Kapitel 11- On The Loose

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Es kam für mich eigentlich nicht in Frage ohne sie zu gehen, doch hatte ich Verpflichtungen, denen ich nachgehen musste. Ich musste auf Tour, keine Europa oder Amerika Tour, nein 8 Monate Welttour standen mir bevor.

Das ist auch der Grund, warum ich in diesem Moment nicht am Strand San Diegos lag, sondern in einem stickigem Tourbus mit meiner Band saß. Ich musste gehen, aber nicht ohne mit Maren den ultimativen Plan zu schmieden, um Lauren ihre Freiheit zurückzugeben.

Es war ein Mehrstufenplan mit äußerst komplizierten Schritten. - Okay, es gab keinen wirklichen ultimativen, komplizierten Plan, dafür waren wir nicht kreativ genug, aber Hauptsache, er bringt Lauren die Freiheit zurück.

Maren wird mehrere Tage lang immer wieder zu ihrem Haus gehen, Mäuschen spielen und Fotos machen. Dafür soll sie sich eine Begleitung mitnehmen und wenn sie dann den ultimativen Beweis findet, soll sie die Polizei rufen. Dann klappt die Falle zu.

Ich konnte nicht viel tun, außer auf die Bühne zu gehen und für sie zu singen. Die erste Station war natürlich London. Ich mochte es Fans vor dem großen Auftritt zu treffen. Sie gaben mir Kraft und Mut all das hier zu überstehen. Allerdings fiel es mir schwer immer der gut gelaunte Ire zu sein, wenn ich wusste, dass das Mädchen, welches ich liebte, vermutlich in Gefahr ist.

Kurz bevor ich dann auf die Bühne ging, dachte ich nochmal an alle Erlebnisse, die für das Album gesorgt haben. Das brachte mich in die Gefühlslage für jeden Song. Ich lächelte vor mich hin, hörte bereits die ersten Töne von 'On The Loose'. Ich machte mich bereit auf eine gewaltige Gefühlsexplosion und Gekreische.

Es ging los.

Ich hing mir die Gitarre um, rannte die kleine Treppe zur Bühne hinauf und fand mich in einer anderen Welt wieder. Eine Welt die so perfekt und vollkommen war.  Eine Welt mit Lauren.

On The Loose verkörpert ihre Freiheit in LA. Die Freiheit, die wir zusammen erlebt haben. Ich erinnerte mich gerne an die Partynächte.

Wieder einmal zwang sie mich in diesen blöden Club. Ich bettelte, dass wir zu Hause bleiben und uns einen schönen Film ansehen könnten, doch Laurens Augen blitzten vor Freude auf die bevorstehende Nacht. Sie liebte es zwischen all den Menschen ihr bestes auf der Tanzfläche zu geben.

Es war warm, stickig und es roch nach Alkohol, sowie auch Sex. Eine sehr eklige Mischung. Meine Füße gaben bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch von sich, da der Fußboden klebte, wie gekauter Kaugummi. Lauren hätte ich schon fast in tanzenden Menge verloren, doch ich würde sie unter Tausenden erkennen. Ich setzte mich an die Bar, bestellte ein, zwei Bier und beobachtete meine wundervolle Freundin auf der Tanzfläche.

Sie wusste genau was sie da tat. Sie wusste genau wie sie ihren Körper bewegt und welche Wirkung es hat-vor allem auf mich.

Ich sah oft zu, wie der ein oder andere Kerl versuchte sich an mein Mädchen ranzumachen, doch ich machte mir nie Sorgen oder musste eingreifen, denn sie liebte es, wie diese Kerle zurückwichen, wenn sie sagte, sie liebte jemanden anderen, nämlich mich. Gerne ließ sie sich dazu noch eine lustige Geschichte einfallen, was für ein Muskelprotz ich wäre. Ich liebte diese Frau mehr als mein Leben.

Lauren tanzte auf einer Art und Weise, die ich nur als Kunstwerk bezeichnen konnte. Die Leidenschaft, die in ihren Augen brannte, hätte den gesamten Laden abfackeln können. Ich war in ihrem Bann gefangen.

Ich bin bereits zweimal auf 'solche' Mädels reingefallen. Solche Mädels, die dann die Kerle an sich ranlassen. Die, die wissen, wie sie auf die männliche Bevölkerung wirken. Erst rauben sie dir den Verstand und tauschen dich dann gegen jemand anderes ein.

Doch Lauren, ging mit mir regelmäßig her, war fast genauso wie diese Mädchen, aber mit dem Unterschied, dass sie mich nicht ersetzte. Sie kam und ging mit mir nach Hause. Ich war derjenige, der ihre Küsse zu spüren bekam. Das ist der feine, aber gravierende Unterschied. Dafür liebte ich sie. Mit allem was ich habe.

Lauren war auf freien Fuß. Spürte und lebte diese Freiheit, die sie hatte.

*Rückblende Ende*

Ich musste versuchen fröhlich zu bleiben und nicht über Laurens Freiheit nachzudenken. Ich musste die Momente wieder erleben, wenn ich auf der Bühne stand. Ich musste es für mich und vor allem für meine Fans. Ich war es ihnen schuldig.

Es folgten so viele Momente, dass ich mit den Tränen kämpfte als ich 'Flicker' sang.

Hoffnung. Das hatte ich zu ihr gesagt, als sie ging. Das hatte ich zu ihr gesagt, als ich ging. An dem Tag, wo ich sie und ihren Lover gesehen habe, habe ich ihr versucht zu sagen, dass sie niemals die Hoffnung aufgeben darf.

Ich konnte nur hoffen, dass es wirklich noch Hoffnung gab. Für sie und mich.

Es war egoistisch soweit voraus zu denken, an ein wir, aber ich wollte sie mehr als alles andere.

Das Konzert ging relativ schnell vorbei. Nachdem Flicker beendet wurde und endlich die 'Partysongs' kamen steigerte meine Laune sich eindeutig. 'Mirrors' kam und ich dachte direkt an ihr freudiges Lächeln, als sie die Bilder sah, die ich an den Spiegel geklebt hatte. Ich habe nie etwas schöneres gesehen.

Ich gab alles bei dem Song, so wie ich alles für sie geben würde. Es machte mir Spaß so auf der Bühne abzugehen, zusammen mit den Fans.

Es war meine Welt. Doch leider war es noch eine Welt ohne Lauren.

Flicker {Niall Horan}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt