direkt wohl. Ich schließe die Tür hinter mir und setzte mich im Schneidersitz neben sie aufs Bett. "Erzähl mir alles, was gestern im Bad passiert ist, oder danach, falls da noch was war!", Augenbraun wackelnd schaut sie mich an. "Wenn du mir erzählst, was da gestern noch mit Jackson lief.", ich werfe ihr den selben Blick zu. "Er hat hier geschlafen und wir haben gestern Abend noch etwas rum gemacht, aber mehr war nicht.", antwortet sie grinsend: "Du bst dran." "Ich habe tatsächlich einen Knutschfleck bekommen und er hat es wahrlich gut gemeint.", fange ich an zu erzählen, doch sie unterbricht mich. "Zeig!", ruft sie und klagend stehe ich auf. Vorsichtig hebe ich mein T-Shirt und gucke sie dabei nicht an. Sie prustet laut los und fällt lachen zu Seit auf ihr Kissen. "Oh Scheiße Mann, er hat ja fast keine Stelle frei gelassen.", brüllt sie halb vor lachen. "Jetzt übertreibst du aber.", Sage ich und fange ebenfalls an zu grinsen. "Ey, der kann das doch nicht bringen!", ich mache einen Schmollmund. "Doch Schatzi, Ramón kann das. Egal, wir sind vom Thema abgekommen, was ist noch passiert?", sie richtet sich wieder auf und schaut mich gespannt an. "Wir haben uns noch geküsst, den Rest der Zeit.", wieder unterbricht sie mich: "Warte, ihr habt euch geküsst?", fragt sie mich und leichte Verwirrung ist in ihr Gesicht geschrieben. "Ja, was ist denn schon dabei, nicht wahr?", jetzt bin ich etwas verunsichert. "Es ist nur..", fängt sie an zu erklären: "er springt zwar mit eigentlich jedem Mädchen ins Bett, aber er küsst niemals jemanden. Das ist sowas wie ein Regel für ihn." "Nein, so wie er sich aufführt, hatte das bestimmt nichts zu bedeuten.", ich gucke sie immer noch mit dem selben verunsichertem blick an, doch sie zuckt nur mit denn Schultern. "Naja, jedenfalls wollte er mich dann nach Hause fahren, doch ich wies ab, weil ich angepisst war wegen dem Knutschfleck. Das wars.", ich beende meine kurze Story, erwähne jedoch nicht seinen Spruch: 'Küssen kannst du Kleines, denn das wäre nämlich zu viel des Guten.

Nachdem wir zu ende geredet hatten, verließen wir ihr Zimmer. Wir gehen wieder runter zu den Anderen und werden von Brandon freudig in Empfang genommen, von Ramón eher nicht. "Wir wollten was essen gehen, wollt ihr mit?", fragt uns Brandon und 5 Minuten später sitzen wir auch schon alle in Ramós Auto und verlassen die Einfahrt. Brandon dreht die Musik laut und eine schrecklich brüllende Stimme gefolgt von Gitarre und Schlagzeug, schreit aus den Lautsprechern. Entsetzt gucke ich Shirin an, die neben mir auf der Rücksitz Bank sitzt, jedoch grinst sie mich nur an und zuckt mit den Schultern. Die Fahrt, verläuft weiterhin schweigend und eigentlich versuche ich die Musik auszublenden, aber ehrlich gesagt ist es unmöglich, da diese grauenhaften Töne laut aus allen Boxen dröhnen. "Wir sind fast da, nur noch zwei Minuten!", ruft Brandon, über die Musik hinweg zu uns nach hinten. Wir fahren weiter den Waldweg entlang, bis nach wenigen Minuten eine kleines Lokal auftaucht. Ramón parkt und schaltet den Motor aus. "Aussteigen Leute!", Brandon öffnet schwungvoll die Tür und steigt aus. Ebenfalls steigen wir aus und gehen auf das Gebäude zu.

