4 [pledged]

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Koke POV:

Nachdem Lucas mir gesagt hatte, dass er noch einmal zu Anto gehen würde, um nach ihm zu sehen, ging ich zu Saúl. Seit Nando vor einem halben Jahr nach Japan gewechselt war, ging es Saúl nicht besonders gut, sodass ich die meiste Zeit ein Auge auf ihn hatte. Ich fand ihn auf dem Sofa sitzend und stumm auf meinen Couchtisch starrend. Seufzend ließ ich mich neben ihm nieder. "Hey Kleiner. Was ist los?" ich machte es mir neben ihm auf dem Sofa bequem und sah ihn auffordernd an. Saúl blickte auf und sah mich an. "Nichts, mir geht es gut. Was sollte sein?" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Wem hast du das heute schon alles erzählt?" meine Stimme hatte etwas besorgtes an sich, was ich nicht ganz einordnen konnte. Saúl seufzte und fuhr dich einmal übers Gesicht. "Zu vielen, Koke. Viel zu vielen. Mir geht es nicht gut, dass ist eine Lüge. Mir geht es scheiße. Ich fühlte mich leer und kaputt und irgendwie verloren. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich bin am Ende und niemand merkt es. Jeder fragt mich wie es mir geht und niemanden interessiert es wirklich. Alle wollen nur hören, dass es mir gut geht und fragen nur aus Höflichkeit nach. Das zu wissen tut unglaublich weh. Niemand von meinen Freund, ist wirklich dazu bereit für mich da zu sein und sich um mich zu kümmern, weil ich nicht mehr klar komme. Koke, ich fühle mich alleine gelassen und wäre ich nicht komplett betrunken, würde ich das alles gerade gar nicht erzählen." Ich hatte mir schon gedacht, dass es ihm immer noch nicht wirklich gut ging. Klar, er hatte bei Fernandos Abschied gesagt, dass er jetzt lernen musste auf eigenen Beinen zu stehen und sich selber zu recht zu finden und klar zu kommen, allerdings hatte ich nicht erwartete, dass er das so einfach schaffen würde, wie er es gesagt hatte. Ich meine, er hatte ja schon damals geweint, als Fernando dann tatsächlich gegangen war. Er tat mir damals schon unfassbar Leid. Kurz bevor Nando gegangen war, stand er plötzlich vor meiner Tür. Er hatte einen sehr ernsten Eindruck gemacht und ich wusste sofort, dass ihm das folgende wichtig war. Damals hatte er mich darum gebeten nach seinem Wechsel auf Saúl aufzupassen. Ich dachte mir damals schon, dass Nando wusste, was für eine wichtige Stütze er für Saúl war und wollte sicher gehen, dass irgendwer seinen Platz ein nahm. Ich hatte es ihm versprochen. Jetzt merkte ich, wie schlecht ich mein Versprechen eingelöst hatte. Saúl ging es schlecht und anstatt etwas dagegen zu unternehmen hatte ich ihm bloß immer mal wieder eine kurze Umarmung gegeben oder ihn angelächelt. Ich konnte mir vorstellen, dass Fernando etwas anders gemeint hatte, als er mich darum gebeten hatte. Ich hätte für ihn da sein sollen. Ich hätte ihn in den Arm nehmen sollen und ich hätte ihm das Gefühl geben sollen nicht alleine zu sein. Er hätte von mir das Gefühl bekommen sollen wichtig zu sein. Das wurde mir jetzt klar und ich entschloss mich dazu mein Versprechen ab jetzt besser in die Tat umzusetzen. Sanft zog ich Saúl näher an mich und fuhr ihm durch die Haare. "Du kannst immer mit mir reden Saúl. Ich möchte das du das weißt. Egal was auch passiert ist. Egal wie spät es ist, oder wo ich gerade bin. Ob ich bei meiner Familie bin, ob ich ihn einer Besprechung bin, oder ob ich in einem Interview bin. Du kannst mich immer anrufen oder zu mir kommen. Ich bin für dich da und werde mich um dich kümmern. Ich möchte, dass es dir wieder besser geht und dafür werde ich alles tun." der Spanier sah zu mir auf. "Wirklich?" in seinen Augen schwang Hoffnung mit, dass ließ mich lächeln. Ich nickte ich zog ihn näher an mich. "Willst du mir sagen, warum es dir nicht gut geht?" fragte ich sanft nach. Saúl nickte leicht und begann leise zu erzählen und sich einfach einmal alles von der Seele zu reden. "Fernando war immer eine unglaubliche Stütze für mich. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte. Er war zu jeder Tages und Nachtzeit erreichbar für mich und ich konnte mit allem zu ihm kommen. Immer, wenn ich an mir gezweifelt habe, war er da. Er nahm mich in den Arm und baute mich langsam und gründlich wieder auf. Er zwang mich dazu ihm jedes noch so kleine Detail zu erzählen und widerlegte meine Zweifel mit vielen Gegenargumenten. Er sprach mit mir über jeden noch so kleinen Zweifel und nahm ihn mir. Oft dauerte es Stunden, bis ich wieder komplett selbstsicher war und keine Zweifel mehr hatte. Nando nahm sich immer die Zeit dazu. Egal wo er hin musste, egal was er eigentlich vor hatte, oder was er gerade tat. Er ließ alles sofort stehen und liegen, um zu mir zu kommen. Er nahm sich jedes Mal unglaublich viel Zeit für mich. Immer wenn ich irgendeine Entscheidung treffen musste, dann war er es, der mich unterstützte. Es war ihm immer egal, für was ich mich letztendlich entschied. Er hat mich einfach in jeder Situation unterstützt. Er wollte einfach nur, dass ich mich für das beste Entscheide. Es war nicht wichtig, was er für die richtige Entscheidung hielt, er wollte bloß, dass ich mich für das entschied, was mich am glücklichsten machte. Er war einfach da. Immer wenn ich ihn brauchte, wusste er es und kümmerte sich um mich. Ich habe nie eine wichtigere Person kennen gelernt, als ihn. Er war so viel für mich. Ich hätte es nicht bis hier hin geschafft, wäre er nicht immer da gewesen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mir schon sicher war, dass ganze hier einfach zu beenden. Jedes Mal war es Nando, der meine Zweifel und meinen Entschluss diese Welt zu verlassen und dieses Leben hinter mir zulassen bemerkt hatte. Er wusste es einfach, woher auch immer. Egal wo er gerade war, er ließ alles stehen und liegen und kam zu mir. Ich musste nicht mal etwas sagen und er merkte es. Er nahm sich alle Zeit der Welt und kümmerte sich um mich. Einmal zum Beispiel war ich komplett am Ende und lag unkontrolliert heulend in meinem Badezimmer rum. Ich hatte mich zu 100% entschieden, dass es das jetzt war. Fernando kam zu mir, als ich ihm nicht direkt geantwortet hatte. Es war, als hätte er es gerochen. Er nahm mich einfach in den Arm und ließ mich weinen. Alles was er tat, war die Klinge etwas weiter weg zu schieben. Es hat drei Stunden gedauert, bis ich weinend in seinem Arm eingeschlafen bin. In diesen drei Stunden, habe ich kein Wort gesagt. Er hat mich einfach weinen gelassen und nicht mit mir geredet. Er wusste, dass ich nicht reden konnte. Er hat mich einfach nur gehalten und gewartet. Später bin ich in meinem Bett wieder aufgewacht. Ich hatte zwei Stunden geschlafen. Fernando saß neben mir und nahm mich ohne Worte in den Arm, als ich wach war. Etwa fünf Minuten später kamen die Tränen wieder über mich und ich weinte wieder mehrere Stunden lang. Auch da sagte Fernando kein Wort, er war einfach nur da und passte auf mich auf. Das ging zwei Tage so. Ich wachte auf und weinte ihm sein T-Shirt voll, dann schlief ich etwas und weinte wieder. Er nahm es so hin. Alles was er tat, war da zu sein und aufzupassen, dass ich nichts anstellte. In diesen zwei Tagen hatte er die ganze Zeit keine Ahnung, was eigentlich los war. Er musste es nicht wissen, um für mich dazu sein. Am dritten Tag habe ich dann angefangen mit ihm zu reden. Auch dabei sagte er nicht, er hörte einfach nur zu und ließ mich reden. Danach war ich vom weinen so erschöpfte, dass ich wieder eingeschlafen bin. Fernando hat mich wieder die ganze Zeit gehalten. Irgendwann hat er mir etwas zu essen gegeben, da ich sichtlich angenommen hatte und er nicht riskieren wollte, dass ich umkippte. Er hatte angefangen mit mir zu reden. Nach dem ich ihm erzählt hatte, was mich beschäftigte und was mich so fertig gemacht hatte, hatte er angefangen sich Gedanken zu machen. Er hatte angefangen darüber nach zu denken, wo er anfing mir wieder auf die Beine zu helfen. Insgesamt hat es zwei Wochen gedauert, bis er mich an dem Punkt hatte, an dem ich ihm ehrlich sagen konnte, dass ich mich nicht mehr umbringen wollte. Das war nur eines von vielen Bespielen, in denen er für mich da war. Er kannte mich besser als jeder andere und wie gesagt, ich wäre nicht mehr hier, wo ich jetzt bin, wäre er nicht in mein Leben getreten. Ich brauche ihn einfach Koke. Ich brauche diese Stütze in meinem Leben. Ich bin nicht stark genug mein Leben alleine zu leben, er war immer derjenige, der mir dabei geholfen hat. Ich habe zwar gesagt, dass ich lernen muss auf einigen Beinen zustehen und ohne ihn klar zu kommen. Ich habe es versucht Koke, wirklich. Ich habe ein halbes Jahr lang versucht mein Leben hinzu kriegen, aber ich kann es nicht. Ich schaffe es nicht. Ich kann nicht ohne ihn Leben." Damit beendete er seinen Vortrag, in dem er sich anscheinend alles einmal von der Seele geredet hatte, was ihn in den letzten Monaten beschäftigt hatte. Kaum hatte er geendet, schloss ich ihn fest in meine Arme. Ich war geschockt, ich hatte nicht mal mitbekommen, dass es Saúl nicht gut ging. Ich dachte die letzten Jahre immer, dass bei ihm alles in Ordnung war, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es solche Tiefpunkte in seinem Leben gab. Er war doch eigentlich immer glücklich gewesen oder nicht? War ich wirklich so ein schlechter Freund, dass ich es nicht gemerkt hatte? "Hör zu Saúl. Ich kann nicht das selbe für sich sein, wie Fernando es ist. Diese Position und Wichtigkeit in deinen Leben, wird nie jemand anderes als Nando erreichen. Trotzdem werde ich versuchen besser für dich dazu sein. Ich werde mehr auf dich achten und wenn du möchtest, dann kannst du immer zu mir kommen. Ich habe immer Zeit für dich, wenn du Gesellschaft brauchst, oder einfach mal reden willst. Ich werde dich nicht hängen lassen, dass verspreche ich dir." Ich strich über seinen Rücken und hoffte, dass er mich an sich dran ließ. "Soll ich Fernando anrufen und ihm sagen, dass du ihn brauchst?" Saúl löste sich von mir und sah mich aus verweinten Augen an. Er hatte schon vor seiner Rede angefangen zu weinen und hatte bis jetzt nicht wieder aufgehört. "Fernando kann nicht einfach von Japan nach Spanien kommen, nur weil ich mit meinen 24 Jahren immer noch nicht in der Lage bin mein Leben zu leben. Ich muss endlich lernen damit umzugehen." Ich beließ es erstmal dabei und zog ihn zurück in meine Arme. "Na komm, ich bringe dich in mein Bett, dann kannst du noch etwas schlafen. Saúl widersprach nicht und stand langsam auf. Ich brachte ihn in mein Schlafzimmer und wartete, bis er sich umgezogen und sich in mein Bett gelegt hatte. Danach setzte ich mich zu ihm ans Bett und strich ihm ein paar mal über die Haare. "Schlaf etwas, ich bleibe bei dir, versprochen." sagte ich mit einer ruhigen Stimmenlage u ihm und lächelte ihn liebevoll an. Saúl nickte und schloss kurz darauf die Augen. Ich blieb bei ihm und strich immer wieder über seinen Kopf, bis ich mir sicher war, dass er schlief. Dann stand ich auf und machte mich auf den Weg nach unten. "Alle mal her hören bitte."  rief ich laut über die verteilten Grüppchen an Leuten, die hier waren. Nach kurzer Zeit verstummten alle und sahen mich Erwartungsvoll an. "Ich muss euch bitten zu gehen. Die Party ist beendet, bitte sucht euch eure Sachen zusammen und geht nach Hause. Danke." Ich hörte ein murren aus allen Richtungen, trotzdem machten sich alle langsam aber sicher auf den Weg zur Haustür. Nach etwa zehn Minuten war mein Haus dann wieder leer, jedoch umso unaufgeräumter. Ich seufzte und beschloss morgen aufzuräumen. Ich machte ich wieder auf den Weg nach oben zu Saúl und ließ mich neben ihm in meinem Bett nieder. Nach dem ich etwas überlegt hatte, beschloss ich Fernando trotzdem zu schrieben. Nachdem, was Saúl mir erzählt hatte, war er der einzige, der Saúl gerade wirklich helfen konnte. 

