Nuri Sahin x Marcel Schmelzer

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Für Anna_Firebeach

Natürlich hatte Nuri es ihm erzählt. Sie hatten lange darüber gesprochen, sich ausgetauscht und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass es für Nuri am Besten ist, nach Bremen zu gehen. Sie hatten die Entscheidung zusammen getroffen. Eigentlich müsste Marcel also zufrieden sein, doch das war er nicht. Nuri war seit einer Woche weg und Marcel hielt es nicht mehr aus. Jede Minute dachte er an Nuri, wie es wäre den anderen jetzt zu sehen. Um ehrlich zu sein war Marcel nämlich alles andere als begeistert von Nuris Wechselwunsch gewesen. Er wusste, wie schwer ihm eine Fernbeziehung falle würde, aber er wollte es versuchen. Für Nuri. Denn Nuris Augen haben geleuchtet, als er mit Marcel geredet hat, er hat einfach glücklich gewirkt und als er den Vertrag unterschrieben hatte war er lachend zu Marcel gekommen, hatte ihm einen Kuss auf den Mund gedrückt und dann seine Hand genommen. Nuri wirkte glücklich und Marcel brachte es einfach nicht übers Herz, dem anderen von seinen Bedenken zu erzählen. Also fraß er es in sich hinein, versuchte damit klar zu kommen. Als Nuri ihn das erste Mal aus Bremen angerufen hat, war seine Stimme so fröhlich und überschwänglich, dass Marcel für einen Moment vergisst, dass er alleine zuhause sitzt und sich die Augen aus dem Kopf weint. Denn Nuri ist glücklich und das ist das wichtigste. Und Marcel ist Nuri auch nicht böse, dass er die Ringe unter den Augen seines Freundes nicht sieht, dass er dessen Trauer nicht wahrnimmt. Dennoch wünscht er sich irgendwie, dass Nuri ihn fragt, wie es ihm geht. Marcel würde wahrscheinlich ein „Gut" von sich geben aber Nuri würde ihn durchschauen und ihn fragen was los ist und zu ihm kommen und ihn umarmen...zumindest hat er das gemacht, als er noch in Dortmund war. Aber Nuri ist nicht mehr und Dortmund und das zerstört Marcel.

Es zerstört ihn so sehr, dass er weint. Jeden Abend liegt er in dem viel zu großen Bett, in dem Nuri eigentlich neben ihm liegen sollte. Und er weint.

Zwei Wochen nach Nuris Abreise klingelt es an Marcels Tür. Müde und erschöpft steht er auf und öffnet diese. Erschrocken atmet Marcel aus, als er die Person an der Tür erblickt. Vor ihm steht Nuri, mit einem Strauß Rosen, einer Tafel Schokolade und einem breiten Grinsen. „Nuri?" fragt Marcel, als er seine Stimme wiederfindet. „Was..machst du hier?" Nuri lacht leise auf. „Meinen Freund besuchen, was sonst? Ich hab dich vermisst Schmelle." Als Marcel diese Worte hört, stürzen seine Mauern ein. Alles, was er die letzten Wochen unterdrückt, jeder Moment in dem er Nuri vermisst und alles geschehene bereut hat, bricht aus ihm heraus als er Nuri in seine Wohnung zieht, die Tür schließt und sich in die Arme seines Freundes schmeißt. Heiße Tränen laufen seine Wangen herunter. Nuri bringt die beiden auf die Couch und schlingt seine Arme um seinen Freund. Er murmelt beruhigende Worte, wissend, dass er jetzt nichts aus seinem Freund herauskriegen wird. Nach einer Weile wird Marcels Atmung ruhiger und seine Tränen versiegen. „Was ist denn los, hm?" Sanft lächelt Nuri seinen Freund an. „Ich...ich vermisse dich so sehr. Ich halte es nicht ohne dich aus." Platzt es aus Marcel heraus. Beschämt schaut er zu Boden. Jetzt wird Nuri ihn sicher auslachen. Doch als Marcel vorsichtig aufblickt, erkennt er nichts als Trauer und Sorge in Nuris Augen. „Ich wusste nicht, dass es dich so mitnimmt..." Murmelt Nuri und malt mit dem Finger kleine Kreise auf Marcels Arm. „Hätte ich das gewusst wäre ich doch nie gewechselt...warum hast du denn nichts gesagt?" Unsicher vergräbt Marcel sein Gesicht in Nuris Pulli. „Du sahst so glücklich aus, ich wollte dir das nicht verderben..." nuschelt er peinlich berührt. Nuri seufzt. „Ach Marci, klar war ich glücklich, aber doch nur weil ich dachte du wärst es auch! Ich wäre hier sicherlich auch glücklich geworden, wenn du es gewollt hättest! Du bist das allerwichtigste für mich, wann verstehst du das endlich?" Sanft nimmt Nuri das Gesicht seines Freundes in seine Hände und blickt ihm in die Augen. „Ich liebe dich, okay? Und wir finden einen Weg, zusammen." Vorsichtig nickt Marcel und legt sanft seine Lippen auf Nuris. Gott, wie hatte er diese Lippen vermisst. Als sie sich lösen, legt Nuri seine Stirn and Marcels. „Wie lange bleibst du?" „Ein paar Tage, aber lass uns nicht darüber nachdenken. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." Lächelnd zieht Marcel seinen Freund näher zu sich. Und in dieser Nacht weint er sich nicht in den Schlaf.

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