Was?! Schon so spät? Ich war doch gerade erst von Tay heimgekommen. Sie hatte mir auch die perfekten Schuhe zu dem Kleid mitgegeben und noch ein paar andere Markenklamotten geliehen, damit ich im 5 Sterne Hotel nicht gar so "einfach gekleidet" herumlaufe. Jetzt musste ich noch schnell meinen Koffer packen. Nach einer Weile war das auch erledigt. Als ich das Haus verließ war mir irgendwie komisch zumute, mal wieder dieses Bauchgefühl. Nur was konnte so falsch daran sein auf ein Konzert zu gehen und Ed Sheerans Musik zu genießen? Nichts, eben. Mum fuhr mich zur Konzerthalle, die etwa eine halbe Stunde von Zuhause entfernt war. Ich erschrak, als ich die große Menschenmenge sah, die vor dem Eingang wartete. Aber was sollte ich bei so einem großartigen Künstler auch erwarten? 100 Leute?
Ich gab Mum noch einen Abschiedskuss bevor sie losfuhr, um meinen Koffer zum Hotel zu fahren. Ich liebte meine Mum. Sie würde echt alles für mich tun. Seitdem mein Dad uns für eine neue Familie verlassen hatte als ich 5 war, kümmerte sie sich ganz alleine um mich. Sie hatte schon so viel durgemacht.
Plötzlich spürte ich, dass mich jemand von hinten antippte. Es war ein Ticketkontrolleur. "Wie ich sehe, hältst du da ein Vip-Ticket in deinen Händen. Du darfst ausnahmsweise einer der ersten sein, die in die Halle dürfen." Er griff nach meiner Hand und führte mich durch die Menschenmenge. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir vorne angekommen und ich durfte sogleich eintreten. Da realisierte ich dass sich mein Platz wahrhaftig in der ersten Reihe befand. Ich war darüber überglücklich.
Nach einer Wartezeit von 30 Minuten waren endlich alle Leute in der Konzerthalle. Als ich ein lautes Kreischen hörte, wurde mir klar, dass Ed Sheeran nun die Bühne betrat. Als ich aufblickte, sah ich seine roten Haare im Scheinwerferlicht, nach kurzer Zeit ertönte auch schon der erste Akkord auf seiner Gitarre und seine Stimme erfüllte den Raum. Ihn live singen zu hören haute mich fast um, es war so schön, dass ich es nicht einmal annähernd beschreiben konnte, mir fehlten echt alle Worte. Es waren die besten 2 Stunden meines Lebens und ich hätte ihm sicher auch noch viel länger zuhören können.
