Zephyr x Luxus (1/?) / Preisgabe

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(An alle die die Bonuskapitel zu Zephyr's Vergangenheit nicht kennen: Nein ich habe mich nicht verschrieben ^^)


Luxus POV

Ein Beben beraubte mich meines Schlafes und ich fuhr erschrocken hoch. Noch rechtzeitig bremste ich meinen Kopf bevor er gegen die Decke meines niedrigen Bau knallte. Aufmerksam richteten sich meine Ohren gen Ausgang. Der Morgengrauen hatte bereits eingesetzt, doch meiner Meinung war es noch immer zu früh für irgendwelche Katapulte. 

Dennoch, war es immer noch mein Revier, und das musste ich verteidigen. Ich kroch aus meinem Unterschlupf, streckte meine Glieder und schüttelte mir den losen Dreck aus meinem weißen Fell. Mit einem tiefen Atemzug füllte die Frühlingsluft meine Lungen und ließ mich gleich schon viel wacher werden. 

Während sich meine Ohren nach der Quelle der Unruhe neu ausrichteten, stellte sich meine Rute instinktiv nach oben und ich schnupperte in der Luft herum. Tatsächlich machte sich ein Hauch eines unbekannten Geruches bei mir breit. 

Ich entschied mich die Verfolgung aufzunehmen und nach dem Unruhestifter zu suchen, gegebenenfalls diesen auch gleich vertreiben. Nachher verjagte er mir mit seinem Lärm noch die ganze Beute. 

So näher ich der Ursache kam, desto komischer wurde es. Alles erreichte seinen Höhepunkt als eine Furche in den Boden gefräst wurde, die den weichen Erdboden aufgewühlt hatte und jegliche Äste in näherer Umgebung kurzerhand abbrach. Was zum Teufel geht denn jetzt hier ab? Behielt ich tatsächlich recht mit den Katapulten? 

Ich folgte der Furche im Boden zu ihrem Ende. Blut stieg mir in die Nase, und ließ mich wachsam werden. Blut lockt gerne mal hungrige Wölfe an - von mir mal abgesehen. Allerdings, würde das, was da lag auch jeden hungrigen Wolf verschrecken - von mir mal abgesehen. 

Eine riesige, und ich meine wirklich riesig - fast schon gigantische, Bestie lag da. Die weißen Schuppen die ihren Körper pflasterten waren mit Dreck und Blut beschmutzt, hatten an einigen Stellen tiefe Wunde. Aber das erschreckendste war: Sie bewegten sich hastig auf und ab. Das Ding lebte also noch. 

Ich atmete tief durch und ermahnte mich nicht die Flucht anzutreten. Was immer das auch ist, ist wahrscheinlich sowieso zu verletzt um einen Kampf mit mir zu bestreiten - auch wenn es bestimmt 10 mal größer als ich war. 

Die Neugierde war aber da, und ich konnte meine Beine auch nicht aufhalten als sie einmal in Bewegung waren. Während ich um die Massen herum lief, erkannte ich noch weitere Einzelheiten des Tieres. Stacheln auf dem Rücken, riesige Flügel auf dem Rücken und Pranken auf die jeder Bär neidisch wäre. Der Hals war recht lang und an seinem Ende befand sich der Schädel. Sehr schmal und spitz zulaufend, mit  zwei riesigen Hörnern oben drauf und kleineren auf dem Nasenrücken. 

Etwas verunsichert blieb ich an Ort und Stelle stehen, wusste nicht was ich damit anfangen sollte, als was ich es überhaupt beschreiben sollte. Dann machte es seine Augen auf. Helles Blau strahlte mir ohne Pupille entgegen. Kurzzeitig starrten wir uns nur stumm gegenseitig an. "Ziemlich groß für einen Wolf." kommentierte er meine Größe, die einem kleinen Pferd Konkurrenz machte. Von der dunklen Stimme her würde ich glatt auf ein Männchen tippen.  "Ziemlich groß für einen Salamander." gab ich unbeeindruckt zurück. 

Konnte es ein Wandler sein? Ein anderer Grund würde mir nicht einfallen, warum es mit mir in meiner Wolfsform kommunizieren konnte. Ein belustigt klingendes Schnauben drang aus seinen Nüstern. "Es spricht." erwiderte er knapp, tatsächlich etwas verblüfft. 

"Es lebt... jedenfalls noch." entgegnete ich weiterhin recht knapp und stellte meine Ohren auf. 

Langsam hob die Bestie ihren Schädel und warf einen Blick auf den geschundenen Körper. "Nur ein paar Kratzer." diagnostizierte er. "Hm.. So lang wie ich selber." fügte ich skeptisch hinzu. Ich unterhielt mich mit ihm - kaum zu fassen. 

Keks WeltWhere stories live. Discover now