Teil 30

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Ich hörte das leise Ticken der Uhr. Immer wieder hin und her. Wie lange ich dem jetzt schon lauschte konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur das ich mich Unter der Decke versteckt hatte und niemals wieder herauskommen wollte.
Obwohl ich genau wusste wie unrealistisch dieser Plan war. Ich stöhnte laut in mein Kopfkissen. Dann rappelte ich mich doch hoch. Nachdem ich mich gezwungen hatte etwas von dem riesigen Tablet zu essen lief ich nach unten. Heute wollte ich unbedingt antworten bekommen. Die bekam ich nur wenn ich jetzt auch nach unten ging. Währenddessen kam mir der Weg dorthin gar nicht mehr so kompliziert vor wie vor einigen Tagen. Ohne zu überlegen rauschte ich in den Essensaal. Ich hatte nicht damit gerechnet das sie noch Frühstückten doch sie taten es noch. ,,Guten Morgen. Hast du schon was gegessen? setz dich doch zu uns?" Fragte Mrs Malfoy fröhlich. Neben ihr saß ein mir unbekannter Mann.
Mr. Lestrange. Er hatte etwas längeres welliges dunkles Haar. Und mindestens genauso dunkle Augen. Er trug schwarze Klamotten und eine schmutzige dunkle Jacke als währe er gerade erst unterwegs gewesen. Er sah mich an und Sein Blick hing einen Bruchteil zu lange an mir. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten, irgendwas zwischen Traurigkeit und Verwirrung. Dann erhob er sich ruckartig von seinem Stuhl und rauschte durch die Tür an mir vorbei, während er genau darauf achtete mich auch nicht zu berühren.
Ich schaute ihm nach.
War ich schuld? Juny hatte gesagt er würde mich nicht mögen weil ich nicht sein Kind währe oder so etwas ähnliches.
Dann erst bemerkte ich das Mrs. Malfoy mich immer noch anschaute ,,Ähm...nein danke, eigentlich hatte ich gehofft ich würde heute ein paar Antworten bekommen".
Sie seufzte. ,,Du bist ganz schön hartnäckig...Bella rede mit ihr...sie wird es sowieso irgendwann alles erfahren".
Bellatrix Lestrange erhob sich wie ihr Mann zuvor von ihrem Stuhl und kam auf mich zu. Sie rauschte allerdings nicht an mir vorbei. ,,Komm mit ins Arbeitszimmer da können wir ungestört reden". Noch schnell warf sie einen letzten Blick auf ihre Schwester am Tisch bevor sie sich mit mir auf den Weg machte.

Endlich antworten
,,Wo soll ich anfangen...ich hab jede Menge Fragen..." Jetzt wo ich endlich die Gelegenheit hatte Fragen zu stellen wusste ich nicht wo ich beginnen sollte. Meine Mutter schaute geduldig vom anderen Ende des Schreibtisches zu mir. Ich ließ meinen Blick noch einmal über die Bücherregale an der Wand schweifen bevor ich einfach das erste Fragte was mir einfiel. ,,Was war das vorhin mit dem Mann? Mit deinem Mann. Wieso war er so komisch, lag das an mir?"
Sie zögerte mit der Antwort, und strich sich Stattdessen eine HaarSträhne aus dem Gesicht. ,,Und bitte lüg mich nicht an ich weiß das er mich nicht leiden kann...".
,,Hör zu das ist nicht ganz so einfach..." Sie schluckte und als ich nichts erwiderte fuhr sie fort ,,Weißt du als ich schwanger war es alles sehr überraschend, ich war so verwirrt, und als ich es erzählt habe hat sich Rodolphus damals so gefreut. Er ist außer sich gewesen vor Glück. Jeden Tag hat er gewartet. Gewartet bist du endlich auf die Welt kamst. Jedoch hatte ich immer so ein mulmiges Gefühl bei der Sache auch wenn ich nicht wusste wieso...Doch als du dann geboren wurdest und ich dich zum ersten Mal gesehen habe wusste ich es plötzlich. Der erste Blick reichte und ich wusste du warst nicht sein Kind...".
Sie machte eine Pause und schaute weg.
,,Nichts aber auch gar nichts hätte darauf hin gedeutet das du des dunklen Lords Kind bist doch irgendwie wusste ich es einfach. Doch die ersten Monate hab ich es geheim gehalten ich hab alle im falschen Glauben gelassen. Sogar den Lord selbst. Als du noch so klein warst waren deine Augen nie so dunkel rot wie jetzt. Sie waren schwarz. Pechschwarz. Du musst wissen das die Augenfarben der Babys sich im Laufe der Wochen und Monate noch verändern kann. Ich habe mal gehört das es sowas bei Mugglen auch gibt...Denn dann eines Tages kam es dazu. Rodolphus saß mit dir auf dem Sofa und spielte. Als es plötzlich von einer auf die andere Sekunde totenstill wurde. Ich bin hingegangen um nachzusehen, und der Blick mit dem er mich angesehen hat war Herzzerreißend...Noch nie hatte ich ihn so verletzt gesehen.
Er sprang von dem Sofa auf, lief zur Haustür und war weg. Einfach weg.
Als ich dann auf das Sofa blickte hab ich dich dort sitzen sehen. Du hast mich angelacht.
Es war nichts ungewöhnliches währen deine Augen nicht tief Rot gewesen. Und es gibt außer dir nur einen Menschen der sie noch hat."
Ich musste schlucken.
Das erklärte sein Verhalten. Ich versuchte mir vorzustellen wie weh das getan haben musste...
,,Und was ist danach passiert?" Fragte ich weiter.
,,Er war wütend, er hat es dem dunklen Lord gesagt. Natürlich wollte er dich sofort kennenlernen. Er hat immer gewusst das ich ein Kind hatte, aber es hat ihn vorher nie interessiert. Das hat es erst als er wusste das du sein Kind bist.
Ich wusste er würde unglaublich sauer werden wenn er erfuhr das ich es die ganze Zeit gewusst habe. So hab ich mitgespielt. Ich tat als währe es ein Schock für mich. Seit diesen Tages hat sich alles verändert. Rodolphus meldete sich nicht mehr genauso wie er nicht mehr auftauchte. Gar nichts. Es gab allerdings mehrere Tag die der Lord mit dir allein verbrachte. Was er gemacht hat kann ich nicht genau sagen. Von einigen anderen Todessern erfuhr ich das er stundenlang mit dir in Büchern und alten Schriftzügen gelesen hatte. Zauberbüchern...ich hab keine Ahnung. Bis er mir eines Tages einen seltsamen Auftrag gab...".

