#45 A solution for everything

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"Sie helfen mir kein Bisschen, wissen Sie das?"
"Weil Sie es nicht zulassen."
"Nein, schieben Sie nicht mir die Schuld zu. Ich bin hier, um Hilfe zu bekommen, aber ich gehe aus diesem Zimmer raus und bin derselbe Mensch."
"Meine Hilfe ist nicht das Boot, das Sie ans sichere Ufer bringt, meine Hilfe besteht darin, Ihnen den Weg dorthin zu zeigen und Ihnen gegebenenfalls einen Rettungsring zu zu werfen. So hart es auch klingt, schwimmen müssen Sie selbst."
"Warum gehe ich dann nicht einfach unter?"
"Wie kann ich das verstehen?"
"Vergessen Sie's"

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Pov Jimin

Leise schloss ich hinter mir die Wohnungstür, damit ich Yoongi nicht aufweckte. Ich hatte es geschafft, ihn von meinem Körper zu schieben, während er noch schlief, diesen Erfolg wollte ich nicht durch den Laut der ins Schloss fallenden Tür ruinieren. Ich war auf dem Weg zu Jin, um nach Schmerztabletten zu fragen, da Yoongi sicherlich einen Kater von seinem gestrigen Abenteuer haben würde.

Ich bediente die Klingel, worauf mir kurz danach geöffnet wurde. "Guten Morgen", begrüßte mich Namjoon, der gerade zur Arbeit wollte, "und schönen Tag noch." Ich lachte und wünschte ihm dasselbe, bevor er aufbrach. In ihrer Wohnung, suchte ich nach Jin und fand ihn mit Jungkook am Esstisch sitzen. "Guten Morgen, Jiminie!" Er lächelte. "Morgen, habt ihr noch Schmerztabletten?", fragte ich.
"In der Küche müssten noch welche sein. Ist alles gut?" Sein Blick wurde besorgter.
"Alles gut, Yoongi hat... gestern... nur bei mir übernachtet und hat eben Kopfschmerzen bekommen. Nichts großes." Es gab mehr dazu, aber das würden sie nicht unkommentiert lassen und ich hatte nicht die Energie, mich ihren verurteilenden Blicken entgegen zu stellen.

Nachdem es Jin abgenickt hatte, fand ich mich später in der Küche wieder, die Schubladen durchforstend. Ich konnte nicht ausmachen, wie ich mich gerade fühlte. Ich war energielos, trotzdem sorglos. Ich verstand es nicht ganz. Aber das Auge des Sturms war oft der friedlichste Ort.

"Hyung?" Mein Blick schreckte auf, um in die Augen Jungkooks zu sehen. "Alles in Ordnung?", fragte ich, wieder machte mich wieder konzentriert auf die Suche. Er sah nicht energiegeladen aus, wie er sonst war. Es war nicht sein Gelächter, das durch die Wohnung hallte, wie es sonst immer war und es wunderte mich, jetzt, wo ich es bemerkte. „Hyung, ich brauche einen Beziehungstipp von dir." Bei der Enthüllung seiner Sorge huschte mein Blick wieder auf ihn, diesmal vor Verwirrung und diesmal würde ich ihn nicht wieder abwenden. „In Sachen Beziehungen kann ich dir nicht helfen", sagte ich, bedauerte es, ihn enttäuschen zu müssen. Jedoch versuchte ich selbst gerade, eine Beziehung aufzubauen und darum zu kämpfen, dass es kein Versuch blieb. Denn selbst wenn ich es schätzte, dass das Glas überhaupt gefüllt war, würde ich unsere Situation als halb leer beschreiben, nicht als halb voll.

„Vielleicht nicht in Sachen Beziehung, aber in Sachen Liebe sehr wohl."
„Was ist los?", fragte ich nun, die Verwirrung verließ meine Stimme und Sorge nahm sie ein, „Läuft es bei euch nicht mehr gut?" Jungkook fing an, seine Finger mit dem Bund seines Pullovers zu beschäftigen. „Da ist praktisch nichts mehr, das gut laufen könnte", er seufzte und fuhr fort, als ich ihn dazu aufforderte, „Ich schlafe jeden Abend alleine ein und muss morgens um seine Uhrzeit aufstehen, weil es meine einzige Möglichkeit ist, einen Kuss zu bekommen. Er ist ja den ganzen Tag aus dem Haus. Unsere Konversationen gehen nicht über drei Wortwechsel hinaus und ich kriege nicht mehr heraus, wie seine Tage aussehen, ob er gegessen hat oder ähnliches, weil er von der Arbeit direkt ins Bett fällt und seine freien Tage nutzt er, um Ruhe zu finden, was mich aber anscheinend nicht mehr miteinbezieht."

Meine Stirn lag in Falten, ich konnte nicht glauben, dass es so weit gekommen war. Das sah den beiden nicht ähnlich, selbst Streitigkeiten und andere Differenzen hatte ich mir bei den beiden anders vorgestellt. „Hast du ihn darauf mal angesprochen?", fragte ich. Der Jüngere nickte und antwortete: „Wenn ich mit ihm darüber reden will, blockt er ab oder will es verschieben. Ich habe aufgehört, nachzufragen, weil ich Angst habe, dass ich seinen stressigen Alltag nur nicht verstehe. Ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll." Wäre es anders gewesen, wäre er auch nicht zu mir gekommen. Er würde mich nie um Rat fragen, wenn er nicht komplett aufgeschmissen war, denn er zog uns sich selbst vor, da seine Probleme mich aus seiner Sicht nur zusätzlich belasten könnten.

「 devil 」 - yoonminWhere stories live. Discover now