Kapitel 14

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Augenblicklich springe ich auf und werfe mich auf Schrödinger, um ihn auf den Boden zu bringen! Ich kann den Schuss nicht hören. Aber einen Augenblick später spüre ich einen mächtigen Aufschlag und den bruchteil einer Sekunde später enormen Schmerz in meinem Rücken. Ich fühle mich wie gelähmt und muss mich zusammenreissen, nicht lauf aufzuschreien! "Z?" Schrödingers stimme klingt besorgt und ich liege wie paralysiert auf ihm drauf. Meine Augen wandern langsam zu ihm und ich sehe ihn einfach nur an. Verwirrt legt er eine Hand auf meinen Rücken und zuckt zusammen. Er bringt diese zu seinem Gesicht und blickt dann erschrocken auf mich. "Z!" ruft er und befreit sich blitzschnell von mir.

Pures entsetzen und Panik breitet sich auf seinem Gesicht aus und er rollt mich auf den Rücken. "Okay, Okay, Okay! W-Was mach ich jetzt!" murmelt er und ich weiß, dass er nichts mehr für mich tun kann. Langsam aber sich breitet sich eine gewisse Kälte aus, von dem ich schon von einigen meiner Opfer gehört habe, kurz bevor sie gestorben sind. Trotz des Schmerzes, der sich bei mir nun im gesamten Körper ausbreitet, schüttle ich lächelnd den Kopf. "Es gibt nichts, was du jetzt noch machen kannst..." sage ich und sehe, wie ihm die Tränen in die Augen steigen. "Aber..." haucht er und legt sich sich auf mich. "Du solltest doch nicht sterben!" flüstert er und ich spüre, wie die ersten heißen Tränen auf meine Haut fallen.

"Ich kann nicht alle meine Versprechen halten!" sage ich lächelnd und hebe unter höllenqualen meine Hand, um sie auf seinen Kopf zu legen. Seine Hände krallen sich in mein Oberteil und ich schließe die Augen. "Ist ja gut kleiner..." meine Stimme wird immer leiser und er sieht mich aus einen nun geröteten Augen an. "Was ist daran gut?!" ruft er und seine Stimme ist so spitz, dass es in meinen Ohren weh tut. Doch ich lächle einfach nur weiter. "Du hast eine Nervensäge weniger, die dir beim Training alles versaut!" bringe ich raus und merke, wie meine Extremitäten immer kälter werden und ich das Gefühl darin verliere. Stattdessen breitet sich eine warme Pfütze unter mir aus. "Aber... Aber..." schluchzt der blondhaarige nun und ich kichere kurz. "Jetzt sei doch keine Heulsuse! Du bist doch der ältere von uns beiden!" flüstere ich und er schnieft noch kurz, bevor er nickt und dann von mir aufsteht.

"Rührend! Eine Werkatze, die sich so um ein menschliches Wesen kümmert!" hören wir plötzlich eine Stimme und wir drehen unsere Köpfe in diese Richtung! Alucard steht auf dem Rand des Daches und sieht uns amüsiert an. Als Schrödinger auf ihn zu gehen will, reicht ein kurzes: "Nein..." von mir und er stockt. Stattdessen blickt er kurz zu mir, dann zu dem schwarzhaarigen und geht dann wieder zu mir zurück. "Und das Kätzchen hört auch noch! Das ist ja mal wirklich was neues!" ruft er und fängt an zu lachen. In mir baut sich eine Wut auf, die mich vielleicht noch ein bischen länger am leben bleiben lässt. "Lauf Schrödinger..." flüstere ich und sehe zu dem blondhaarigen. Doch dieser blickt mich nur an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank!

Doch plötzlich geht Alucard auf ihn zu und ich reisse mich zusammen. Trotz der schmerzen und meiner Tauben extremitäten richte ich mich auf und verziehe mein Gesicht. Aber ich gebe nicht auf und stehe nun wacklig auf meinen Puddingbeinen, die jederzeit wieder nachgeben könnten und es wahrscheinlich auch bald tun werden. Mit aller kraft schlurfe ich zwischen Alucard und Schrödinger und versperre dem schwarzhaarigen Vampir den weg. "Schrödinger... Hau jetzt endlich ab!" zische ich, lasse meinen Blick aber nicht von Alucard. Dieser bleibt stehen und sieht mich amüsiert an. "Und ich dachte, du bist schon tot!" lacht er und ich wackle kurz, bevor ich wieder einigermaßen stehe. "Nur ein ziehen... im Rücken!" bringe ich heraus und sehe im Augenwinkel, wie der blondhaarige sich unentschlossen umsieht.

"Kater! Verpiss dich!" knurre ich nun und gehe einen Schritt auf den Vampir zu. "Aber-" "AB!" rufe ich nun stinksauer und spüre, wie Schrödinger mich kurz von hinten umarmt. Ich genieße die wärme an meinem immer kälter werdenden Körper und er löst sich wieder. Im nächsten moment ist mein Rücken kalt und ich weiß, ohne mich umzudrehen, dass Schrödinger endlich abgehauen ist. Erleichtert atme ich aus und entspanne mich. Im nächsten moment geben meine Beine nach und ich sinke auf den Boden. Aber das ist mir egal. Ich wäre so oder so tot und habe wenigstens den kleinen blondhaarigen dazu bringen können, sich selbst zu retten. Alucard hat das alles stumm und nun mit ernster Miene beobachtet.

Seine Waffen hat er nicht gezogen und er sieht mich einfach nur von oben an, während mir langsam schwindlig wird und sich meine Sicht einschränkt. Nun, da ruhe ist spüre ich, wie das Blut pulsierend aus der Schusswunde dringt und sich einen weg durch meine eh schon Blutgetränkte Kleidung bahnt. "Und dein Tod ist nur deswegen, weil dich der Major angeheuert hat jemanden zu töten, der nicht zu töten ist." sagt Alucard kalt und ich blicke zu ihm hoch. "Einen über 500 Jahre alten Vampir zu töten..." ich muss Luft holen und fange dann an zu lächeln. "ist eben nicht einfach!" Sein Blick wandelt sich in neugierde und er kniet sich zu mir hin.

"Woher willst du wissen, dass ich über 500 Jahre alt bin?" fragt er lächelnd und ich grinse müde und erschöpft. Er unterstützt meinen schweren Kopf damit, dass er seine Hand unter mein Kinn hebt und ich so etwas entspannen kann. "Ich weiß ein bischen was... das ist einfach so!" sage ich leise und mein Blick wird immer unschärfer. "Und woher weißt du das?" hakt er weiter nach und ich zucke mit den Schultern. "Was hat dich das zu interessieren?" frage ich stattdessen und er fängt an zu kichern. "Reine neugierde." beantwortet er meine frage und ich bin nun so schwach, dass ich auf den Boden sinke. Mein Körper liegt seitwärts und ich blicke in seine roten Augen. "Bist du Jungfrau kleine scharfschützin?" fragt er und ich muss leise lachen. "Jetzt wo ich eh sterbe, kann ich es dir verraten..." sage ich und grinse. "Du bist der erste und letzte, der mich flachgelegt hat..." flüstere ich nun nur noch und schließe dann meine Augen. Die kälte erreicht meinen Kopf und ich verlasse dieser welt.

AlucardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt