Wolfstar Oneshots *uwu*

12 Jahre (angst, fluff)

[Part 1] Was wenn Sirius nicht allein Krätze geholt hätte, sondern er zuerst zu Remus gegangen wäre?

Remus Lupin war allein in seinem Büro. Es fühlte sich komisch an wieder in Hogwarts zu sein. Die ganzen Erinnerungen kamen zu ihm zurück, seine Vergangenheit verfolgte ihn. All diese schönen Momente die er mit James, Peter und...Sirius verbracht hatte, all seine Nächte als Werwolf, die er nicht alleine durchstehen musste. Und noch weitere Erinnerungen überkamen ihn immer wieder, diese versuchte er aber vergeblich aus seinem Kopf zu verbannen.

Er hatte sogar noch sein eigenes, altes Verteidigung gegen die dunklen Künste Buch, mit dem er auch unterrichtete. Er ging immer wieder auf und ab, machte sich Sorgen und war sehr beunruhigt, der Grund dafür war Sirius Black. Er wurde gesichtet in der Gegend, er war schon in Hogwarts gewesen, er hatte schon Harry gesucht. Als Harry auf die Welt gekommen war und Black sein Pate würde, war er unglaublich glücklich gewesen, jeder hatte gedacht, er würde immer für James, Lily und Harry da sein.

Remus wäre nie auf die Idee gekommen, dass er sie verraten würde...ihn verraten würde und... Peter töten würde. All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er anfing seinen Schreibtisch zu ordnen. Er wollte eine seiner Mappen vom Tisch nehmen, doch dabei fiel sein Buch hinunter. Remus bückte sich um es aufzuheben und als er es wieder auf den Tisch legte, bemerkte er, dass etwas heraus gefallen war.

Remus starrte es an. Es sah aus wie ein ganz normales, kleines Notizzettelchen. Es musste irgendwo ganz hinten in dem Buch gewesen sein, denn sonst hätte er es schon längst bemerkt. Er kniete sich auf den Boden um es anzusehen und als er es umdrehte, erstarrte er für einen Moment und sah ungläubig darauf. Es war ein Foto, ein altes Foto. Vier fröhliche Leute bewegten sich auf dem Bild, ein aufgedrehter James Potter, mit nicht zu kämmenden Haaren, der Harry unglaublich ähnlich sah. Eine liebliche Lily Evans, mit leuchtendem dunkel rotem Haar und grünen funkelnden Augen. Ein bildhübscher Sirius Black, mit Rabenschwarzem längerem Haar und einer Lederjacke. Und dann, er selbst, ein junger Remus Lupin, glücklich, doch auch damals schon mit Narben.

Remus überkamen auf einmal die Erinnerungen an den Moment, als sie dieses Foto aufgenommen hatten. Es war am Ende von ihrem fünften Schuljahr gewesen und Lily hatte eine Muggelkamera mit gehabt. Warum dieses Foto allerdings in seinem Verteidigung gegen die dunklen Künste Buch der dritten Klasse lag, wusste er selbst nicht so genau. Peter hatte das Foto geschossen und es war immer so besonders für ihn gewesen, weil Sirius ihn kurz vor der Aufnahme auf die Wange geküsst hatte und Remus deswegen extrem rosa Wangen darauf hatte.

Lily hatte gesagt, dass das Bild unglaublich süß war und gab ihnen allen eines. Remus sah schnell von dem Bild auf, er konnte es nicht länger ansehen.
Jetzt konnte er auch seine Gedanken nicht länger verdrängen, alles überkam ihnbwie eine Lawine.
Die Momente und Gefühle für Sirius, all das was sie zusammen überstanden hatten, all die Zeiten in denen nur er für Remus da gewesen war und eine Träne tropfte auf das Foto.

Er hatte sich geschworen seine Vergangenheit weit hinter sich zu lassen, alles zu vergessen, dass jemals zwischen Sirius und ihm gewesen wäre doch manchmal konnte er es einfach nicht, manchmal war er schwach und wollte einfach nur zu Momenten wie diesem zurück kehren. Momente an denen sie alle froh waren, zusammen. Er wusste nicht wie lange er das Bild noch in der Hand hielt und wieder darauf starrte, wie lange er noch sich und Sirius beobachtete.

Plötzlich klopfte es und Remus stand, das Foto in den Händen haltend ruckartig auf. Er legte es schnell auf den Tisch und fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht, hoffentlich bemerkte man nicht, dass er geweint hatte. Er hatte jetzt auch eigentlich überhaupt keine Lust zu reden, aber vielleicht tat ihm ein bisschen Ablenkung gut.
Noch bevor er "Herein" sagen konnte, wollte dieser jemand vor der Tür anscheinend schon nicht mehr warten. (Remus fragte sich gerade, wer es denn jetzt noch sein könnte, denn es war schön fast elf und alle sollten schlafen) Die Tür wurde einfach aufgerissen.

Die Zeit schien angehalten geworden zu sein, wen Remus da sah, das konnte doch nicht...das Blut gedroht ihm in den Adern, reglos und geschockt stand er da, wie gelähmt, unfähig irgendeine Bewegung zu machen. Seine Haut wurde Schneeweiß und sein Mund öffnete sich leicht.

"Muffliato" flüsterte eine Stimme, rau und unbenutzt, doch Remus nur allzu bekannt. Endlich kam er wieder zu Sinnen und zückte blitzschnell seinen Zauberstab, bereit ihn zu benutzen, zielte er. Doch er tat es nicht, aus seinem Mund wollten keine Worte kommen, viel zu sehr war er damit beschäftigt ihn zu mustern.

Die Haut so blass wie der Schnee selbst, die Haare so schwarz, lang und ein bisschen verfilzt, doch immer noch die selben grau-blauen Augen. Remus konnte es nicht fassen. Was sollte er tun? Warum war er hier? Er musste die Dementoren rufen.

Auch der andere hatte Remus bis auf das kleinste Detail gemustert und starrte jetzt, den Zauberstab den er hielt (nicht seinen eigenen wohl bemerkt) fest umklammernd, das Foto auf Remus' Tisch an. Er holte tief Luft und sagte: "Remus, bevor du irgendwas tust, bitte, hör mir zu. Ich bin nicht hier um dich zu verletzen oder gar zu töten, glaub mir, bitte, das könnte ich nie tun!"

Remus hatte gebannt zu gehört. Es war so ungewohnt seine Stimme zu hören. Er wollte die Dementoren holen, er wollte Sirius Black töten, denn das hatte er verdient, doch irgendwas hinderte ihn daran, auch wenn seine Wut stieg. Wie konnte Sirius nur so etwas sagen? Remus antwortete kalt: "Genauso, wie du es bei Lily, James und Peter nie gekonnt hättest, Black?"

Als Sirius diesen Namen hörte, zuckte er kurz zusammen. "Remus, ich flehe dich an, hör mir zu." bat Black und ging dabei einen Schritt näher auf Remus zu, dieser hielt seinen Zauberstab in der zitternden Hand, noch immer auf Sirius gerichtet. Für ihn war das alles immer noch surreal, Sirius Black, plötzlich in seinem Büro, wie konnte das überhaupt möglich sein?