Ramón (Bad Boy Story)

Kapitel 1

"PIEP, PIEP, PIEP, ...", halb Sieben. Noch nie bin ich so schnell aufgewacht wie heute. Ich schallte den überaus anstrengenden Wecke aus. Erster Schultag. Ermüdet schlage ich meine Bettdecke von mir runter und stehe etwas unbeholfen auf. Der Himmel draußen ist bewölkt und es nieselt. "Na super!", seufze ich laut auf und gehe mich dann im Bad fertig machen. Über das Wochenende, hatte ich aus gepackt und mein neues Zimmer fühlt sich jetzt schon fast wie zu Hause an.

Fertig angezogen, mit meiner dunkelblauen Skinn-Jeans und einem, in die Hose gesteckten schwarzen T-Shirt, renne ich die Treppe runter und begrüße Veronica mit einem freudigen: "Hallo!". "Guten Morgen meine Süße.", sie grinst mich an und stellt einen Teller mit zwei geschmierten Brotscheiben vor mich auf den Tisch und an Aarons Platz auch. "Wo bleibt dieses Kind nur?", sagt sie etwas gestresst und ich merke ihr an, das für sie dieser Tag fast genauso aufregend ist wie für uns. "Aaron, wir kommen deinetwegen noch zu spät los!", ruft sie die Treppe hoch und eine halbe Minute später hört man das Getrampel von ihm, wie er die Treppen runter rennt. "So Kinder, jetzt schnell machen sonst kommt ihr zu spät.", sagt sie während sie in Windeseile die Küche aufräumt.

10 Minuten später sitzen wir auch schon im Auto und fahren die lange Landstraße entlang. Im Radio läuft 'Maneater' und Veronica und ich singen lautstark mit. Als wir uns der Schule nähern dreht sie das Radio leiser. 'Blue Forest High School' ist groß in blau über die Eingangstür geschrieben, in die dutzende von Jugendlichen rein laufen. "Oh scheiße, wie sollen wir das bitte überleben. Es wird so peinlich sein in die Klasse rein zugehen.", sagt Aaron plötzlich, der die ganze Fahrt über nichts gesagt hatte. "ich wollte es ja nicht sagen, aber ich dachte mir gerade das selbe.", antworte ich ihm mit einem wehleidigen Ton. "So ihr zwei Drama-Queens, ihr werdet diesen Tag wunderbar meistern, vermutlich währe ich jedoch genauso aufgeregt wie ihr. So und jetzt aussteigen!", sagt sie in einem aufmunternden Ton und öffnet ihre Autotür. Aaron und ich schauen uns noch mal an, dann schnappe ich mir meine Tasche und steige aus.

Wir fragen einen kleinen Schüler, ich vermute 9. Klasse, nach dem Direktorat und er weist uns in die entsprechende Richtung. Angekommen müssen wir erstmal Treppen laufen, was für Veronica jetzt nicht allzu angenehm ist, aber sie meistert es, mit ein klein wenig Unterstützung links und rechts, wunderbar. Wir betreten das Sekretariat. "Guten Morgen meine Lieben, wie kann ich euch helfen?", freundlich lächelt uns die ältere Dame hinter dem Tresen an. "Guten Morgen. Wir sind gerade neu hierher gezogen und mein Mann hatte die Beiden letzte Woche bei ihnen angemeldet.", antwortet Veronica freundlich. "Oh ja natürlich. Ich erinnere mich. Dann müssen sie Mrs. Martins sein", sie kramt in ihren Unterlagen. "und ihr Loreen und Aaron?", sie schaut Aaron und mich mit ihren grün-grauen Augen lächelnd an. Wir nicken schnell und ich schaue dann etwas erleichtert zu Veronica rüber, in dessen Blick das selbe steht. Wenigstens ist ein Teil schon mal problemlos erledigt: die Anmeldung. "Na gut ihr zwei, hier sind für euch ein paar Informationen. Schulplan, Stundenplan, Spinte, Bücher und eure Lehrer für die jeweiligen Kurse.", sie drückt uns beiden einen Packen Sachen in die Hand. "Du, meine Süße bist in der 12A und du mein Schatz in der 9C. In dieser Klasse hast du Loreen nur die Grundfächer Mathe, Englisch und Fremdsprache, du Aaron hast ganz normal den ganzen Tag in der 9C. Mr. Martins sagte mir, ihr beide habt Deutsch als Fremdsprache, ist das richtig?", wieder nicken wir beide. "Okey gut, ich hab euch jetzt nämlich in die Deutschkurse eingeteilt. Mr. Martins gab mir auch deine Kurse von der alten Schule Loreen, in die habe ich dich hier auch reingepackt. Na dann zeige ich euch jetzt mal eure Klassen. Ach und tut mir leid, ich habe noch gar nicht erwähnt: ich bin Mrs. Miller, eure Sekretärin.", sagt sie grinsend und steht von ihrem Drehstuhl auf. Mrs. Miller ist ehrlich gesagt so viel sympathischer als unsere alte Sekretärin. "Wenn es für sie Mrs. Martins zu anstrengend ist mit den Treppen, können sie auch gerne hier warten und sich hinsetzen, ich wäre in 5 Minuten wieder bei ihnen, wegen der Unterlagen.", sie zieht Veronica einen Stuhl ran und bevor sie sich setzt kommt sie zu uns und nimmt uns in den Arm. "Ihr zwei werdet das wunderbar machen. Ihr wisst gar nicht wie stolz ich auf euch zwei bin. Ich liebe euch.", flüstert sie uns, für Mrs. Miller unhörbar, ins Ohr und gibt uns dann beiden eine Kuss auf die Wange.