Fernando? Ich wollte mal kurz fragen wie viel Kontakt du noch zu Saúl hast? Im Moment geht es ihm nämlich echt nicht gut und er hatte mir erzählt, dass du ihm früher immer aus solchen Phasen geholfen hast. Er wollte dir nicht schreiben, um dir nicht zur Last zufallen, aber ich denke, dass es besser ist, wenn du her kommen könntest. 

Nachdem ich diese Nachricht abgeschickt hatte, wollte ich mich gerade hinlegen, um ebenfalls zu schlafen, als mein Handy vibrierte. Verwirrt nahm ich es in die Hand und las die Nachricht, die dort angezeigt wurde. Es war Lucas, welcher mir geschrieben hatte. 

Koke, wenn du kannst, komm bitte zu Anto. Ich habe ihn in seinem Flur gefunden, wo er zusammengebrochen ist. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was passiert ist, aber es muss irgendwas schlimmes sein. Er hat gar nicht mehr aufgehört zu weinen und wollte es mir aber auch nicht erzählen. Komm einfach, wenn du Zeit hast. Im Moment schläft er.

Ich las die Nachricht noch ein paar Mal, ehe ich begriff was dort stand. Antoine musste etwas schlimmes passiert sein. Er war Zusammen gebrochen und hatte sich in Lucas Armen in den Schaf geweint. Es musste also etwas sehr schlimmes sein. Was auch immer es war, es würde etwas dauern, bis Anto bereit war es uns zu erzählen. Das wusste ich. Das Problem war nur, dass ich Saúl vor zwanzig Minuten versprochen hatte, für ihn dazu sein und ihn nicht alleine zulassen. Allerdings brauchte mein bester Freund mich gerade auch und ich konnte ihn eigentlich nicht mit Lucas alleine lassen. Ich meine Lucas würde sich bestimmt gut um ihn kümmern, allerdings kannte ich die kleinen Details, die Anto dazu brachten zu reden und aufzuhören zu weinen. Antoine hatte mir all das mal erzählt, als er total voll war. Er meinte damals, dass es ihm peinlich war und das er es deswegen nie jemand anderem erzählte und er hatte mir verboten auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Nachdem er mir das verboten hatte, hatte er sich auf meinen Schoß übergeben und ich hatte ihn mit einem seufzen nach Hause gebracht. Das Problem mit Antoine und Alkohol war übrigens immer das selbe. Antoine vergaß, dass er nichts vertrug und trank zu viel. Irgendwann übergab er sich dann, nach dem er mir irgendwas erzählt hatte, was er sonst nicht erzählen würde und hatte dann am nächsten Tag den Kater des Todes. Allerdings lernte er daraus auch einfach nicht, weshalb ich ihn jedes Mal wieder nach Hause bringen musste und sein erbrochenes wegwischen durfte. Naja, jedenfalls kannte Lucas diese kleinen Details nicht. Er wusste beispielsweise nicht, dass man Anto hinter dem linken Ohr kraulen musste, damit er sich geborgen fühlte, oder dass man kleine Krise in der Größe eines Sektglases auf seinen Bauch malen musste, damit er sich beruhigen konnte, wenn er die ganze Zeit einen Heulkrampf nach dem anderen hatte. Das waren die kleinen Details, die Anto im normalen Zustand nicht von sich preisgab. Es war ihm peinlich und er wollte einfach nicht, dass es irgendwer wusste. Wäre er nicht komplett betrunken gewesen, hätte er es mir auch nicht erzählt. Die Frage war jetzt also, fuhr ich zu Antoine und half Lucas mich um Anto zu kümmern und brach somit mein Versprechen an Saúl, welches ich ihm vor zwanzig Minuten gegeben hatte, oder blieb ich bei Saúl und wartete, bis Fernando hier war und sich um Saúl kümmerte und ließ dafür Lucas mit Anto alleine. In beiden Fällen würde ich eine Person hinten anstellen müssen, die mir sehr wichtig war und von der ich wollte, dass es ihr gut ging. Ich fuhr mir durch die Haare und überlegte fieberhaft, was ich machen sollte.

...

Joa, jetzt gibt es zu dem Antoine und Liam Drama auch noch etwas Saúl und Koke Drama. Die Geschichten zu den vier werden hier wahrscheinlich alle parallel geschrieben. Wenn ihr Vorschläge habt, wie ich das machen soll, schriebt sie mir gerne. Ansonsten ist es dreaming_t Schuld, dass Koke und Saúl in dieser Story jetzt auch noch vorkommen.

Ich hoffe der vierte Teil hat euch gefallen, auch wenn es sehr lange gedauert hat. Das tut mir Leid, aber ich bin nicht wirklich dazu gekommen weiter zu schreiben.

Mich würde mal interessieren, was ihr an Kokes Stelle machen würdet. Würdet ihr bei Saúl bleiben, oder würdet ihr zu Antoine fahren? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Ich habe den Teil nicht weiter überarbeitet oder nochmal durchgelesen. Ich hoffe, es sind keine zu großen Wort Fehler drin. Mich würde eure Meinung zu dem Teil übrigens interessieren.


Adorable Love ~ Griezmann x oc (BoyxBoy)Where stories live. Discover now