Jann Fiete Arp x Julian Pollersbeck

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Für mylittlelibrary . Ich hoffe er gefällt dir. Hat ein bisschen länger gedauert, da ich Klausurphase hatte. Ich versuche aber wieder mehr zu schreiben. Wollt ihr eigentlich eher längere OS(wie der hier) oder kürzere und dafür mehr?
Wünsche werden gerne angenommen.
-Em❤

Glücklich betrete ich die Kabine und mache mich fürs Training fertig. Als Julian den Raum betritt, grinse ich ihn an und sage „ Hey Jule!" Er schenkt mir nur ein gequältes Lächeln und wendet sich dann ab. Verwundert runzle ich meine Stirn. Jule und ich sind ziemlich gut befreundet und wenn wir uns beim Training sehen, kann er eigentlich gar nicht aufhören zu reden. Dass er mich nicht einmal begrüßt, ist schon ungewöhnlich. Ich versuche, mir nicht zu große Sorgen zu machen, was aber schwer ist. Julian ist mir unglaublich wichtig und ich mag ihn vielleicht ein bisschen zu sehr. Man kann ihn aber auch nicht mögen. Julian ist die netteste, fröhlichste und lustigste Person die ich je kennengelernt habe. Dass er sich gerade mit mir so gut angefreundet hat, ist eigentlich schon ein Wunder, weil ich eher still und schüchtern bin. Bei Jule bin ich aber meist laut und aufgedreht, da ich mich in seiner Gegenwart einfach unglaublich wohl fühle. Er lässt mich Gefühle spüren, von denen ich nie geglaubt habe, dass sie existieren. Und es fühlt sich jedes Mal gut an, wenn er mich anlächelt oder mit mir redet. Ich hoffe wirklich, dass er nicht sauer auf mich ist. Angestrengt überlebe ich, ob ich irgendetwas getan habe, was ihn verärgern könnte. Da mir aber nichts einfällt, beschließe ich, dass Julian sicherlich nur einen schlechten Tag hat. So mache ich mich auf dem Weg zum Platz und verdränge den Gedanken an Julian so gut es geht.

Nach dem Training fange ich Jule ab. „Unser FIFA-Nachmittag steht, oder?" Wir treffen uns jede Woche mindestens einmal und zocken gemeinsam, auf diese Verabredung und die damit verbundene Zeit mit Julian freue ich mich jedes Mal. Dass Julian heute morgen etwas abweisend war, habe ich schon wieder vergessen. Er erinnert mich aber zeimlcih schnell daran.

„Ne sorry, ich habe keine Zeit."

„Aber..."

„Ach Fiete, weißt du was? Halt doch einfach dein Maul und hör auf mich zu nerven. Merkst du nicht dass ich mich nicht mit dir treffen will?"
Was? Was ist denn plötzlich mit Julian los? Habe ich etwas falsch gemacht? Wieso ist er so gemein zu mir? „Jule, was ist..." versuche ich ihn zu fragen, doch er unterbricht mich wütend."

„Nenn mich nie wieder Jule! Ich bin nicht mit dir befreundet! Wann kapierst du das endlich! Du nervst einfach nur. Sei froh, dass ich deine Anwesenheit überhaupt geduldet habe! Du hast das gar nicht verdient. Du hast gar nichts verdient! Hau ab, ich hasse dich!"

Das saß. Tränen treten mir in die Augen. Bloß nicht weinen, rede ich mir ein. Schnell schnappe ich mir meine Sachen und verschwinde aus der Umkleide. Hoffend, dass Julian nicht gemerkt hat, dass er mir gerade mein Herz gebrochen hat.

Sobald ich zuhause angekommen bin, lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Wie kann Julian das bloß sagen? Ich dachte immer, er würde mich mögen. Manchmal, wenn er bei einem Filmeabend seinen Kopf auf meine Schulter legt oder meinen Arm beiläufig streift, hatte ich sogar die Hoffnung, dass er vielleicht etwas mehr für mich empfinden würde. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich mir das alles zusammengesponnen habe. Jedes Mal, wenn Jules Kopf auf meiner Schulter lag, hat er geschlafen und konnte sich nicht kontrollieren. Wenn er meinen Arm gestriffen hat, hat er ihn sofort aus Ekel weggezogen. Er hat mich nie auch nur freundschaftlich gemocht, ich war und werde wahrscheinlich immer nur der nervige kleine Fiete sein, mit dem er nur aus Mitleid etwas gemacht hat. Wie konnte ich nur denken, dass so jemand wie Julian wirklich mit einem Kind wie mir befreundet sein will. Wie konnte ich nur denken, dass er mich mag? Immer mehr Tränen verlassen meine Augen und schluchzend verstecke ich mein Gesicht in meinen Händen: Ich fühle mich elend, einsam und ungewollt. Julian war mein bester Freund im Team. Wenn er mich nicht mehr mag, wer soll es dann tun? Schließlich war er auch ziemlich beliebt im Team und würde sicherlich alle gegen mich aufbringen. Immer weiter rinnen Tränen über meine Wangen und schließlich schlafe ich spät abends mit roten Augen ein.

Am nächsten Morgen geht es mir schrecklich. Ich habe Augenringe und fühle mich wie von einem Laster überfahren. Am liebsten würde ich mich für immer in meinem Bett verkriechen und das Training heute schwänzen, aber dafür bin ich einfach zu stolz. Ich muss Julian zeigen, dass es mir egal ist, was er von mir denkt. Auch wenn es das nicht ist. Also raffe ich mich auf und fahre zum Training. In der Kabine werde ich von niemandem beachtet.

Die nächsten Wochen geht es mir auch nicht viel besser. Ich weine viel. Die Jungs im Team sind zwar alle ziemlich nett zu mir und ich fühle mich ganz wohl, wäre da nicht Julian. Ich vermisse ihn so sehr. Ich würde alles dafür tun, damit es wieder wie früher ist. Stattdessen sehe ich Julian aber jeden Tag beim Training und muss mit ansehen, wie er mich ignoriert und mit anderen lacht. Ich halte es nicht mehr aus. Schon seit einer Weile habe ich ein Angebot aus Bayern auf meinem Schreibtisch liegen. Ich hätte niemals daran gedacht, es anzunehmen, ich hatte mich in Hamburg immer wohl gefühlt. Mit Julian. Da er mich aber hasst, kann ich genauso gut einfach wechseln. Es gibt nichts mehr, was mich hier hält. Mein Entschluss steht fest. Ich gehe also zum Vorstand, der zwar versucht mich zu halten, aber nichts gegen meine Entscheidung tuen kann. Ich will einfach neu anfangen und diese Zeit hier hinter mir lassen.

Heute ist es so weit. Heute werde ich meinen Vertrag bei den Bayern unterschreiben. Ich habe Angst vor dem was kommt, hoffe aber, dass alles besser wird. Gerade will ich mich auf dem Weg machen, als mein Handy einen Ton von sich gibt. Nicht irgendeinen Ton, einen ganz besonderen. Einen, den ich nur für eine Person eingestellt habe. Julian. Kurz denke ich, dass ich mich verhört habe, aber mein Handy zeigt mir tatsächlich eine Nachricht von ihm an. Seit Julian mich angeschrien hat, haben wir nicht mehr geschrieben und ich weiß gar nicht, wie oft ich unseren Chat durchgelesen und wie viele Tränen ich wegen diesem vergossen habe. Und jetzt, gerade wenn ich mit ihm abschließen will, meldet er sich. Kurz überlege ich, die Nachricht gar nicht erst zu lesen, aber meine Neugierde siegt.

„Hey Fiete. Ich weiß, dass ich ein Arschloch war, aber ich würde gerne mit dir reden. Kannst du vielleicht so bald wie möglich zu mir kommen? Ich vermisse dich."

Das kann doch nicht sein Ernst sein. Wochenlang hat er mich ignoriert und erwartet jetzt von mir, dass ich springe? Am liebsten würde ich jetzt aus Trotz den Vertrag unterschreiben und ohne ein Wort abhauen. Doch ich weiß, dass ich das nicht kann. Julians Nachricht lässt Hoffnung in mir aufkeimen, Hoffnung dass alles wieder gut wird. Und trotz allem liebe ich Julian immernoch. Also schreibe ich ein kurzes „Bin gleich da." Und mache mich auf den Weg zu Julian.

Vor seinem Haus angekommen atme ich noch einmal tief durch. Meine Hände sind schwitzig und ich habe weiche Knie. Was wohl auf mich zukommen wird?

„Du bist gekommen." Strahlt Julian mich an. Unsicher lächele ich zurück.

„Komm rein." Ich folge ihm nach drinnen und staune nicht schlecht. In Julians Wohnzimmer stehen überall Kerzen und auf dem Tisch steht ein riesiger Rosenstrauß, den Julian nimmt und mir in die Hand drückt. Ich bin vollkommen überwältigt. Wird das das von dem ich denke dass es es wird? Liebt Julian mich etwa auch?

Ein Räuspern holt mich aus meinen Gedanken und ich blicke in Julians wunderschönes Gesicht.

„Ich weiß, dass ich ein Arschloch war. Ich habe Scheiße gebaut. Ich wollte dich nie verletzen, ich dachte es wäre das Beste, mich von dir abzuwenden. Ich bin nicht mehr mit meinen Gefühlen klargekommen. Ich liebe dich Fiete, und ich konnte nicht mehr mit dir befreundet sein, weil ich mehr wollte. Ich weiß, du hast allen Grund mich zu hassen, aber kannst du mir verzeihen?" Hoffnungsvoll blickt er mich an. Ich kann es nicht fassen. Julian liebt mich. Er liebt mich! Am liebsten würde ich ihm sofort um den Hals werfen, aber er hat mich sehr verletzt und deshalb kann ich ihn ruhig ein wenig zappeln lassen. Also sage ich nichts und drehe mich um. Ein herzzereißendes Schluchzen ertönt und ich halte es nicht mehr länger aus. Schnell drehe ich mich wieder um und drücke meine Lippen auf Julians. Alles in mir beginnt zu kribbeln. Als Jule den Kuss erwidert, ziehe ich ihn grinsend näher an mich. „Ich liebe dich auch, du Idiot" murmele ich zwischen zwei Küssen. Dass ich vor ein paar Stunden noch den Verein wechseln wollte, ist vergessen und als Julian ich fragt, ob ich mit ihm zusammen sein will, nicke ich strahlend und könnte nicht glücklicher sein. 

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