Chapter 20

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„Ähhh, hi Josh. Lange nicht mehr gesehen wie läufst hier so?", stammelte Luis und wurde leicht rot. Süß wie er so verlegen aussah, dachte ich mir, jedoch konzentrierte ich mich schnell wieder auf Josh. Wenn meine Mutter herausfände, dass ich blind einem Fremden vertraut habe wird sie mich lynchen. „Hi Josh, also ich habe mich verlaufen und Luis hier hat mir den Weg zurück gezeigt.", erklärte ich Josh. Dieser entspannte sich ein wenig: 

„Hope du musst echt aufpassen. Ich möchte nämlich nicht von deiner Mutter ein Kopf kürzer gemacht werden. Ich habe ihr gesagt, dass ich auf dich aufpassen werde, wenn du durch NOLA läufst.", eröffnete Josh besorgt. „Ja keine Sorge. Es wird nicht nochmal passieren. Auf jeden Fall sollte ich jetzt langsam mal nach Hause. Sonst flippt meine Mutter endgültig aus.", sagte ich und bewegt mich in Richtung Ausgang. Ich verabschiedete mich und lief in Richtung zuhause mit Luis im Schlepptau, der wohl mich nicht alleine nach Hause gehen lassen wollte. An den Gedanken daran, dass der geheimnisvolle Junge sich Sorgen um mich machte, machte mir der eisige Wind nicht mehr so viel aus.

Wir liefen einige Minuten schweigend bis wir endlich angekommen waren. Vor dem Haus verabschiedete Luis sich von mir und wir machten aus uns morgen nochmal zu treffen. Anschließend lief ich vorsichtig ins Haus.

„Mom, hallo? Ich bin wieder da!", rief ich in die Stille.

„Gott sie dank! Hoe wo warst du wir haben uns solche Sorgen gemacht. Komm her!", rief meine Mutter und schloss mich in Sekunden schnelle in ihre Arme. „Es tut mir leid, Mom. Ich kann verstehen wieso du es mir nicht erzählst hast, aber ich bin trotzdem sauer.", entschuldigte ich mich mehr schlecht als recht. „Du hast allen Grund auf mich sauer zu sein. Verdammt, an deiner Stelle wäre ich auch sehr sauer. Ich verspreche dir, dass ich in Zukunft ehrlicher zu dir bin." „Danke", antwortete ich erleichtert.

Wir sprachen noch einige Zeit über die Schule und ich erzählte ihr sogar von Luis. Zum Schluss ging ich dann hoch in mein Zimmer, da ich bereits müde war. Ich fiel erschöpft vom Tag in mein Bett, nachdem ich mich umgezogen und mir die Zähne geputzt hatte und schleif sofort ein.

Ich stand in einem dunklen Wald und erkannte sofort wieder in welchem Scenario ich mich befand. Es war wieder derselbe Alptraum, den ich bereits seit Wochen hatte. Ich unterhielt mich immer mit diesem Jungen, der mich warnte und dann sah ich etwas was mich erschrecken lies und ich wachet auf. Jedoch konnte ich mich nie an das Monster erinnern, dass ich sah.

„Hallo Hope.", sprach der unbekannte junge Mann mit dem ich ungefähr jede Nacht jetzt zu tun hatte. „Hi unbekannter Junge, der mir seinen Namen nicht verraten möchte.", begrüßte ich ihn wie jede Nacht. Dieser grinste mich nur an und für einen kurzen Moment, dachte ich, ich wüsste wer er war, doch die Eingebung verschwand genauso schnell, wie sie kam.

„Diesmal ist es anders Hope.", eröffnet er mir in kryptischen Worten. Fragend schaute ich ihn an und hoffte auf mehr Information. „Der Junge, Luis. Du musst bei ihm bleiben. Er kann dich vor dem Monster beschützen. Vor deinem ganz persönlichen Monster.", erklärte er mir weiter. „Wie kommt es, dass du jetzt so viel verraten kannst? Ich dachte sie würden es nicht erlauben.", fragte ich ihm als erstes. „In ihrer Nähe ist meine Erscheinung stärker. Geister sind in der Nähe ihrer Geliebten am mächtigsten. Ich denke du konntest dir schon denken, dass ich bereits tot bin.", mutmaßte er. „Wie lange bist du schon tot und wie heißt du?", fragte ich nun neugierig und kannst überschwemmt von den neuen Informationen. „Ach ich bin schon eine ganze Weile tot. Nach der Zeit verliert man den Überblick. Aber du brauchst mich nicht so mitleidig ansehen. Hier drüben kann man Freunde finden, die ich übrigens nur für dich, um dir zu helfen für einige Zeit verlassen haben.", erzählte er mir seltsam gesprächig.

 „Und auf deine Frage zurückzukommen, wie ich heiße. Da kann ich dir leider keine Antwort geben, sie gab mir keinen Namen, es hätte sich nicht gelohnt.", sagte er nüchtern. „Oh Gott das ist ja schrecklich, welche grausame Frau gibt seinem Kind keinen Namen, wieso hat sie dich nicht geliebt?", fragte ich ihn unter Tränen. „Sie habt mir keinen Namen gegeben, da ich nie gelebt habe.", antwortete er traurig. Und damit wurde mein Blick langsam trüb und ich merkte wie ich aus dem Traum gezogen wurde. Keuchend setzte ich mich auf und strich meine Haare zurück. Was meinte er, er hätte nie gelebt? Wie kann mich nicht leben und dann sterben. Das ergibt doch alles keinen Sinn! Und wieso kann mich Luis beschützen? 

Seufzend ließ ich mich zurücksinken und beobachte wie eine kernbehinderte Fliege immer wieder gegen die Decke flog. Doch dieses Schauspiel wurde unterbrochen, als ich ein Rascheln hörte aus einem Zimmer, aus dem ich niemals erwartete hätte etwas zu hören. Blitzschnell, aber trotzdem leise flitze ich aus meinem Zimmer in Richtung des Geräusches. Langsam öffnete ich die Tür zum Atelier und sah dort eine dunkle Gestalt in den Papiersachen herumwühlen. Mit einer Handbewegung schloss ich alle Fluchtwege und machte das Licht an. Die Gestalt vor mir erstarrte und hebte den Kopf. „Langsam umdrehen und keine schnelle Bewegung.", befahl ich langsam. Zu meinem Glück tat diese Person, was ich ihr sagte. Doch als ich in sein Gesicht sah fielen all meine Barrieren runter.


 „Dad?!" 

The Tribrid - Darkness follows you #CA19Where stories live. Discover now