23. Ich hab da so meine Quellen

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>>Und wen?<< fragte Remus gelangweilt und nahm einen Schluck Kürbissaft. >>Naja, ich dachte, ich frag die kleine Grindelwald...<< Er warf Remus einen Blick von der Seite zu, um dessen Reaktion abzuwarten. Dieser prustete und verschlickte sich an seinem Kürbissaft.

>>Bitte?! Du gehst mit wem?!<< Geschickt sah Remus seinen besten Freund an. >>Noch geh ich mit gar keiner. Ich muss sie erst noch fragen. Aber nach dem Spiel, wenn Gryffindor erstmal gewonnen hat... Kein Mädchen dieser Schule könnte mir widerstehen, Grindelwald erst recht nicht! Sie ist süß also warum nicht? Und wenn wir dann zur Feier gehen, dann könnte das eine zum anderen kommen und — die Details erspare ich euch lieber oder überlasse sie eurer Vorstellungskraft.<< Zufrieden grinsend verschränkte Sirius die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück.

>>Ich will deinen Zukunftsplänen ja keinen Dämpfer verpassen —<< sagte Remus ungewöhnlich kühl, wobei er seinem Freund einen verächtlichen Blick von der Seite zuwarf. >>— aber dir ist schon klar, dass du nicht der einzige Typ bist, der auf die Party geht und Felice genauso gut jemanden fragen könnte.<<

Es passte Remus ganz und gar nicht, dass Sirius von Felice sprach, als sei sie eines der Mädchen, die von Morgens bis Abends, dem ach so tollen Sirius Black hinterher schmachteten.

>>Das die kleine Grindelwald jemanden fragt, glaubst du wohl selber nicht! Und andererseits, wer sollte sie sonst fragen, außer mir? Du vielleicht?<< sagte Black in einem für ihn typischen überheblichen Ton, wobei er das Du nochmal extra betonte, und zog beide Augenbrauen nach oben.

Remus Hände verkrampften sich in seinem Schoß und er musste sich zusammenreißen um Sirius nicht für diesen letzten Kommentar an die Kehle zu springen. >>Ich versteh nicht was dein Problem ist. Du sagtest, du hättest kein Interesse an ihr und —<< Jetzt platzte Remus der Kragen. Ruckartig stand er auf, sodass sein Glas umfiel, und packte seine Bücher. Zwischen zusammengekniffenen Zähnen presste er hervor. >>Viel Glück fürs Spiel. Ich muss in die Bibliothek. Lernen.<<

Während Remus Wutentbrannt aus der großen Halle stürmte klatschte der Rest der Rumtreiber sich ab. Alles war nach Plan gelaufen! Sie waren ganz schön stolz auf sich, einen aus ihrer Mitte des Kreises der Rumtreiber, hatten austricksen können. Aber auch sie verließen bald schon die große Halle, da James und Sirius sich noch für das Quidditchspiel umziehen mussten.

———

Diese Aufregung um Quidditch könnte Felice nicht nachvollziehen. Quidditch war noch nie ihr Ding. Sie schaffte es geradeso sich auf einem Besen zu halten und zu fliegen ohne abzustürzen, aber das war es dann auch schon.

Während alle anderen beim Spiel sein würden, wollte sie sich lieber in die Bibliothek zurückziehen. Sie würde schon am Abend auf Slughorns ergehen müssen... Ihr Kleid dafür lag auch
schon auf ihrem Bett, in einem Kleidersack verpackt. Ihr Vater hatte es, auf ihr Schreiben hin, geschickt. Allerdings hätte sie es noch nicht über sich gebracht, es in Augenschein zu nehmen.

Wie sooft in der letzten Woche, ließ Felice auch dieses Mal das Frühstück ausfallen. Es wurde jedesmal zu einem Folterakt auch an die lange Tafel mit den restlichen Gryffindors zu setzen und so dem Hohn, den Spott und den Gerüchten um ihren Zusammenbruch hilflos ausgeliefert zu sein. Außerdem konnte sie einfach nicht länger unter den Augen des Mannes sitzen, den sie zu töten beabsichtigte...

Die einzigen die ihr wirklich zur Seite standen, waren Lily und Sev, der auch von ihrem Zusammenbruch erfahren hatte, sich aber auch darauf verfestigt hatte nicht nachzuhaken, einfach weil auch Lily nicht nachhakte.

Aber immer wieder ertappte Felice Lily, wie sie ihr heimlich besorgte Blicke zuwarf und nachdenklich an der Unterlippe kaute. Sie schien wirklich Angst um Felice zu haben und sich zu fragen, wer ihr so etwas grausames, wie diese Brandnarben, antat.

Die Erbin GrindelwaldsWhere stories live. Discover now