Ramón hält uns die Tür auf und wir treten in das Lokal ein. Es wundert mich etwas, denn trotz des äußeren Scheins des alten Fachwerkhauses, ist es extrem modern eingerichtet. Ein Paar Gäste sitzen an den Tischen und als wir uns auch umgucken nach eine Paltz, kommt eine kleine Dunkelhäutige Frau plötzlich auf Ramón zugelaufen. "Oh Ramón, mein liebes Kind. Ich bin so unendlich glücklich dich wieder zu sehen. Es ist ewig her das du hier warst. Eure Gruppe kommt immer abends her, aber dich habe ich bestimmt seit einem Jahr nicht mehr gesehen.", die ältere, etwas ründlichere Frau küsst ihn zweimal auf die linke Wange, als er sich bückt um sie zu umarmen. "Tut mir leid Thea, aber du weißt schon.. Dad.", einen kurzen Augenblick ist etwas wie Traurigkeit in seinen Augen zu sehen, doch schnell fängt er sich wieder. "Alles gut, mein Kind.", sie schenkt ihm einen mitfühlenden Blick und streichelt kurz über seinen Arm. "Hier, ich habe den üblichen Platz frei gehallten für euch. Man weiß ja nie wann ihr auftaucht.", wechselt sie das Thema und zwinkert Brandon zu. Wir folgen ihr in eine Ruhige Ecke im Laden, sie legt uns vier Karten auf den Tisch und wir setzten uns. Ich setze mich mit dem Rücken zum Raum neben Shirin und auch schon taucht Thea mit einer Flasche Wasser und vier Gläsern auf. "Was wollt ihr denn trinken, bis auf das Wasser?", fragt sie und reihum antworten wir.

"Na gut, wollen wir?", fragt Shirin, nach dem wir gegessen hatten und Brandon schon bezahlt hatte für uns alle, was mir etwas unangenehm war. "Jap.", antwortet Ramón, was heute glaube ich sein erstes Wort ist, dass er mit uns spricht. Ich schnappe mir meine Tasche und meine Jeansjacke, stehe auf und folge Shirin aus dem Laden. "Oh, hey Leute!", ruft uns jemand zu, während wir auf das Auto zu laufen. Wie auf Knopfdruck drehen wir vier uns gleichzeitig um. Jackson winkt uns freudig zu, gefolgt von, oh nein, Kira und noch zwei anderen. Ich fange einen ihrer für mich typischen Blicke und wende den Augenkontakt ab. Mit Handschlag begrüßen sich die Jungs und Kira kriegt einen Umarmung, ebenfalls wie wir. "Kommt ihr noch mit rein?", fragt uns einer der beiden, mir unbekannten Kerle. Ach ne Moment mal. Das ist der Typ vom Flaschendrehen, der das Mädchen mit aufs Zimmer genommen hat. "Ne sorry Jimmy, die Zwei hier wollen los und mittlerweile sind auch schon unsere Eltern zu Hause.", antwortet Brandon, Schulter zuckend. "Okay, bis Montag oder so.", die vier verabschieden sich und verschwinden im Lokal.

Wir halten vor der Hofeinfahrt der Summer's. Shirin und ich steigen aus, ebenfalls wie Brandon, nach dem er sich von Ramón verabschiedet. "Tschüss, ihr zwei.", verabschiede ich mich und bekomme jeweils noch eine Umarmung. Ich höre wie die Tür ins Schloss fällt, während ich mich umdrehe zum gehen. Mit laufendem Motor steht er immer noch an der selben Stelle, wie zuvor. "Steig ein.", ruft er durchs offene Fenster. Verwirrt schaue ich ihn an. "Wieso, ich wohne nur 10 Häuser entfernt oder so, außerdem ist es noch hell?", frage ich ihn. "Steig doch einfach ein.", antwortet er genervt ohne mich anzugucken. Ich mache die Beifahrertür auf und setze mich, unsicher ob er es ernst meint. "Anschnallen.", sagt er etwas leiser, doch ich tue es. Ich versuche an dem Gurt zu ziehen, ohne Erfolg. "Es geht nicht.", etwas schüchtern schaue ich ihn an. Ohne Vorahnung, beugt er sich schnell über mich rüber zum Gurt. Sein Duft, der eh schon extrem im ganzen Auto verteilt ist, ist jetzt super intensiv, wo er so dich vor mir ist. Der Moment wirft mich um Stunden zurück und eine Sekunde lang wünsche ich mir wieder mit ihm in dem kleinen Bad zu stehen und ihn zu küssen. "So, fertig.", sagt er leise und guckt mich jetzt direkt an. Seine glänzenden Augen fixieren meine. 

Hey Leute,
es tut mir so leid, dass schon wieder so lang Pause war zwischen den Kapiteln.
Ich hoffe es gefällt euch

Es wird spannend und findet ihr nicht auch, irgendwie knistert es zwischen den beiden?!

Eure
Boxer23417 ♡

Ramón (Bad Boy Story)Where stories live. Discover now