Wiedersehen
In diesem Moment klopfte es an der Tür. ,,Bella? Gwendolyn die Jungs sind da" verkündete Mrs Malfoy. Ausgerechnet jetzt! Ich hätte am liebsten gerufen das es mich nicht interessierte aber das währe wahrscheinlich unhöflich gewesen.
Meine Mutter stand auf. ,,Wir reden morgen weiter. Versprochen" fügte sie bei meinem enttäuschten Gesichtsausdruck hinzu. Sie lief um den Schreibtisch herum und zur Tür. Ich tat es ihr gleich. Der hölzerne Stuhl knarzte als ich mich von ihm erhob. Ich war die letzte die den Raum verließ und auch die letzte die in den Flur kam.
Ich erwischte mich selbst dabei wie ich überlegte ob ich mich aus dem Staub machen sollte. Riss mich aber im letzten Moment noch zusammen.
Mit den Jungs hatte Mrs Malfoy ihren Sohn inklusive Grabbe und Goyle gemeint. Sie alle zogen gerade ihr Jacken und Schuhe aus und begrüßten alle. Draco lief als erstes seinem Vater in die Arme, und dann seiner Mutter. ,,Ich hab mich schon gefragt wann mein Neffe endlich wieder kommt. Es muss ja schrecklich sein die ganze Zeit in dieser Irrenanstalt! Willkommen zurück!" Bellatrix nahm ihn in seine Arme und drückte ihn fest an sich.
Wie sie so da standen war klar das Draco ein wesentlich besseres Verhältnis zu ihr hatte als ihre eigene Tochter. Aus irgendeinem Grund versetzte mir das einen Stich. Auch die anderen beiden wurden freudig begrüßt. Bei diesem Spektakel fühlte ich mich so fehl am Platz. Goyle war der erste der mich am Rande der Treppe wahrnahm. ,,Hey Gwenny! Hier bist du also! Du glaubst nicht was grad rum geht, gefühlt redet keiner mehr über was anderes als über dich!" Er kam auf mich zu. ,,Hey sag wie geht's dir?" Draco folgte ihm. Goyle machte Anstalten mich zu Umarmen. Ich trat einen entscheidenen Schritt zurück. ,,Mir geht's bestens Danke".
Beide warfen sich verwirrte Blicke zu.
,,Was ist den los?" fragte Draco auf meine Antwort. Ja denk mal scharf nach! Hätte ich am liebsten gerufen. Anstatt zu antworten Schlich ich schnurstracks an ihnen vorbei die Treppe rauf. ,,Ich werd mich hinlegen, ich hab Kopfschmerzen".
Das war das einzige was ich ihnen noch hinunterrief. Dabei sah ich sie nicht einmal an.
Sie hatten mich angelogen! Sie hatten mir verschwiegen das sie mit einem Todfeind unter einem Dach lebten. Mit mehreren Todfeinden. Ich dachte an die ganzen vermummten Todessergestalten. Wie konnten sie nur?!
Log mich denn hier jeder an?!

(Danke fürs Lesen! Hier bekommt sie also endlich mal ein
wenig ihrer langersehnten Antworten! Hoffe es hat euch gefallen!
Unicookieee🙈❤️)

Die Tochter des Bösen- und ein GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt